Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Reifen zerschossen«, sagte King fassungslos. »Das war der Grund für die Schüsse. Aber vielleicht können wir trotzdem fahren.« Nach dreißig Metern war klar, dass sie mit einem Achsenbruch rechnen mussten, wenn sie schneller als zehn Stundenkilometer fuhren.
    Michelle sprang aus dem Wagen und richtete den Strahl der Taschenlampe auf die platten Vorder- und Hinterreifen. Sie lief zurück und inspizierte Juniors Pick-up. Auch an seinem Fahrzeug waren zwei Reifen zerschossen. Michelle rief die Polizei an, gab der Notrufzentrale alle nötigen Informationen und wählte schließlich Todds Nummer, während King erschöpft an seinem Wagen zusammenbrach.
    Als Michelle fertig war, kam sie zu ihm. »Todd und seine Leute sind unterwegs.«
    »Schön zu wissen«, sagte er leise.
    »Vielleicht haben sie Glück und schnappen den Kerl.«
    »Die Guten haben selten so viel Glück.« Er verschränkte die Arme über der Brust und starrte auf das halb fertige Haus.
    Michelle schlug mit der flachen Hand auf die Motorhaube. »Mann! Ich komme mir wie ein absoluter Volltrottel vor, weil der Kerl uns durch die Lappen gegangen ist! Ich kann’s kaum glauben, dass wir wahrscheinlich keine fünf Meter von dem Irren entfernt waren. Keine fünf Meter! Und er entwischt uns!« Sie starrte auf den Boden, blickte dann wieder zu ihrem Partner auf. »Na los, sag schon. Was denkst du?«
    King antwortete nicht sofort. Als er schließlich sprach, zitterte seine Stimme leicht. »Ich muss daran denken, dass heute Nacht drei Kinder ihren Vater und eine Frau ihren Mann verloren haben. Und ich frage mich, wann das endlich aufhören wird.«
    »Frühestens, wenn jemand dem Kerl das Handwerk legt.«
    King ließ das unfertige Haus keinen Moment aus den Augen. »Und spätestens von jetzt an wird das unser Vollzeitjob sein.«

KAPITEL 43
    Wie King vorhergesagt hatte, traf die Polizei zu spät ein, um Juniors Mörder zu fassen. Als die Neuigkeit eines weiteren Mordes an die Öffentlichkeit drang, geriet die ganze Gegend in helle Aufregung. Der Bürgermeister von Wrightsburg demonstrierte in einem eindrucksvollen Auftritt sein mangelndes Vertrauen in Polizeichef Williams und das FBI und verlangte, dass die Nationalgarde mobilisiert und das Kriegsrecht ausgerufen wurde. Zum Glück reagierte niemand auf diese Forderungen. Die nationale Nachrichtenmaschinerie hatte sich auf Wrightsburg und Umgebung gestürzt und stillte ihren unersättlichen Hunger nach Einzelheiten, ganz gleich, wie banal oder unbedeutend sie für die Ermittlungen sein mochten. Die großen Übertragungswagen und die Nachrichtensprecher mit drahtlosen Mikros in den Händen wurden so allgegenwärtig wie die sprießenden Frühlingsknospen. Die einzigen Menschen, die sich über diese Entwicklungen freuten, waren die einheimischen Gaststättenbesitzer und Verschwörungstheoretiker, die mit immer neuen Spekulationen aufwarteten. Fast jeder versuchte, die Gelegenheit zu fünfzehn Minuten Ruhm zu nutzen.
    Todd Williams wurde von der journalistischen Sintflut überschwemmt, genauso wie Chip Bailey. Selbst King und Michelle gelang es nicht, sich vollständig dem Ansturm zu entziehen. Bestürzt mussten sie mit ansehen, wie Details aus ihren bislang geheimen Ermittlungen ans Licht gezerrt und zu Sensationszwecken ausgeschlachtet wurden.
    Weiteres Personal wurde von nationalen und bundesstaatlichen Polizeibehörden angefordert, doch King war nicht sicher, ob die Ermittlungen dadurch unterstützt oder behindert wurden. Eher schien Letzteres der Fall zu sein, da fast alle um die besten Posten rangelten.
    Schließlich traf der Brief ein. Er offenbarte, dass der Mörder von Junior Deaver nun den Clownprinzen der Dunkelheit imitierte, wie er in Serienkillerkreisen bekannt war: John Wayne Gacy. Und ihr habt gedacht, er hätte nur junge Männer getötet , hieß es spöttisch in der Nachricht. Jetzt wisst ihr, dass er sich traut, große fette Rednecks wie Junior Deaver zu erledigen.
    Alle trafen sich zu einer weiteren morgendlichen Einsatzbesprechung in der Polizeiwache. Der große Konferenzraum war in eine Art Krisenzentrum verwandelt worden, mit Computern und Telefonen, die rund um die Uhr besetzt waren, Karten und Diagrammen an den Wänden, Aktenstapeln, hoch spezialisierten Mitarbeitern, die jedem Hinweis nachgingen, und tonnenweise Kaffee und Doughnuts. Nur ein mutmaßlicher Verdächtiger war nicht in Sichtweite.
    »Gacy hat viele seiner Opfer mit dieser Erdrosselungstechnik getötet«, erklärte Chip Bailey.
    »Sie

Weitere Kostenlose Bücher