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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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verdienen sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt. Die Katze lässt das Mausen nicht.«
    »Dann war ihre Geschichte, ihr Mann sei ein ehemaliger Vorstandschef gewesen und sie lebe von dessen Rente, erstunken und erlogen«, sagte Michelle.
    »Es ist leicht, sich eine Vergangenheit zurechtzustricken, besonders heutzutage«, sagte Sean. »Sie kommt als reiche Witwe her, die bis jetzt durch die Welt gejettet ist. Wer kann ihr das Gegenteil beweisen?«
    »Dann hat ihr ›neuer‹ Freund Doug Reagan also schon seit Jahrzehnten mit ihr zusammengearbeitet und alte, reiche Leute ausgenommen«, sagte Bobby.
    »Ich glaube ja«, erwiderte sein Vater. »Nur hatte ich keinen Beweis.«
    »Aber warum haben die beiden sich Mom als Ziel ausgesucht?«, fragte Michelle. »Es ist ja nicht so, als würdet ihr im Geld schwimmen.«
    Frank Maxwell schaute verlegen drein, senkte den Blick und umklammerte den Kaffeebecher. »Ich glaube nicht, dass sie sich uns als Ziel ausgesucht haben. Ich glaube, deine Mutter hat ... Sie hat Doug Reagans Gesellschaft genossen.« Er hielt kurz inne. »Und er ihre.« Er räusperte sich verlegen. »Sally stand schon immer auf so was. Der Bursche sah gut aus, hatte Geld und war charmant. Und ich war nur ein Cop. Da konnte ich nicht mithalten. Himmel, ich kann sogar verstehen, dass sie fasziniert von dem Burschen war.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Und Rothwell hat das herausgefunden?«, fragte Sean.
    »Jemandem wie Donna Rothwell kommt man besser nicht in die Quere«, sagte Frank gereizt. »Ich habe sie zwar nicht gut gekannt, aber ich kenne ihre Art. Ich bemerke Dinge, die andere Leute übersehen. Das ist der Blick eines Cops. Ich habe gesehen, wie sie dreingeschaut hat, wenn sie mal nicht im Mittelpunkt stand, oder wenn ihr Loverboy anderen Frauen mehr Aufmerksamkeit schenkte als ihr. Sie war besitzergreifend und egoistisch. Selbst auf dem Golfplatz war sie geradezu fanatisch. Wenn sie mal verlor, war sie außer sich vor Wut.«
    Michelle sagte: »Deshalb hat sie sich wahrscheinlich auch die Lüge ausgedacht von wegen, sie lasse Reagan bei dem Turnier mit Mom spielen. Sie wollte nicht zugeben, dass er es ohne ihre Erlaubnis tat.«
    »Deshalb hat sie auch so hartnäckig erklärt, dass deine Mutter keine Affäre hatte«, fügte Sean hinzu.
    Michelle fuhr fort: »Also hat sie geplant, Mom umzubringen, weil die mit Reagan herumgemacht hat. Als sie sich mit ihr zum Dinner verabredete, hat sie offenbar von der Party nebenan und dem Lärm gewusst. Sie ist in die Garage geschlichen und hat gewartet, bis Mom rausgekommen ist, und dann ...« Michelle stockte und räusperte sich. »Womit hat sie Mom eigentlich umgebracht?«, fragte sie Bobby, dem Tränen in die Augen gestiegen waren.
    Er atmete tief durch. »Mit einem Golfschläger. Einem Putter, den man zum Einlochen benutzt. Das erklärt auch die seltsame Form der Wunde. Die Polizei hat den Schläger im Kofferraum ihres Wagens gefunden. Es war sogar noch Blut daran. Vergangene Nacht ist sie auch auf dich mit einem Schläger losgegangen. Nur dass es diesmal ein Driver war, wie man ihn zum Abschlagen benutzt.«
    Michelle rieb sich über Arm und Bein, wo sich inzwischen große blaue Flecken gebildet hatten. »Die Frau ist eine Naturbegabung am Abschlag«, sagte sie mit bitterer Ironie. »Aber warum war sie hinter mir her?«
    Ihr Vater beantwortete diese Frage. »Reagan war gestern Abend im Country Club. Ich weiß es, weil ich auch da war. Ich habe ihn verfolgt. Ich habe dich an der Vitrine gesehen. Er hat gehört, wie du mit dem Mann gesprochen hast, und hat dann vermutlich eins und eins zusammengezählt. Ist dir an dem Foto in der Vitrine etwas aufgefallen?«
    »Donna ist Linkshänderin.«
    »Ja. Reagan hat sich dann davongeschlichen und einen Anruf getätigt, vermutlich bei Rothwell. Und dann ist er abgehauen.«
    »Zu deinem Haus?«
    »Da war ich mir nicht sicher«, antwortete ihr Vater, »denn von da an bin ich nicht mehr ihm gefolgt, sondern dir. Wie sich herausstellte, hatten sie dir einen Hinterhalt gelegt.«
    »Warum?«
    »Weil du der Wahrheit immer näher gekommen bist.«
    »Nein, ich meine, warum bist du plötzlich mir gefolgt?«
    »Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Weil ich nie zugelassen hätte, dass dieser Abschaum dir etwas antut. Aber das ist mir offenbar nicht ganz gelungen.«
    Michelle legte ihm die Hand auf den Arm. »Dad, du hast mir das Leben gerettet. Wärst du nicht gewesen, läge ich jetzt in der Leichenhalle.«
    Diese Worte hatten eine

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