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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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zugeworfen hatte.
    Remmy zog eine Schublade ein kleines Stück heraus und drückte dann auf einen Hebel genau darunter. Daraufhin klappte es auf und offenbarte ein Fach von etwa fünfzig Zentimetern Breite und Tiefe. »Es sieht wie ein Stück der Verkleidung aus«, erklärte Remmy, »aber wenn man die Schublade herauszieht, wird ein Hebel in Stellung gebracht. Man bewegt ihn, indem man gegen die rechte obere Ecke der Verkleidung drückt, worauf die Klappe sich öffnet.«
    King inspizierte den Mechanismus. »Sehr clever.«
    »Ich wollte schon immer ein Geheimfach in meiner Garderobe haben«, sagte Remmy. »Seit ich ein kleines Mädchen war.«
    »Aber die Person, die Sie ausgeraubt hat, wusste nicht, wie man das Fach öffnet?«, sagte Michelle.
    » Junior Deaver wusste nicht, wie man es öffnet«, stellte sie richtig. »Fast jede Schublade hier drinnen wurde aufgebrochen. Es hat mich ein Vermögen gekostet, alles reparieren zu lassen. Dafür wird er vor Gericht büßen! Das können Sie Harry sagen.«
    »Aber wie konnte jemand außer Ihnen überhaupt wissen, dass es hier ein Geheimfach gibt?«, erkundigte sich Michelle.
    »Kann sein, dass ich es irgendwann einmal erwähnt habe. Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil wir mit einem erstklassigen Alarmsystem ausgestattet sind – zumindest hielt ich es für erstklassig.«
    »War es eingeschaltet?«, fragte King.
    »Ja. Nur gibt es hier im dritten Stock leider keine Bewegungsmelder, und die Fenster sind auch nicht angeschlossen. Das System wurde vor Jahren installiert, nachdem es fast zu einer Katastrophe gekommen wäre. Vermutlich ging man damals davon aus, dass Einbrecher nicht bis zum Dachgeschoss hinaufsteigen«, fügte sie unwillig hinzu.
    »Was für eine Katastrophe?«, fragte King.
    Remmy drehte sich zu ihm um. »Mein Sohn Eddie wurde gekidnappt.«
    »Davon habe ich nie gehört«, sagte er.
    »Es ist schon über zwanzig Jahre her. Er ging noch aufs College.«
    »Aber wie es scheint, ist die Sache gut ausgegangen«, sagte King.
    »Ja, Gott sei Dank. Wir mussten nicht einmal das Lösegeld in Höhe von fünf Millionen Dollar zahlen.«
    »Warum nicht?«, fragte Michelle.
    »Das FBI kam dem Kidnapper auf die Spur und erschoss ihn bei einem Feuergefecht. Chip Bailey, der FBI-Agent, der Eddie damals rettete und den Entführer getötet hat, wohnt sogar ganz in der Nähe. Er arbeitet immer noch für das FBI in Charlottesville.«
    »Es war also niemand hier, als der Einbruch verübt wurde«, sagte King.
    Remmy setzte sich auf das große Himmelbett und trommelte mit ihren langen, schlanken Fingern gegen den gedrechselten Pfosten. »Savannah war noch am College. Sie hatte bereits im Winter ihren Abschluss gemacht, wollte aber noch eine Weile zum Feiern und Ausspannen bleiben. Ihnen dürfte nicht entgangen sein, dass mein kleines Mädchen kein Kind von Traurigkeit ist. Eddie und Dorothea waren in der Stadt. Mason, unsere Haushaltshilfe, und Sally, das Mädchen, das sich um die Ställe kümmert, wohnen im Haus am hinteren Ende des Grundstücks. Sie hätten sowieso nichts bemerkt. Mein Schlafzimmerfenster geht auf einen ziemlich abgelegenen Teil des Anwesens hinaus.«
    »Also bewohnen Sie das Haus im Grunde ganz allein?«, fragte Michelle.
    »Bobby und ich!«, sagte sie mit trotzigem Unterton. »Unsere Kinder sind erwachsen. Oft genug haben wir Freunden und Verwandten Unterkunft gewährt. Zeitweise herrschte in diesem großen alten Haus ein ständiges Kommen und Gehen. Jetzt ist es nur noch unser Heim.«
    »Aber in der Nacht, als der Einbruch verübt wurde, war das Haus leer, wenn ich Sie richtig verstanden habe«, sagte King. »Sie waren bei Bobby im Krankenhaus, nicht wahr?«
    »Richtig. Im Wrightsburg General Hospital.«
    »Wir haben gehört, dass Sie erst gegen fünf Uhr morgens zurückgekehrt sind«, sagte Michelle. »Das ist eine ziemlich lange Besuchszeit.«
    »Das Krankenhaus hat mir einen kleinen Raum zur Verfügung gestellt, genau gegenüber vom Zimmer meines Mannes«, erklärte Remmy.
    »Eine sehr entgegenkommende Geste«, sagte Michelle.
    »Unser Name steht auf der Stiftertafel für das Gebäude, meine Gute«, sagte Remmy mit falscher Höflichkeit. Dann fügte sie wesentlich unverblümter hinzu: »Das ist das Mindeste, was ich als Gegenleistung für fünfzehn Millionen Dollar Spendengelder erwarten kann.«
    »Oh«, sagte Michelle verlegen.
    »Die Polizei hat mir gesagt, alle Beweise würden Junior belasten, einschließlich seiner Fingerabdrücke.«
    »Die könnten

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