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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bezweifle, dass ich dir gewachsen bin.«
    »Vielleicht würdest du eine Überraschung erleben, Sean.«
    Während Savannah ihres Weges ritt, folgten ihr Kings Blicke. Zeitweilig hatte er ihr besonderes Talent vergessen: Chemie. Und sie hatte – wie viele andere Beteiligte dieses bizarren Falls – kein Alibi für den Zeitpunkt, als man ihren Vater ermordet hatte. Und doch betraf dieser Fall nur einen Mord und einen Mörder. Was trieb der andere Täter zurzeit? Arbeitete er darauf hin, die Liste seiner Opfer zu verlängern?
    King traf Sally im Stallgebäude an, wo sie gerade Mist aus den Boxen schaufelte.
    Sie stützte sich auf den Stiel und wischte sich die schweißnasse Stirn.
    »Wie ich gesehen habe«, sagte King, »reitet Savannah wieder.«
    Sally senkte den Blick auf die Schaufel. »Ich habe nie erlebt, dass sie sich um diesen Teil der Pferdehaltung gekümmert hätte.«
    King beschloss, unumwunden zur Sache zu kommen. »Ich habe dich am Grab beobachtet.«
    »Mr Battle hatte einen großen Bekanntenkreis. Es waren massenhaft Leute da.«
    »Nein, ich meine Junior Deavers Grab.«
    Sally erstarrte. »Junior Deavers Grab?«, wiederholte sie.
    »Wenn du keine eineiige Zwillingsschwester hast, hast du an seinem Grab gebetet.« Sally schaufelte weiter, während King sie musterte. »Du kannst es mir oder dem FBI erklären, es liegt ganz bei dir.«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon du redest, Sean. Weshalb sollte ich an Junior Deavers Grab beten? Ich habe dir doch erzählt, dass ich den Mann kaum kannte.«
    »Darum frage ich dich ja ein zweites Mal, denn offenbar hast du ihn doch gekannt.«
    »Du irrst dich.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich habe heute noch einen Berg Arbeit vor mir.«
    »Na gut, es ist deine Sache. Kennst du einen guten Anwalt?«
    Sally stellte das Schaufeln wieder ein und sah King furchtsam an. »Wozu brauche ich einen Anwalt? Ich habe nichts Unrechtes getan.«
    King nahm ihr die Schaufel aus der Hand und stellte sie zur Seite. Dann rückte er dicht an Sally heran und drängte sie gegen den Schlag einer Pferdebox. »Lass mich die Sache ganz klar ausdrücken: Wenn du wissentlich Informationen über Junior Deavers Tod oder den Einbruch verschweigst und nicht den Behörden meldest, begehst du ein Verbrechen, auf das Gefängnis steht. Und sobald du angeklagt wirst, brauchst du einen Rechtsanwalt. Falls du keinen Anwalt kennst, kann ich dir ein paar fähige Leute empfehlen.«
    Sally schien jeden Moment in Tränen auszubrechen.
    »Ich weiß nichts, Sean«, jammerte sie.
    »Dann hast du auch keinen Grund zur Besorgnis. Aber wenn du mich anlügst, könntest du im Knast enden.« King reichte ihr die Schaufel zurück. »Da gibt’s zwar keine Pferde, aber auch viel Dreck, allerdings von der menschlichen Sorte.« Er zückte ein Kärtchen und steckte es Sally unter das Schweißband des Hutes. »Solltest du einsehen, dass ich Recht habe, wenn du darüber nachgedacht hast, ruf mich an. Ich kann dir helfen.«
    Als er sich abwandte, nahm Sally das Kärtchen zur Hand und warf einen Blick darauf. Ihre Miene spiegelte Ratlosigkeit.

KAPITEL 58
    Eddies Atelier befand sich hinter dem Kutschenhaus in einer zweistöckigen, umgebauten Scheune. »Eddie?«, rief Michelle, als sie das Gebäude durch eine Seitentür betrat.
    Das Innere der Scheune war offenkundig sehr verändert worden. Im Obergeschoss gab es Fenster und ein Oberlicht, da ein Künstler für seine Arbeit Licht brauchte; ordentlich aufgereiht standen Werkbänke, Staffeleien, Eimer voller Pinsel und anderes Werkzeug bereit. An den Wänden hingen große und kleine Gemälde in unterschiedlichen Phasen der Vollendung. Die Luft roch nach Farbe und Terpentin. Stufen führten hinauf zu einem Treppenabsatz, wo sich hinter einer Tür ein kleines, fensterloses Zimmer verbarg.
    »Eddie?«, rief Michelle noch einmal, während sie sich einige Bilder genauer anschaute. Die Porträts und Landschaften waren mit außerordentlicher Detailtreue gemalt worden, darunter die nahezu fertige Darstellung einer Bürgerkriegsschlacht, die nach Michelles Auffassung – obwohl sie zugeben musste, für Malerei kein geschultes Auge zu haben – in einem Museum hängen müsste.
    An einer Wand waren eine Anzahl mit beschrifteten Schildchen versehene Gegenstände angebracht, offensichtlich eine im Zusammenhang mit Eddies Reenactment-Hobby angelegte Sammlung von Bürgerkriegsandenken.
    Michelle drehte sich um, als sie Schritte die Treppe herunterpoltern hörte. Eddie trug eine mit blauer Farbe

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