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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Vielleicht können Sie mich aufklären?«
    »Ich tu, was ich kann«, gab King zurück. »Ich meine, ich habe ja sonst nicht viel, womit ich mir die Zeit vertreiben kann, deshalb bitte ich Sie: Lassen wenigstens Sie sich von mir helfen.«
    Michelle ignorierte den sarkastischen Unterton. »Es geht um die Verteilung der Leibwächter im Saal. Sie hatten nicht genügend Leute damals, das ist mir, glaube ich, klar. Aber wie diese wenigen Leute platziert waren, das war schlichtweg katastrophal. In einem Radius von drei Metern um die Schutzperson waren Sie der einzige Agent!«
    King nippte an seinem Kaffee und betrachtete dann seine Hände.
    »Ich weiß, das ist eine riesige Zumutung«, fuhr Michelle, um Verständnis bemüht, fort. »Ich tauche hier mir nichts, dir nichts auf und fange an, Ihnen Fragen zu stellen. Sagen Sie mir einfach, wenn Sie mich loswerden wollen. Ich werde sofort gehen.«
    King zögerte, dann zuckte er mit den Schultern. »Wieso sollte ich Sie rauswerfen? Sie haben ja inzwischen am eigenen Leib erfahren, wie das ist. Bei der Bruno-Entführung, meine ich. So ein Schicksal macht uns gewissermaßen zu Leidensgefährten.«
    »Gewissermaßen, ja.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, erwiderte er gereizt. »Dass ich mehr Mist gebaut habe als Sie und dass Sie mit mir nicht in einen Topf geworfen werden wollen?«
    »Meiner Meinung nach habe ich erheblich mehr Mist gebaut als Sie. Ich war immerhin Einsatzleiterin. Ich habe zugelassen, dass sich eine Schutzperson aus meinem Blickfeld entfernt hat. In meinem Fall gab es keine Schießerei, und ich musste auch keinen Attentäter erschießen, während um mich herum die Hölle losbrach. Sie haben sich ein paar Sekunden lang ablenken lassen – wahrscheinlich ein unverzeihlicher Fehler für einen Secret-Service-Agenten. Aber ich habe von Anfang an alles falsch gemacht. Ich denke, Sie sollten sich dagegen wehren, mit mir in einen Topf geworfen zu werden.«
    Kings Miene entspannte sich, und seine Stimme klang wieder etwas ruhiger. »Wir hatten damals nur knapp halb so viele Leute wie sonst bei solchen Anlässen üblich. Zum Teil ging das auf Ritters Wunsch zurück, zum Teil lag es an der Regierung. Ritter war unbeliebt, und alle Welt wusste, dass seine Siegeschancen gleich null waren.«
    »Wollte Ritter denn nicht so viel Sicherheit wie möglich?«
    »Er traute uns nicht«, sagte King. »Für ihn waren wir Repräsentanten des Apparats, der Regierungsbürokratie, Insider also. Er selber war, obwohl er im Kongress Sitz und Stimme hatte, ein Außenseiter – und zwar ein extremer mit seinem verschrobenen Wahlprogramm und diesen radikalen Gefolgsleuten. Ich schwör’s Ihnen, er glaubte sogar, dass wir ihn ausspionierten! Daher war es für ihn nur folgerichtig, dass er uns von allen Informationen ausschloss. Immer wieder kam es vor, dass er seinen Terminplan in letzter Minute änderte, ohne sich vorher mit uns abzusprechen. Bob Scott, unseren Einsatzleiter, hat das schier in den Wahnsinn getrieben!«
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber so deutlich stand das nicht im offiziellen Untersuchungsbericht.«
    »Warum auch? Sie hatten ja ihren Verantwortlichen, und damit basta.«
    »Warum die Sicherheitsvorkehrungen an jenem Tag so miserabel waren, ist damit aber immer noch nicht ganz geklärt.«
    »Mit mir schien Ritter einigermaßen auszukommen – warum, weiß ich nicht. Politisch gab es jedenfalls keine Übereinstimmung zwischen uns. Aber ich behandelte ihn höflich. Manchmal erzählten wir uns sogar Witze, und wenn Ritter überhaupt einem von uns halbwegs vertraute, dann wohl am ehesten mir. Konsequenterweise habe ich im Einsatz auch immer direkt hinter ihm gestanden, praktisch seine Kehrseite abgeschirmt. Nur dort duldete er überhaupt Leibwächter. Er war felsenfest davon überzeugt, dass ihn alle Welt liebte und dass ihm niemand etwas antun würde. Dieses falsche Gefühl der Sicherheit resultierte wahrscheinlich aus seiner Zeit als Prediger. Seinem Wahlkampfmanager, einem Kerl namens Sidney Morse – ein ganz besonders ausgefuchster Typ übrigens –, gefiel das auch nicht. Er schätzte die Risiken wesentlich realistischer ein als Ritter und wusste genau, dass draußen im Lande genug Leute herumliefen, die seinem Kandidaten möglicherweise ans Leder wollten. Morse legte großen Wert darauf, dass zumindest ein Agent immer unmittelbar in Ritters Nähe war. Die anderen aber hatten im Hintergrund zu bleiben, irgendwo am Rande.«
    »Und waren daher, als der Schuss fiel und eine

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