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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bewegte sich der Präsident wie jedes Mal in einer Blase, die der Secret Service »das Paket« nannte. Sie bestand aus dem Präsidenten selbst, hochrangigen Stabsmitgliedern, Bodyguards und ein paar glücklichen Medienvertretern. Als er sich dem Haus näherte, wurden die Reporter und Beamten weggeführt, bis nur noch eine höhere Beamtin und die Agenten des Secret Service übrig waren.
    Sofort öffneten sich sämtliche Türen für den politischen Führer der freien Welt. Der Präsident betrat das Weiße Haus, als würde es ihm gehören. Inoffiziell war es auch so. Auch wenn vom Steuerzahler finanziert, waren es sein Haus, sein Helikopter, sein Jumbo-Jet. Niemand betrat das Haus oder nutzte die Fahrzeuge, ohne dass der Präsident es ausdrücklich erlaubt hätte.
    Die Beamtin kehrte in ihr Büro zurück, und der Präsident ging zur Wohnung der First Family weiter, die selbst die Secret-Service-Männer nicht betraten. Hier war er in der eigentlichen Blase, dem wohl sichersten Ort der Welt, Pennsylvania Avenue 1600. Würde es nach dem Secret Service gehen, würde Dan Cox das Gebäude nie verlassen, es sei denn, die Wähler warfen ihn hinaus. Aber er war der Präsident, der Mann des Volkes. Deshalb musste er sich auch unters Volk mischen, selbst wenn seine Bodyguards Magengeschwüre bekamen.
    Dan Cox warf sein Jackett beiseite und drückte einen Knopf auf einem kleinen Kästchen auf dem Tisch. Ein Bediensteter des Weißen Hauses erschien. Cox gab seine Bestellung auf, und eine Minute später bekam er einen Gin Tonic mit Eis und zwei Limonenscheiben. Das war eine der angenehmen Seiten dieses Jobs. Der Präsident der Vereinigten Staaten konnte so ziemlich alles bekommen, was er wollte, und das zu jeder Zeit.
    Nachdem der Bedienstete gegangen war, ließ Cox sich neben seiner Frau auf die Couch fallen. Jane las in einer Zeitschrift und tat ihr Bestes, entspannt auszusehen.
    »Hast du die letzten Umfragewerte gesehen?«, fragte Dan fröhlich.
    Sie nickte. »Ja. Sie sehen ganz gut aus, aber da ist trotzdem noch viel Luft nach oben, zumal es gegen Ende stets enger wird.«
    »Ich weiß. Es ist noch früh. Aber seien wir mal ehrlich: Der anderen Seite fehlt einfach der Schwung.«
    »Sei nicht so übertrieben selbstbewusst«, tadelte Jane.
    Er hob sein Glas. »Auch einen?«
    »Nein, danke.«
    Dan knabberte ein paar ungesalzene Mandeln. »Hast du mich je übertrieben selbstbewusst erlebt? Oder habe ich je eine Wahl verloren?«
    Jane küsste ihn auf die Wange. »Es gibt für alles ein erstes Mal.«
    »Sie wollen noch immer drei TV-Diskussionen. Ich denke eher an zwei.«
    »Du solltest dich nur auf eine einlassen.«
    »Warum denn? So gut ist Graham nicht.«
    »Das nenne ich eine freundliche Untertreibung. Graham ist in Debatten geradezu mies. In allem, was er tut, ist er bestenfalls mittelmäßig. Das amerikanische Volk braucht nur eine Gelegenheit, um zu erkennen, was für ein hoffnungsloser Fall er ist. Warum also solltest du deine Zeit verschwenden? Du musst ihm nicht gleich drei Gelegenheiten geben, die öffentliche Meinung zu ändern und zu dir aufzuschließen. Und vergessen wir nicht: Du bist auch nur ein Mensch, und Menschen machen Fehler. Warum solltest du dich unnötig unter Druck setzen? Er kann mit drei Debatten nur gewinnen, du aber nur verlieren. Die Opposition weiß, dass sie erst in vier Jahren eine realistische Chance haben wird, wenn deine zweite Amtszeit ausläuft. Die verlassen sich darauf, dass sie bis dahin einen jungen Kerl mit Verstand, ein paar echten Ideen und einer Stammwählerschaft finden, der sich wirklich um das Weiße Haus bewerben kann. Graham ist bloß ein Lückenfüller.«
    Dan lächelte und hob seinen Drink zum Toast. »Warum bezahle ich überhaupt ein Wahlkampfteam? Es reicht vollkommen, die Missus zu fragen.«
    »Wenn man genug Schlachten überlebt, vergisst man das Gelernte nicht mehr so leicht.«
    »Wenn meine Amtszeit abgelaufen sind, könntest du dich ja um das Amt bewerben«, bemerkte Dan im Scherz. »Dann säße ein zweiter Cox die nächsten acht Jahre im Weißen Haus.«
    »Das Weiße Haus ist ja ganz nett, aber auf Dauer wohnen will ich hier nicht.«
    Plötzlich schien Dan sich an irgendetwas zu erinnern. Er stellte seinen Drink ab, legte den Arm um seine Frau und fragte: »Gibt es schon etwas Neues von Willa?«
    »Nichts.«
    »Das ganze verdammte FBI ist an dem Fall, und sie haben nichts herausgefunden? Morgen früh rufe ich als Erstes bei Munson an. Das ist völlig inakzeptabel.«
    »Es

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