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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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fasste sich an den Kopf und fuhr im gleichen Moment herum. Durch das Blut, das ihm übers Gesicht lief, sah er, wie der Mann mit der schwarzen Sturmhaube und der erhobenen Schaufel auf ihn zukam. Es gelang Junior, den nächsten Schlag mit dem Unterarm abzufangen, der dabei jedoch gebrochen wurde. Junior wurde nach hinten geworfen, prallte auf den Rücken und schrie vor Schmerz. Als er auf dem kalten Holzboden lag, sah er, wie die Schaufel sich ein weiteres Mal näherte. Verzweifelt trat er mit dem rechten Bein zu und brachte den Angreifer aus dem Gleichgewicht.
    Der stürzte, sprang aber schon im nächsten Moment wieder auf. Junior setzte sich auf und hielt sich den zertrümmerten Arm. Mit keuchenden Atemzügen trat er immer wieder nach dem Angreifer, um ihn von sich fern zu halten, während er auf dem Hintern zurückwich. Das Sandwich und das Bier kamen ihm wieder hoch und verteilten sich auf dem Boden. Es gelang ihm, sich halb aufzurichten; dann bekam er einen weiteren Schlag in den Rücken und stürzte wieder der Länge nach hin.
    Junior Deaver war über eins neunzig groß und wog 120 Kilo. Wenn er seinen kleineren Gegner nur einmal erwischen konnte, hätte die Lage sich sehr schnell geändert. Er würde den Dreckskerl mit bloßen Händen töten. Doch er war bereits so schwer verletzt, dass er vermutlich nur eine einzige Chance erhalten würde. Nach etlichen Kneipenschlägereien besaß Junior genügend Erfahrung, auf die er zurückgreifen konnte. Er überlegte, wie er den Angreifer täuschen konnte.
    Er ging auf die Knie, wobei sein Kopf fast den Boden berührte, als hätten ihn die Kräfte verlassen. Als er die Schaufel sah, katapultierte er sich nach vorn und traf seinen Gegner genau in die Magengrube. Beide Männer wurden quer durch den Raum geschleudert und krachten durch eine Rigipswand.
    Sie landeten auf dem Boden, und Junior versuchte den kleineren Mann festzuhalten, aber die Schmerzen in seinem Arm und in der Schulter waren zu groß. Außerdem strömte Blut aus dem Riss in seinem Schädel, wodurch Druck auf sein Gehirn ausgeübt wurde, was seine motorischen Fähigkeiten immer stärker beeinträchtigte. Junior wollte sich aufrappeln, aber der andere war schneller. Er rollte sich zur Seite, hob eine Latte auf, an der noch ein Stück Rigips hing, und schlug Junior damit immer wieder auf den Schädel. Seine Hiebe wurden härter und wilder. Das Holz splitterte, verbogene Nägel wurden herausgetrieben, und schließlich zerbrach die Latte in zwei Teile. Junior stöhnte, ging zu Boden und stand nicht mehr auf. Sein Bauch hob und senkte sich. Blut floss aus mehreren Kopfwunden, und er lag reglos und mit geschlossenen Augen da.
    Der Mann mit der Sturmhaube näherte sich vorsichtig, da er mit einem neuen Trick rechnete. Zuerst verfluchte er Junior und dann sich selbst, weil er sein Opfer deutlich unterschätzt hatte. Er war überzeugt gewesen, dass der Mann nach einem gezielten Schlag mit der Schaufel gegen den Hinterkopf außer Gefecht gesetzt war. Er beruhigte sich, versuchte klaren Kopf zu bekommen und sagte sich, dass er sein Werk zu Ende bringen musste.
    Ihm war schwindlig, als er schwer atmend, mit trockener Kehle und schmerzenden Muskeln neben Junior niederkniete und ein rundes Stück Holz, das an einem Seil befestigt war, aus dem Mantel zog. Er legte das Tourniquet über Juniors Kopf, schob es bis zum dicken Hals herunter und zog es langsam zu, bis er hörte, wie Junior röchelnd nach Luft schnappte. Er drehte immer weiter und erhöhte den Druck. Ein paar Minuten später hob Juniors großer Bauch sich ein letztes Mal, dann war Ruhe.
    Der Mann ließ das Stück Holz los und ging in die Hocke. Er spürte seine Schulter, die beim Zusammenstoß mit Junior und der Wand verletzt worden war. Doch damit konnte er leben. Viel problematischer war, dass der Kampf möglicherweise aussagekräftige Spuren hinterlassen hatte.
    Mit Juniors Generatorlampe leuchtete er sich ganz genau ab. Er war mit dem Blut, dem Schleim und dem Erbrochenen des Mannes besudelt. Zum Glück trug er seine Sturmhaube, Handschuhe und lange Ärmel, denn schon ein einziges ausgerissenes Haar mit seiner DNA konnte ihm zum Verhängnis werden.
    Er suchte die Umgebung und den Toten systematisch nach sämtlichen Spuren ab, die Sylvia Diaz oder ihren Kollegen einen Hinweis auf seine Identität geben konnten. Besonders gründlich inspizierte er Juniors Fingernägel, ob sich verräterisches Material darunter festgesetzt hatte. Als er überzeugt war, keine

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