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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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er sie beschützen. »Das müssen Sie nicht .«
    Sie sah sich noch einmal nach Kendal um und wischte sich verlegen über ihre rußige Wange. »Werden Sie ihn im Auge behalten ?« , wollte sie wissen.
    »Na sicher .« Chase richtete seine warmen blauen Augen auf ihr gerötetes Gesicht. »Gehen Sie es da drin langsam an, ja ?« Er sah zur Veranda, wo ein Teppich über dem Geländer hing.
    »Es macht mir Spaß « , versicherte sie ihm, selbst überrascht, weil es der Wahrheit entsprach. Wer hätte gedacht, dass es einem Freude bereiten konnte, einen verrußten Kamin auszufegen, Teppiche auszuklopfen und Eichenholzböden zu schrubben? »Und Sie ?« , fragte Sara. »Wollen Sie das komplette Feld mähen ?« Sie fürchtete um die in voller Blüte stehenden Sonnenblumen.
    »Nein, erst mal nur den Fahrbahnrand. Bevor ich das Feld in Angriff nehmen kann, brauche ich Nachschub an Benzin .«
    Sie nickte. »Wie wäre es mit Limonade ?« , erkundigte sie sich.
    Doch ehe er antworten konnte, kam ein Schmerzensschrei von Kendal, dann noch einer. Erschrocken sog Sara die Luft ein und rannte zu ihm.
    Chase sprang vom Rasenmäher und lief vor ihr her. Während Sara ihm übers Feld hinterherhetzte und gegen das hohe Gras ankämpfte, gingen ihr diverse Szenarien durch den Kopf: Kendal war von einer Schlage gebissen oder von einer Biene gestochen worden oder hatte sich den Knöchel verstaucht.
    Als sie zu dem SEAL aufschloss, hatte Kendal aufgehört zu jammern. Doch wahrscheinlich biss er nur aus Furcht davor, Chase zu verärgern, die Zähne zusammen. Zu Saras Bestürzung sah sie hellrotes Blut von Kendals linker Hand tropfen. »Was ist passiert ?« , fragte sie atemlos.
    »Er hat Werkzeug benutzt, mit dem er nicht umgehen kann « , gab Chase grimmig zurück. »Zieh dein Hemd aus « , fügte er hinzu und half dem Jungen, es über den Kopf zu ziehen. »Wickel es dir um den Finger .«
    Sara half ihrem Sohn, während sie herauszufinden versuchte, wie schlimm er sich verletzt hatte. Dann fiel ihr Blick auf den kleinen Werkzeugkasten zu seinen Füßen. Aus Form und Größe schloss sie, dass es sich um Schnitzwerkzeuge handeln musste, die Kendal wahrscheinlich in Chase’ Kleiderschrank gefunden hatte. »Oh, Schatz « , meinte sie tadelnd und warf dem SEAL einen besorgten Blick zu, doch der Mann wirkte gefasst. »Du hättest zuerst fragen müssen .«
    Chase bückte sich und klappte den Kasten zu. »Komm ins Haus « , sagte er schlicht. Er ging voran und schuf einen Trampelpfad quer durchs Feld.
    In der Küche angekommen, wusch Sara Kendals Wunde aus, während Chase den Erste-Hilfe-Kasten aus seinem Wagen holte. Wie sie erleichtert feststellte, war der Schnitt in Kendals Finger nicht so tief, dass er genäht werden musste. Sie wickelte ein Küchentuch um die Wunde und wandte sich Chase zu, um ihm das Verbandszeug abzunehmen, das er ihr hinhielt.
    Alle drei standen unsicher beisammen, während Sara darauf wartete, dass die Blutung endlich nachließ. Kendal starrte zur Tür, als könnte er gar nicht schnell genug wieder hinausstürmen. Sara und er saßen auf heißen Kohlen, denn sie gingen davon aus, dass Chase ihnen nun die Leviten lesen würde.
    Er sagte tatsächlich als Erster etwas. »Willst du trotzdem noch lernen, wie man schnitzt ?« , erkundigte er sich.
    Kendal schaute verblüfft zu ihm auf. »Ja, Sir « , murmelte er dann.
    Sara hielt den Atem an, bereit, ihren Sohn in Schutz zu nehmen, falls es nötig sein sollte.
    »Und meinst du nicht, du hättest erst mal fragen sollen, bevor du dir einfach das Werkzeug nimmst ?«
    Kendal drückte verlegen das Kinn auf die Brust. »T-Tut mir leid « , stammelte er.
    Ein gespanntes Schweigen trat ein.
    »Entschuldigung angenommen « , meinte Chase schließlich und sah fragend zu Sara. »Wenn deine Mutter damit einverstanden ist, zeige ich dir heute Abend, wie man schnitzt .«
    Kendal schenkte ihr einen flehenden Blick.
    »Ich habe nichts dagegen « , antwortete sie, wobei ihr vor Erleichterung fast die Stimme wegblieb. »Aber sei vorsichtig « , fügte sie hinzu.
    »Und pass auf den Finger auf « , sagte Chase noch. Dann wandte er sich ab und huschte beinahe lautlos zur Hintertür hinaus.
    Als die Tür zufiel, schauten sich Kendal und Sara verwundert an. Keiner von beiden musste laut aussprechen, was sie gerade dachten. Chase war kein bisschen so wie Garret .

7
    Kendal sah zu, wie Chase eine Mutter am Vergaser seines Trucks löste. Durch die Ritzen in der Ostwand der Scheune schien die Morgensonne zu

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