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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Reinblüter getötet hatte?
    Als sie sich gegen seine Brust stemmte, ließ er sie los. Sie wich einen Schritt von ihm zurück.
    Dann sah er ihr ins Gesicht und trat selbst einen Schritt zurück. Empörung. Zorn. Sein kleines Häschen kochte vor Wut und war bereit, auf jemanden loszugehen. Auf irgendjemanden.
    »Lynnea.« Er versuchte, ihren Namen beruhigend und beschwichtigend klingen zu lassen. Sollte das nicht funktionieren, würde er sich dazu herablassen, zu flehen. Vielleicht.
    Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie … stampfte auf.
    Oh, verfluchtes Tageslicht!
    »Du bist dieselbe Person, die du vorher warst. Und  jetzt wollen sie, dass du gehst, weil du über eine Macht verfügst, die sie vor schlimmen Dingen beschützen kann? Was für Hornochsen haben denn hier das Sagen? Was für Schwachköpfe leben denn hier?«
    Sie stürmte zur Tür und stieß sie auf, bevor er sich so weit gesammelt hatte, dass er sie aufhalten konnte.
    Unglücklicherweise wählte Teaser genau den falschen Moment, um seine Tür zu öffnen und auf den Flur zu treten.
    »Bist du ein Schwachkopf?«, schrie Lynnea und bohrte dem Inkubus einen Finger in die Brust. »Bist du ein Hornochse? Hast du dein Gehirn gegen einen Sack voll Mist eingetauscht?«
    »Was hab ich getan?«, fragte Teaser und hob ergeben die Hände. Da Lynnea bereits schnellen Schrittes auf die Treppe zueilte, wandte er sich an Sebastian. »Was habe ich getan?«
    »Sie ist außer sich.«
    »Was hast du getan?«
    »Nichts. Nur …« Er griff in die Tasche und gab Teaser seinen Schlüssel. »Schließ das Zimmer für mich ab, ja? Ich muss sie aufhalten, bevor sie etwas Dummes tut.«
    »Wie zum Beispiel einen Bullendämon in die Nase kneifen?«
    Über diese Möglichkeit würde er nicht nachdenken.
    Er raste die Treppe hinunter - und war trotzdem nicht schnell genug, um sie aufzuhalten, bevor sie das Gebäude verließ.
    Er holte sie ein, bevor sie bei Philo ankam, aber ihm fiel nicht ein, wie er sie zum Anhalten bewegen könnte, ohne eine Szene heraufzubeschwören, über die der Pfuhl noch jahrelang sprechen würde.
    »Lynnea, warte.«
    Sie marschierte durch den Hof, stieß die Tür zum Innenraum auf und blieb so plötzlich stehen, dass er gegen  ihren Rücken prallte und sie an den Schultern packen musste, damit sie nicht hinfiel.
    Zumindest konnte er das als Ausrede benutzen, warum er sie festhielt.
    Philo war nicht der Einzige, der auf ihn wartete. Hastings und Mr Finch saßen ebenfalls am Tisch. Na wunderbar. Ein Exil-Komitee. Nicht, dass Philo oder ein anderer eine Wahl gehabt hätte, was seinen weiteren Aufenthalt hier betraf. Der Pfuhl war in ihm verankert. Es spielte keine Rolle, ob sie ihn als Inkubus, Zauberer oder Menschen betrachteten, er musste bleiben. Und sie mussten es akzeptieren. Das Fortbestehen des Pfuhls hing davon ab.
    »Lynnea«, begann Philo, »vielleicht möchtest du in die Küche gehen und -«
    Sie stampfte auf.
    »Ihr wollt, dass sie in die Küche geht?«, fragte Sebastian, nicht in der Lage, seine Ungläubigkeit zu verbergen. »Dorthin, wo die scharfen Dinge sind?«
    Philo sah Lynnea an - und erblasste. »Ah. Vielleicht ein Stuhl?« Er deutete auf einen leeren Sitz am Tisch.
    Sebastian schüttelte den Kopf - eine schnelle, abgehackte Bewegung. Bis sein kleines Häschen sich beruhigt hatte, würde er sie nicht in die Nähe von etwas lassen, das sie aufheben und als Waffe benutzen konnte.
    »Gut, in Ordnung.« Philo zog ein Taschentuch heraus und tupfte sich die Stirn ab. Er blickte zu Hastings und Mr Finch hinüber, die beide nickten. »Gut. Es ist so, Sebastian, nachdem diese … Kreaturen … beseitigt wurden, sind die Händler und Ladenbesitzer zusammengetreten und haben die Lage besprochen. Wenn du den Pfuhl weiterhin beschützt, solltest du eine Entschädigung erhalten. Wie … einen Lohn.«
    »Alle Geschäfte würden jeden Monat einen Teil ihrer Einnahmen dazugeben«, fügte Hastings hinzu. »Einige als Kreditschein, andere als Bargeld. Ein Geschäft wie  das Bordell würde für seinen Teil einfach die Miete für dein Zimmer senken.«
    »Außerdem«, sagte Philo und warf Lynnea einen nervösen Blick zu, »haben wir uns alle irgendwie gedacht, dass du deine bisherige Beschäftigung aufgegeben hast.«
    Das entsprach der Wahrheit. Sollte er irgendwelche Zweifel daran gehabt haben, ausschließlich Lynnea als Liebhaber zu dienen, war er sich nun, da er sie in vollkommener Raserei erlebt hatte, sicher.
    Plötzlich entspannte sich ihr Körper. Sie

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