SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
Columbia Day zum Einsatz kommen .«
Columbia Day . Chase wandte sich dem an der Wand hängenden Kalender zu und blätterte um. Das war in einer knappen Woche. »Das Ziel des Anschlags ?« , fragte er.
»Darüber habe ich nichts herausgefunden .«
»Hört sich so an, als sollte das Ministerium für Innere Sicherheit darüber Bescheid wissen « , befand Chase. »Ich habe eine Freundin beim FBI . Wenn du willst, rufe ich sie an .«
»Wir haben eigene FBI -Kontakte « , gab Dean zurück. Seinem Tonfall zufolge war er von Chase’ Vorschlag nicht allzu begeistert.
»Ich rede von einer Frau. Sie ist klug, hübsch und wird bestimmt nicht versuchen, die Ermittlungen an sich zu reißen .«
»Ihre Nummer ?« , wollte Dean wissen. Sein Stuhl knarzte, vermutlich langte er gerade nach einem Stift.
Chase musste erst einmal im Adressbuch seines Handys blättern. Der Gedanke daran, dass Hannah die Ermittlungen des Broken Arrow Police Department unterstützen würde, hellte seine Stimmung beträchtlich auf.
Ebenso Dean Cannards unerwartetes Angebot. »Hör mal, jemand aus unserem SWAT -Team hat seinen Hut genommen. Könntest du dir vorstellen, für ihn einzuspringen ?«
Chase hatte zwar alle Hände voll mit dem Haus zu tun, doch die Möglichkeit, Jesses Tod zu rächen und seinem von schmerzlichen Erinnerungen erfüllten Elternhaus zu entkommen, war viel zu verlockend, um sie sich einfach durch die Lappen gehen zu lassen.
»Klingt gut « , antwortete er, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
»Okay. Wir treffen uns Donnerstagnachmittag um zwei im Besprechungsraum B.«
»Also, bis dann .« Chase klappte mit erneuerter Zuversicht sein Handy zu. Nun hatte er allen Grund, sich an die Arbeit zu machen.
Als es an ihrer Bürotür klopfte, blickte Betsy Bartlett, die Verwaltungschefin des Flüchtlingszentrums von Norfolk, von den Formularen auf, die sie gerade durchging. Ihre Sekretärin führte einen Fremden herein, dessen kantiges Gesicht und dünner Oberlippenbart ihr irgendwie bekannt vorkamen. Der Mann trug die Uniform eines Marineoffiziers, »Ja, Amber ?«
»Das ist Mr Garret « , begann Amber.
»Captain « , verbesserte er sie mit bekümmerter Stimme.
»Saras Mann « , erklärte Amber, obwohl Betsy das bereits selbst erraten hatte.
»Captain Garret « , rief sie, erhob sich sofort und lief mit ausgestreckten Händen um ihren Schreibtisch herum auf ihn zu. »Erlauben Sie mir, Ihnen mein Mitgefühl auszusprechen « , sagte sie, während sie an Sara denken musste und daran, wie sehr sie allen fehlte. »Ohne Sara ist es hier einfach nicht mehr so wie früher .«
Der Händedruck des Captains fühlte sich schlaff und ein wenig feucht an.
»Was kann ich für Sie tun ?« , erkundigte sich Betsy und gab ihn wieder frei. Bestimmt war er mehr als verzweifelt, immerhin hatte er nicht nur seine Frau, sondern auch seinen Sohn verloren.
»Ich möchte Saras Sachen abholen « , erklärte er mit trüben Augen, die keine Emotionen verrieten.
»Selbstverständlich « , antwortete Betsy und dachte an die wenigen persönlichen Gegenstände, die Sara auf ihrem Schreibtisch zurückgelassen hatte. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen .« Sie führte Garret mit einem professionellen Lächeln aus den Verwaltungsbüros den Korridor hinunter zu den Arbeitsplätzen der Dozenten, einem weitläufigen Bereich, den sich sieben Englischlehrer teilten.
»Das hier war Saras Schreibtisch « , sagte sie und blieb vor einem säuberlich aufgeräumten Arbeitsplatz stehen, auf dem sich nur noch ein wenig Schnickschnack, Geschenke von dankbaren Migranten, Bleistifthalter, Notizblöcke und eine Papierwaage befanden. »Vor ein paar Tagen war die Polizei hier « , erklärte sie. »Die Beamten haben nach Bildern von Kendal gesucht, aber keine gefunden .«
Captain Garrets Blick klebte förmlich an Saras Computer. »Dürfte ich mir mal ihre Dateien ansehen ?« , fragte er.
»Ihre Dateien ?« , echote Betsy, die sein Ansinnen recht merkwürdig fand.
Er drehte den Kopf in ihre Richtung. »Ich glaube nicht, dass meine Frau tot ist, Mrs Bartlett « , teilte er ihr mit. »Sollte es also einen Weg geben, sie lebend zu finden, muss jeder Stein umgedreht werden .«
Komischerweise dachte Betty zuerst daran, Saras Privatsphäre zu schützen. »Ich fürchte, ihr Account ist passwortgeschützt, da kommt niemand ran .«
»Ihr IT -Administrator kann bestimmt darauf zugreifen « , insistierte der Captain selbstgefällig.
Betsy seufzte. Das stimmte natürlich. Und wenn die
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