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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hob einen Stein vom Boden und warf ihn gut zwanzig Schritte weit weg. »Sicher. Das ist schon okay.«
    »Ist sie wirklich krank?«
    »Weißt du, was ein Koma ist?«
    »Ja.«
    »Sie liegt im Koma, schon seit dreizehn Jahren. Länger als du lebst.«
    »Das tut mir leid.«
    »Mir auch.«
    »Was ist mit ihr passiert?«
    »Jemand hat ihr wehgetan.«
    »Warum?«
    »Gute Frage. Wie es aussieht, kümmert es manche Menschen nicht, wem sie wehtun.«
    »Hat man den Täter geschnappt?«
    »Nein.«
    »Wie heißt Ihre Tochter?«
    »Tippi.«
    »Und Sie?«
    »Sam.«
    »Ich weiß, dass Sie mir Ihren Nachnamen nicht sagen können, Sam.«
    »Quarry. Sam Quarry.«
    Willa starrte ihn wie vor den Kopf geschlagen an. »Was ist?«, fragte er.
    »Sie haben mir gerade Ihren vollständigen Namen gesagt.« Willa zitterte. »Und? Du hast doch gefragt.«
    »Aber wenn Sie mir Ihren ganzen Namen verraten, könnte ich ihn der Polizei sagen ... vorausgesetzt natürlich, Sie wollen uns freilassen. Bedeutet das, Sie wollen uns nicht gehen lassen?« Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab.
    »Denk noch einmal darüber nach. Es gibt noch eine andere Antwort. Du bist doch klug. Versuch's.« Willa blickte ihn mit seltsamer Miene an. Schließlich sagte sie: »Nun ja, vielleicht ist es Ihnen egal, ob die Polizei Ihren Namen kennt oder nicht.«
    »Oho! Ich nehme an, eine Menge Leute werden meinen Namen demnächst kennen.«
    »Warum?«
    »Es ist einfach so. Aber wo wir gerade von Namen sprechen ... Da, wo ich wohne, gibt es einen kleinen schwarzen Jungen. Er heißt Gabriel und ist fast so alt wie du. Und er ist auch fast so klug. Er ist ein wirklich guter Junge. Besser geht's nicht.«
    »Kann ich ihn kennenlernen?«, fragte Willa rasch.
    »Nicht im Moment. Er weiß nichts hiervon, und so soll es bleiben. Aber ich möchte, dass du den Leuten sagst, dass er und seine Mutter, Ruth Ann, nichts mit alledem zu tun hatten. Nichts. Wirst du das für mich tun, Willa?«
    »Ja, sicher.«
    »Danke. Das ist sehr wichtig.«
    »Ist er Ihr Sohn?« Willa schaute zu Daryl zurück.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sie haben die gleichen Augen.«
    Quarry blickte ebenfalls zu Daryl. »Ja, er ist mein Junge.«
    »Haben Sie sich geprügelt? Ich habe Lärm in der Mine gehört, und sein Gesicht ist ganz blau ... Ihr Mund übrigens auch.«
    Quarry berührte seine verletzte Lippe. »Die Menschen sind nicht immer einer Meinung. Aber ich liebe ihn trotzdem - genauso wie ich Tippi liebe.«
    »Sie sind ein sehr ungewöhnlicher Kidnapper, Mr. Quarry«, erklärte Willa rundheraus.
    »Nenn mich einfach Mr. Sam. Das macht Gabriel auch immer.«
    »Wird es noch lange dauern? Das alles hier?«
    Quarry atmete tief durch. »Nicht mehr lange, nein.«
    »Ich glaube, es tut Ihnen leid, dass Sie das alles tun mussten.«
    »In gewisser Weise ja ... und auch wieder nicht. Aber es ist die einzige Möglichkeit, die ich hatte.«
    »Müssen wir schon wieder rein, Mr. Sam?«
    »Noch nicht. Bald, aber noch nicht.«
    Sie setzten sich auf den Boden und genossen die Wärme der Sonne.
    Als sie später wieder hineingingen, ließ Quarry Diane und Willa noch ein wenig Zeit gemeinsam in Dianes Zelle verbringen.
    »Warum bist du so nett zu dem Kerl?«, fragte Diane, kaum dass Quarry gegangen war. »Er ist irgendwie seltsam.«
    »Natürlich. Er ist ein Irrer.«
    »Das glaube ich nicht. Aber was das Nettsein betrifft, ich will ihn einfach nicht wütend machen.«
    »Wenn du meinst. Gott, ich könnte jetzt eine Zigarette gebrauchen.«
    »Zigaretten sind tödlich.«
    »Ich sterbe lieber durch meine eigene Hand«, rief Diane wild und deutete zur Tür, »als durch seine!«
    »Sie machen mir Angst.« Willa zog sich ein Stück zurück.
    Diane beruhigte sich wieder und setzte sich an den Tisch. »Tut mir leid, Willa. Wir stehen alle unter Stress. Du vermisst deine Familie und ich meine.«
    »Sie haben mir doch erzählt, Sie hätten keine Familie.«
    Diane schaute sie seltsam an. »Ich wollte mal heiraten und Kinder bekommen, aber es hat nicht funktioniert.«
    »Sie sind noch jung.«
    »Zweiunddreißig.«
    »Da haben Sie doch noch jede Menge Zeit, eine Familie zu gründen.«
    »Wer sagt denn, dass ich eine will?«, erwiderte Diane verbittert.
    Willa schwieg und beobachtete, wie Diane sich nervös die Hände rieb und auf den Tisch starrte.
    »Wir kommen hier nie mehr raus. Das weißt du doch, oder?«, fragte Diane.
    »Wenn alles nach Mr. Sams Plan läuft, kommen wir sehr wohl hier raus.«
    Diane sprang auf. »Hör auf, ihn so zu

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