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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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rief plötzlich: »Mein Gott! Boot? Apfel?« Sie sprang zum Heck, beugte sich vor und starrte auf den eingeprägten Namen des Bootes. »The Big Apple«, las sie.
    »›The Big Apple‹ wie in New York?«, fragte Sean.
    »Nein, der Apfel wie in Schneewittchen«, korrigierte Michelle ihn. »Kommt schon. Wir müssen das Boot auseinandernehmen.«
    »Warum?«, fragte Horatio.
    »Helft mir einfach. Na los!«
    Eine Stunde später saßen die drei auf den Hecksitzen und starrten auf ihren Fund. Das zusammengerollte Stück Papier war im Bugstauraum versteckt gewesen, hinter ein paar Rollen Toilettenpapier.
    Michelle sagte: »Sie muss an jenem Tag zum Fluss gegangen sein, um das hier zu verstecken. Vermutlich hat sie vorgehabt, mir noch einen Hinweis zu geben, oder vielleicht wollte sie mir das Dokument irgendwann einfach anvertrauen, so wie die anderen. Vielleicht hätte ich nur die Zauberworte sprechen müssen.«
    Horatio erklärte: »Dass sie es versteckt hat, zeigt jedenfalls, dass sie vermutlich Angst hatte.«
    »Und wie sich herausgestellt hat, waren ihre Ängste nicht unbegründet«, bemerkte Michelle verbittert.
    »Es ist alt«, sagte Sean, der das Dokument hielt. »Zweiter Weltkrieg. Das muss es gewesen sein, was Henry Fox alias Heinrich Fuchs Monk Turing bei dessen Besuch in Deutschland gegeben hat.«
    »Es ist eine Karte«, sagte Horatio und musterte das Papier.
    »Von Camp Peary … zumindest so, wie es aussah, als die Navy dort noch das Sagen hatte. Ich erkenne die Topografie wieder«, fügte Michelle hinzu.
    Sean deutete auf eine Linie, die vom Flussufer bis ins Herz der Anlage verlief. »Der einzige Unterschied ist, dass es auf dieser Karte keinen toten Flussarm gibt. Die Karte kann nicht stimmen.«
    »Sie ist nicht falsch, wenn diese Linie nicht den toten Arm darstellen soll«, konterte Michelle.
    »Eine Straße?«
    Michelle drehte das Dokument um. Auf der Rückseite standen die Initialen: H. F.
    »Heinrich Fuchs«, sagte Horatio.
    »Und da unten steht was geschrieben, aber auf Deutsch.«
    »Schaut mal hier«, sagte Sean und deutete auf eine andere, frischere Handschrift.
    »Das ist Englisch«, sagte Michelle. »Vielleicht Monk Turings Handschrift. Da sind Kompasspunkte, Richtungsangaben, alles.«
    »Ja, aber Richtungsangaben wohin? «
    Michelle drehte die Karte wieder um. »Zu dieser Linie. Das muss es einfach sein. Wartet mal … Sean, falls du recht hast, ist Fuchs aus Camp Peary geflohen.«
    »Okay …«
    »Und wie hat er das angestellt?«
    »Ich weiß es nicht. Die einfachste Art wäre über den Fluss gewesen, nehme ich an. Wenn er die Straße oder auch den Weg durch die Felder und den Wald genommen hätte, hätten Hunde ihm folgen können. Wasser bedeutet fast immer eine saubere Flucht, aber erst mal muss man dorthin gelangen. Und ich bin sicher, dass sie damals eine Menge Wachen hier hatten.«
    »Ja, das glaube ich auch … allerdings über der Erde«, sagte Michelle.
    »Über der Erde?«
    »Diese Linie stellt einen Tunnel dar, der direkt nach Camp Peary hineinführt – oder im Fall von Heinrich Fuchs hinaus und in die Freiheit. Tunnel sind sehr beliebt bei Gefängnisausbrüchen.«
    »Aber warum hätte Monk sich die Mühe machen sollen, um eine Karte von einem Tunnel zu bekommen, der nach Camp Peary führt? Der Mann ist getötet worden.«
    »Sie haben ihn nicht im Tunnel getötet. Sie haben ihn möglicherweise erwischt, kurz nachdem er den Tunnel verlassen hat. Vielleicht wissen sie ja gar nichts davon.«
    »Das beantwortet immer noch nicht die Frage, warum er das Risiko hätte auf sich nehmen sollen, in den Tunnel zu gehen.«
    Horatio meldete sich wieder zu Wort. »Vielleicht hat Fuchs ihm von irgendetwas dort erzählt. Von irgendwas, das in Camp Peary liegt. Ich weiß nicht … von etwas Wertvollem .«
    »Das alles klingt verrückt, Michelle; aber die Karte liefert uns noch etwas anderes: eine Möglichkeit, nach Camp Peary hineinzukommen.«
    »Dann glaubst du also wirklich, dass Viggie dort ist?«
    »Selbst wenn nicht, könnten wir vielleicht etwas Wichtiges herausfinden … wichtig genug, um diese Leute dazu zu bewegen, Viggie freizulassen.«
    »Aber wenn ich mich irre und sie doch von dem Tunnel wissen?«
    Ernst schaute Sean auf die anderen beiden und rollte die Karte zusammen. »Dann, fürchte ich, sind wir so gut wie tot.«

77.
    S ie beschlossen, mit dem Boot weiter flussabwärts zu fahren, um die Ausrüstung einzuladen, die Sean für ihren Angriff auf Camp Peary geordert hatte. Danach führte

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