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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nur, diese Regeln gelten nicht für jeden. Manche Leute verstoßen gegen die Regeln und ...« Seine Stimme verklang.
    »Mr. Quarry, würden Sie Willa bitte gehen lassen?«, meldete Sean sich wieder zu Wort. »Und auch Diane Wohl? Sie haben sie doch auch, oder? Sie wollen den beiden doch nichts antun. Ich weiß, dass Sie das nicht wollen. So einer sind Sie nicht.«
    Inzwischen waren sie Quarry ziemlich nahe gekommen. Sean und Michelle konnten es spüren. Sie winkten Gabriel, zurückzubleiben.
    »Mr. Quarry!«
    Quarry spürte, wie Willa sich immer verzweifelter an seinen Hals klammerte. Als er sie anschaute, glaubte er ein anderes kleines Mädchen zu sehen, das er von Herzen geliebt und in einem selbstgebauten Haus zum Sterben zurückgelassen hatte. Der Kerl hatte recht. Quarry war nicht diese Art von Mann ... zumindest wollte er es nicht sein.
    »Okay. Ich lass sie gehen.«
    Er setzte Willa ab und kniete sich vor sie, sodass er ihr in die Augen schauen konnte. »Willa, es tut mir leid, was ich getan habe. Könnte ich es wieder rückgängig machen, würde ich das tun; aber das geht nun mal nicht. Weißt du, wegen dem, was einige Leute getan haben, habe ich mein kleines Mädchen verloren. Das hat mich innerlich zerfressen und zu etwas gemacht, was ich nie sein wollte. Kannst du das verstehen?«
    Willa nickte. »Ich glaube schon«, antwortete sie mit schwacher Stimme. »Ja.«
    »Wenn man jemanden liebt, muss man auch bereit sein, jemanden zu hassen, und manchmal gewinnt der Hass die Oberhand. Aber hör mir zu, Willa: Auch wenn man einen guten Grund dafür hat, jemanden zu hassen, muss man den Hass trotzdem loslassen. Denn wenn du das nicht tust, wird er dein Leben zerstören. Und schlimmer noch: Er wird keinen Raum mehr für die Liebe lassen.«
    Bevor Willa etwas erwidern konnte, drehte Quarry sich von ihr weg und rief: »Sie kommt jetzt zu Ihnen. Nur sie. Geh, Willa. Geh einfach in Richtung der Stimmen.«
    »Hier lang, Willa«, rief Michelle.
    Willa schaute noch einmal zu Quarry zurück.
    »Geh einfach, Willa. Geh. Schau nicht zurück.« Er wusste, wenn sie von ihrer Mutter erfuhr, würde die Trauer ihr ganzes Leben verändern. Sie würde Quarry hassen, und das war auch richtig so. Er hoffte nur, dass das kleine Mädchen sich seine Worte gemerkt hatte und dem Hass nicht ihr Leben opfern würde, wie es bei ihm gewesen war.
    Willa lief durch den dunklen Tunnel.
    Quarry rief: »Wie haben Sie mich gefunden? Waren es die Zeichen auf den Armen der Frau? Die Coushatta-Zeichen?«
    Sean zögerte, bevor er antwortete: »Ja.«
    Quarry schüttelte den Kopf. »Scheiße«, fluchte er leise.
    »Und jetzt Diane Wohl«, rief Sean, als Willa sie sicher erreicht hatte.
    Quarry schaute zu der Frau und nickte. »Gehen Sie.«
    »Sie werden mir nicht ... in den Rücken schießen?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Ich schieße niemandem in den Rücken. Aber ich erschieße die Leute von vorne, wenn sie mir Grund dazu geben.« Er stieß sie vorwärts. »Gehen Sie.«
    Diane rannte durch den Schacht, drehte sich dann aber noch einmal um und schrie: »Sie Schwein!«
    Doch ihr Fluch ging in einem anderen Schrei unter. Es war der Kriegsschrei der Rebellen aus dem Bürgerkrieg.
    »Passt auf!«, brüllte Michelle eine Sekunde später.
    »Daryl!«, schrie Quarry, der die Quelle des Schreis sofort erkannte. »Nicht, Junge! Nicht! Gabriel ist hier!«
    Daryl kam mit einer MP5 durch den Tunnel gestürmt und eröffnete das Feuer.
    »Runter!«, rief Michelle. Sie schob Willa hinter sich und erwiderte das Feuer.
    Sean duckte sich, als eine Salve über seinen Kopf hinwegraste.
    Ins Kreuzfeuer geraten wurde Diane Wohl von mehreren MP5-Kugeln in den Torso getroffen und beinahe in der Mitte zweigeteilt. Ehe sie zu Boden kippte, schaute sie noch einmal zu Quarry zurück, den Mund halb geöffnet, die Augen groß, wirr und vorwurfsvoll. Dann sank sie auf den harten Boden und blieb in ihrem eigenen Blut liegen. Die Mine war ihr Grab geworden.
    »Ihr verdammten Hurensöhne!«, brüllte Daryl, der ein neues Magazin eingeschoben hatte und den gesamten Gang unter Feuer nahm. Kugeln prallten jaulend von den Wänden, der Decke und dem Felsenboden ab. Es war, als wären sie in einem tödlichen Flipperautomaten gefangen.
    Quarry sprang vor. »Daryl, hör auf! Gabriel ist ...«
    Falls Daryl ihn hörte, gehorchte er seinem Daddy nicht mehr. Es war offensichtlich, was er mit »auf seine Art« gemeint hatte.
    Daryl ließ die MP5 fallen, zog zwei halbautomatische Pistolen

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