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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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genießen das unterwürfige Gehabe und die Aufmerksamkeit, die man ihnen aus Angst entgegenbringt. Aber es gibt andere, die  ihre Macht im Namen der Gerechtigkeit einsetzen, um die Menschen vor Dingen zu schützen, die ihnen wirklich Schaden zufügen würden.
    »Nein«, sagte er und blickte erst Philo, dann Teaser an. »Ich bin kein Zauberer. Ich bin ein Rechtsbringer.«
     

Kapitel Achtzehn
    Dalton sah Henley und Addison dabei zu, wie sie die Zelte neben dem Wagen aufschlugen, in dem ihre Vorräte untergebracht waren. Es war nicht nötig, auf dem Boden zu schlafen und sich den Launen des Wetters auszusetzen, wenn sie nicht mussten. Und sie waren so nah an der Stadt der Zauberer, dass er alle paar Tage einen Mann schicken konnte, um frische Nahrungsmittel zu besorgen.
    Faran würde überleben. Der Wundarzt war voller Hoffnung, dass der Mann das Bein nicht verlieren würde. Auch die übrigen Glieder, die durch das Gift taub geworden waren, würden sich vollständig erholen. Aber er hatte weniger Hoffnung, dass das verletzte Bein je wieder stark genug werden würde, um den Ansprüchen der Arbeit eines Wachmannes gerecht zu werden. Also würde Faran den Sold eines Vierteljahres als Wiedergutmachung erhalten und entlassen werden, um sich ein neues Leben aufzubauen, wenn auch als verkrüppelter Mann.
    »Hauptmann?«, sagte Addison, als er sich ihm näherte. »Die Zelte stehen. Wir tränken jetzt die Pferde und pflocken sie dann an, damit sie grasen können.«
    Dalton blickte über Addisons Schulter, nicht gewillt, dem Mann in die Augen zu sehen. »In Ordnung.«
    Addison seufzte. »Ihr habt getan, was Ihr konntet, Hauptmann. Wir wissen alle, dass Ihr Faran auf der Gehaltsliste behalten wolltet, wenigstens bis er geheilt ist und man sicher weiß, ob er die Wache aufgeben muss. Aber vielleicht ist es besser so. Uns stehen schlimme Zeiten bevor. Wir alle wissen das. Also ergeht es Faran vielleicht besser, wenn er in ein Dorf auf dem Land zieht und sich eine andere Arbeit sucht. Er ist ein Pferdemensch. Kann gut mit ihnen umgehen. Und die raue Seite des Lebens bei der Wache hat ihm nie gefallen. Er ist zu sehr ein Ehrenmann.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Wie Ihr.«
    Verlegen und geschmeichelt blickte Dalton den anderen Mann an. »Danke.«
    Addison wühlte mit einer Fußspitze im Dreck. »Ich mach mich besser auf und helfe Henley mit den Pferden.«
    Dalton wartete, bis der Wachmann sich entfernt hatte, bevor er sich abwandte, um die Planken zu betrachten, die über den schmalen Bach führten. Guy und Darby hatten die erste Wache. Er würde die Wachzeiten kurz halten, um die Müdigkeit und die Langeweile in Grenzen zu halten. Die Nachtwache … Die Nachtwache würde er übernehmen. Aber nicht alleine. Er war kein Narr. Aber er konnte seinen Männern die Eintönigkeit des Wartens auf Koltaks Rückkehr etwas erleichtern - und die Angst mit ihnen teilen, dass etwas über die Brücke kommen könnte, das nicht Koltak war.
     Sebastian schlang die Arme um Lynnea und zog sie an sich.
    Lachend stemmte sie sich gegen seine Brust, in dem halbherzigen Versuch, sich zu befreien. »Hast du nicht genug?«
    »Von dir bekomme ich niemals genug.«
    Als sie zurück ins Bordell gekommen waren, hatten sie sich stundenlang geliebt. Sie hatte ihm keine Möglichkeit gelassen, es zu umgehen. Und was für eine Wahl hatte er denn, wenn sie sich auf ihn setzte und nichts trug außer nackter Haut und einem Lächeln - eine Mischung aus Sinnlichkeit und natürlicher Schönheit, die seine Libido  im Feuer der Lust auflodern ließ? Er nahm, er gab. Sie nahm, sie gab.
    Und irgendwie hatten sich die Bruchstücke seines zersplitterten Herzens in den Stunden des Schlafes nach der Liebesnacht verschoben, bis sie wieder zusammenpassten und nicht mehr aneinander rieben.
    »Na, für den Moment hast du jedenfalls genug von mir«, sagte Lynnea und warf ihm einen strengen Blick zu. »Ich muss zur Arbeit, und du musst dich mit Philo treffen.«
    Seine Zufriedenheit schwand, als er an das zusammengefaltete Stück Papier dachte, das jemand unter seiner Tür hindurchgeschoben hatte, auf dem man ihn um ein Treffen bat. Er wusste, warum Philo ihn sprechen wollte.
    »Was ist denn los?«, fragte Lynnea. »Was stimmt denn nicht damit, dass Philo mit dir reden möchte?«
    Er lehnte seine Stirn gegen ihre. »Inkuben sind im Sündenpfuhl willkommen, Zauberer nicht.«
    Sie versteifte sich. Begriff sie endlich, warum alle so nervös geworden waren, nachdem er die

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