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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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haben oft einen sehr einfachen Kern.«
    »Danke für die kriminalistische Belehrung. Ich werde sie sicher beherzigen.«
    »Vielleicht brauchst du sogar einen Grundkurs. Du ziehst schließlich mit der Frau durch die Gegend, die Brunos Entführung überhaupt erst möglich gemacht hat.«
    »Sie hat Bruno ebenso wenig kidnappen lassen, wie ich Ritter habe erschießen lassen.«
    »Fakt ist, dass ich Brunos Verschwinden aufklären möchte und beim derzeitigen Stand der Dinge niemanden von einem Verdacht ausschließen kann, auch deine liebe Freundin Michelle nicht.«
    »Na, großartig. Im Übrigen ist sie nicht meine ›liebe Freundin‹.«
    »Okay, was dann?«
    »Ich gehe bloß ein paar Spuren nach, und sie hilft mir dabei.«
    »Wie schön! Freut mich, dass du eine Mitarbeiterin gefunden hast, denn mich scheinst du ja komplett abgeschrieben zu haben. Bietet dir die Maxwell ebenfalls eine Million Dollar, wenn du den Fall löst, oder darfst du bloß mal kurz in ihr Bettchen hüpfen, bevor sie dir den Laufpass gibt?«
    Er sah ihr in die Augen. »Du willst doch wohl nicht behaupten, dass du auf sie eifersüchtig bist?«
    »Doch, vielleicht, Sean. Aber davon abgesehen: Ich denke, ich habe zumindest eine Antwort auf mein Angebot verdient.«
    King sah vage in die Richtung, in der Michelles Krankenzimmer lag, doch als Joan seinen Arm berührte, drehte er sich wieder zu ihr um.
    »Ich muss zusehen, dass ich in dieser Angelegenheit vorankomme. Außerdem – man weiß ja nie: Vielleicht stoßen wir dabei sogar auf die wahre Lösung im Fall Ritter.«
    »Ja, ja, vielleicht«, gab er zurück.
    »Also, bist du nun dabei oder nicht? Ich muss das wissen. Und zwar jetzt gleich.«
    Er dachte einen Moment lang nach, dann nickte er. »Ich bin dabei.«

KAPITEL 38
    Sie flogen mit einer Privatmaschine nach Dayton, Ohio, und fuhren von dort aus zu einer staatlichen Nervenklinik, die etwa dreißig Minuten nördlich des Flughafens lag. Joan hatte vorher angerufen und die erforderliche Besuchserlaubnis für Sidney Morse erhalten. »Es war gar nicht so schwierig, wie ich dachte«, berichtete sie King auf der Fahrt. »Obwohl die Frau gelacht hat, als ich ihr sagte, wen ich besuchen will. Sie meinte, wir könnten ja kommen, aber es würde uns nicht viel helfen.«
    »Wie lange ist Morse schon dort?«, fragte King.
    »Ein Jahr ungefähr. Er wurde von seiner Familie eingeliefert. Genau gesagt, von seinem Bruder, Peter Morse. Ich nehme an, dass es keine anderen Verwandten gibt.«
    »Ich dachte, Peter Morse würde von der Polizei gesucht. War er nicht auch auf Drogen?«
    » War ist das entscheidende Wort. Und er war nie im Knast, was dem Einfluss seines Bruders zu verdanken sein dürfte. Offenbar hat Sidney dafür gesorgt, dass Peters Strafregister gelöscht wurde, und als der große Bruder anfing zu spinnen, hat ihn der kleine in die staatliche Nervenklinik gebracht.«
    »Warum ausgerechnet in Ohio?«
    »Sidney hat anscheinend vor seiner Einlieferung bei seinem Bruder hier gelebt. Schätze, er war schon so weit durchgeknallt, dass er nicht mehr alleine zurechtkam.«
    King schüttelte den Kopf. »Brutal, wie einem das Schicksal mitspielen kann! Innerhalb von zehn Jahren wird aus einem der einflussreichsten Strippenzieher des Landes der Insasse eines Irrenhauses.«
    Kurze Zeit später saßen King und Joan in einem kleinen Besucherzimmer der trostlosen Institution. Durch die Flure hallte Gewimmer, Geschrei und lautes Schluchzen, und zusammengesunkene Gestalten, die schon lange ihren Verstand verloren hatten, hockten in Rollstühlen. In einem Aufenthaltsraum gegenüber der Rezeption am Haupteingang sah sich eine kleine Gruppe von Patienten eine Fernsehshow an. Schwestern, Ärzte und Pfleger schlichen, von der bedrückenden Umgebung anscheinend aller Energien beraubt, in ihren Kitteln die Korridore auf und ab.
    King und Joan erhoben sich gleichzeitig, als ein Mann im Rollstuhl hereingeschoben wurde. Der junge Pfleger nickte ihnen zu. »Okay, hier ist Sid.«
    Der junge Mann kniete sich vor Morse auf den Boden und tätschelte ihm die Schulter. »Okay, Sid, diese Leute hier wollen mit dir reden, kapiert? Okay, sprich mit ihnen.« Der Pfleger grinste, als er das sagte.
    Er stand wieder auf, und Joan fragte: »Gibt es, äh, irgendwas, das wir wissen… oder vermeiden sollten?«
    Der junge Mann lächelte und entblößte dabei eine Reihe schiefer Zähne. »Nicht bei Sid. Den wirft nichts mehr um.«
    King war außerstande, seinen Blick von dem menschlichen Wrack

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