Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Boden.
    »Glauben Sie, Sean gut zu kennen?«, fragte Horatio schließlich.
    »Natürlich. Wir haben gemeinsam ein paar sehr gefährliche Einsätze überstanden.«
    »Er hat mir erzählt, Sie hätten ihm das Leben gerettet, sogar mehrmals.«
    »Er hat das Gleiche für mich getan«, erwiderte Michelle rasch.
    »Wenn Sie Sean so gut kennen, müssten Sie doch wissen, dass er Sie nicht einfach im Stich lassen wird.«
    »Im Augenblick bin ich für ihn nur ein Klotz am Bein.«
    »Oh, hat er das zu Ihnen gesagt?«
    »Natürlich nicht. Das würde er niemals sagen. Aber ich bin nicht dumm.«
    »Waren Sie und Sean körperlich intim?«
    Horatios Frage kam für Michelle derart unvorbereitet, dass sie nach Luft schnappte.
    »Das ist eine ganz normale Standardfrage, Michelle. Ich muss wissen, welche Rolle die verschiedenen Menschen spielen, die Ihnen nahestehen, und das Sexuelle hat großen Einfluss, egal ob gut oder schlecht.«
    »Wir waren nie auf diese Art ›intim‹«, sagte Michelle mit kühler Stimme.
    »Okay. Wollten Sie je Sex mit ihm haben?«
    »Wie kommen Sie dazu, mich so einen Stuss zu fragen!«, fuhr Michelle ihn an.
    »Ich kann Sie so ziemlich alles fragen. Ob Sie mir antworten oder nicht, liegt bei Ihnen.«
    »Ich verstehe die Frage nicht.«
    »So schwer ist das doch nicht. Sean King ist groß und gut aussehend, intelligent und mutig, ehrlich und treu.« Horatio lächelte. »Offen gesagt, halte ich diese Eigenschaften für hoffnungslos überbewertet, aber wer bin ich schon? Und er ist ein prima Kerl – das haben Sie selbst gesagt. Sie sind eine junge, attraktive Frau. Sie haben eng zusammengearbeitet.«
    »Nur weil man mit jemandem zusammenarbeitet, heißt das noch lange nicht, dass man mit ihm schlafen muss.«
    »Da haben Sie vollkommen recht. Wenn ich also sagen würde, dass Sie mit Sean nicht intim werden wollten, hätte ich damit recht, ja?« Er lächelte. »Ich muss auf diesem Multiple-Choice-Fragebogen das Richtige ankreuzen.«
    »O Gott, ich hab das Gefühl, als würde man mich im Zeugenstand ins Kreuzverhör nehmen.«
    »Sich selbst genauer unter die Lupe zu nehmen kann härter sein, als von irgendeinem Winkeladvokaten im Gericht auseinandergenommen zu werden. Sie haben also nie irgendwelche intimen Gefühle für den großen Teddybären gehegt?«
    »Verlassen Sie sich einfach auf Ihr Bauchgefühl, Doc. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Und das wiederum sagt mir sehr viel. Danke.«
    »Nachdem wir nun mit Sean fertig sind, möchten Sie wahrscheinlich wissen, ob ich je mit meinem Vater schlafen wollte.«
    »Lassen Sie uns darüber reden.«
    »He, das war ein Scherz!«
    »Das habe ich schon verstanden. Aber wie ist die Beziehung zu Ihrem Vater?«
    »Großartig. Mein Vater war Polizeichef und ist jetzt im Ruhestand. Er und meine Mutter sind zurzeit auf Hawaii in ihren zweiten Flitterwochen. Deshalb wollte ich nicht, dass die beiden etwas über mich erfahren. Sie wären sofort zurückgekommen.«
    Horatio ließ sich nicht anmerken, dass er das zum Teil schon von Sean erfahren hatte. »Das ist sehr rücksichtsvoll von Ihren Eltern. Glauben Sie, die beiden wären überrascht, Sie hier zu sehen?«
    »Ich hoffe, es würde sie aus den Socken hauen!«
    »Wie ich hörte, sind Ihre Brüder ebenfalls bei der Polizei. Haben Sie je darüber nachgedacht, Ihr Geld mit etwas anderem zu verdienen?«
    Michelle zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht. Ich hatte zwar den jugendlichen Ehrgeiz, Profisportlerin zu werden, aber es hat nicht sollen sein.«
    »Verkaufen Sie sich nicht unter Wert. Sie sind die erste Olympiateilnehmerin, die ich je behandelt habe. Sean sagte, Sie hätten eine Silbermedaille im Rudern geholt.«
    »Ja«, bestätigte Michelle, und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Es war großartig. Der Höhepunkt meines Lebens. Zumindest habe ich das damals geglaubt. Und vielleicht war es tatsächlich so«, fügte sie leise hinzu.
    »Und dann haben Sie eine Zeitlang als Cop gearbeitet und sind anschließend in den Secret Service eingetreten. Gab es besondere Gründe für diese Veränderung?«
    »Meine Brüder waren allesamt Cops. Ich dachte, es wäre cool, zu einer Bundesbehörde zu gehen.«
    »Und Ihr Vater war einverstanden?«
    »Nicht so richtig. Er wollte gar nicht, dass ich Cop werde.«
    »Und wie haben Sie sich da gefühlt?«
    »Ich habe ihn verstanden. Ich war Daddys kleines Mädchen. Meiner Mutter gefiel es generell nicht, dass ihre Kinder Polizeibeamte wurden, aber das war mir egal. Ich bin ziemlich

Weitere Kostenlose Bücher