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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Wollen Sie wissen, warum Morse trotzdem für ihn gearbeitet hat? Ich sage es Ihnen: Er liebte Ihre Mutter. Er wollte einen großen Broadway-Star aus ihr machen und bildete sich ein, sie würde ihm gehören, sobald Ihr Vater erst einmal aus dem Weg war! Als das nicht so klappte, wie er sich das vorstellte, hat er Ihre Mutter umgebracht, Kate – und jetzt benutzt er Sie genau so, wie er einst Ihren Vater benutzt hat.«
    »Das ist doch verrückt!«, protestierte Kate. »Und selbst wenn es stimmen würde, warum dann diese Inszenierung hier?«
    »Ich weiß es nicht. Der Mann ist wahnsinnig. Wer anders als ein Wahnsinniger könnte sich eine solche Inszenierung einfallen lassen?«
    »Jedes Wort, das er sagt, ist gelogen, Kate«, dröhnte Morses Stimme wieder aus dem Off. »Ich tue das alles nur für dich. Um dir Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Und jetzt erschieß die beiden!«
    King hielt Kates Blick stand. »Ihr Vater hat gemordet, aber er glaubte, damit einer gerechten Sache zu dienen. Dieser Mann…«, King deutete in die Richtung, aus der Morses Stimme gekommen war, »… dieser Mann ist ein kaltblütiger Mörder, und er hat seine Taten aus reiner Eifersucht begangen.«
    »Sie haben meinen Vater getötet«, sagte Kate schroff.
    »Das war mein Job. Mir blieb keine Wahl. Sie haben das Gesicht Ihres Vaters an jenem Tag nicht gesehen, aber ich. Wissen Sie, wie er aussah? Wollen Sie das wirklich wissen?«
    Kate blickte ihn mit Tränen in den Augen an, dann nickte sie langsam.
    »Er war total überrascht, Kate. Überrascht. Damals dachte ich, in seiner Miene spiegele sich das Erschrecken über die eigene Tat wider. Auf den eigentlichen Grund bin ich erst sehr viel später gekommen: Er war überrascht, weil Morse nicht ebenfalls auf Ritter geschossen hatte. Morse stand ganz in meiner Nähe. Die beiden hatten einen Pakt geschlossen. Ihr Vater hat nicht mich, sondern Morse angesehen, und in diesem Moment erkannt, dass er betrogen worden war.«
    Morse dröhnte: »Das ist jetzt deine letzte Chance, Kate! Entweder du erschießt die beiden jetzt, oder ich werde es tun!«
    King sah sie mit flehenden Augen an. »Kate, das können Sie nicht tun. Sie können es einfach nicht. Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt, das wissen Sie genau. Egal, welche Lügen er Ihnen aufgetischt hat – Sie sind keine Mörderin und lassen sich auch von Sidney Morse nicht zu einer machen.«
    »Jetzt!«, kreischte Morse.
    Aber Kate hörte nicht auf ihn, sondern ließ ihre Pistole langsam sinken. In diesem Moment krachte plötzlich die Saaltür auf. Kate war vorübergehend abgelenkt. King packte kurz entschlossen das samtene Seil der Absperrung, schwang es hoch und schlug Kate damit die Waffe aus der Hand. Sie schrie auf und stürzte zu Boden.
    »Schnell!«, rief King Bruno zu. »Raus aus dem Saal!«
    Bruno drehte sich um und rannte zur Tür, durch die Michelle gerade hereinkam.
    Auf einmal flammten die Lichter wieder auf und blendeten sie alle. Michelle sah die Gefahr noch vor allen anderen. »Runter, Bruno!«, schrie sie und sprang gleichzeitig auf ihn zu.
    Ein Schuss fiel. Michelle war zwischen den Schützen und den Präsidentschaftskandidaten geraten. Die Kugel traf sie in die Brust.
    King zielte in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war, und drückte ab – nur um sofort erkennen zu müssen, dass Morse ihm nie auch nur die geringste Chance eingeräumt hatte: Die Waffe war tatsächlich nur mit Platzpatronen geladen.
    »Michelle!«, schrie er, doch die junge Frau rührte sich nicht einmal, als Bruno durch die offene Tür hinauslief.
    Dann gingen die Lichter wieder aus, und es wurde Nacht.

KAPITEL 74
    King kauerte im Dunkel und suchte verzweifelt den Boden ab. Dann gingen die Lichter wieder an, wenn auch nicht ganz so hell wie vorher. King spürte etwas hinter sich und drehte sich um. Sidney Morse stand hinter ihm und richtete seine Pistole auf ihn.
    »Wusste ich doch, dass sie für so was zu feige ist«, sagte Morse und wies mit seiner Pistole auf die Stelle, wo Kate noch immer auf dem Boden lag. »Dein Vater war das nicht!« Er umfasste den ganzen Saal mit einer ausladenden Armbewegung. »Ich habe dir für deinen Auftritt eine große Bühne geschaffen, Kate, und dir ein perfektes Drehbuch geschrieben. Das hier war das große Finale. Deine Mutter hätte sich die Gelegenheit zu einer grandiosen Vorstellung nicht nehmen lassen – du aber hast kläglich versagt.«
    King half Kate vom Boden auf und stellte sich dann zwischen sie und Morse.
    »Mal

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