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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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Fridtjof an.
    Der kam noch ein Stück näher. «Welche Haarfarbe hast du eigentlich wirklich? Ich glaube, die würde dir am allerbesten stehen.»
    Vanessa drehte sich um. Das war zu viel. Erst Marko, dann grüne Haare, und nun raste ihr Herz, weil dieser Friedhof vor ihr stand und ihr erzählte, sie würde aussehen wie ein grüner Gnom.
    Es gab Grenzen.

    Weil die Eltern erlaubt hatten, dass Bonnie bei Lilly einzog, saßen die beiden nun auf dem oberen Stockbett und hatten eine Karte von Helgoland vor sich ausgebreitet.
    «Ich kapier nicht, dass du noch nicht durch die Gegend kugelst», sagte Bonnie und schaute auf das Nutellaglas. «Du isst ja fast nichts anderes.»
    «Wenn es mir doch schmeckt», verteidigte sich Lilly.
    «Also. Es gibt einen Bunker», sagte Bonnie. «Aber da liegt garantiert nichts, weil es da auch Führungen gibt. Da hätten die schon was entdeckt. Das können wir vergessen.»
    Lilly, die ihren Reiseführer sowie ein Buch über die Geschichte Helgolands neben sich liegen hatte, nickte. «Helgoland wurde ja zu einer Hochseefestung gemacht, das begann schon im Ersten Weltkrieg. Da gab es übrigens 2000 Plätze für die Bevölkerung. Wusstest du, dass am 18 . April 1945 , also 20 Tage vor Kriegsende, um kurz vor 12 Uhr mittags ungefähr 1000 viermotorige Flugzeuge einen Angriff auf Helgoland flogen?»
    Bonnie, die stirnrunzelnd die Karte studierte, schien sich nicht sonderlich für die Inselgeschichte zu interessieren. «Nee, wusste ich nicht», sagte sie abwesend.
    «Die Insel wurde zerstört», sagte Lilly. «Eine Frechheit. Die Leute hier haben nur überlebt, weil sie im Bunker waren. Zwei Tage lang. Müssen die eine Angst gehabt haben. Die Bunkerdecke hatte auch Risse. Aber sie hat gehalten.»
    «Natürlich hat sie gehalten, sonst würden da ja heute keine Führungen mehr stattfinden.»
    «Es gab aber 285 Tote.»
    «Das ist natürlich schlimm, hilft uns jetzt aber auch nicht. Warte mal. Wenn hier Bomben draufgekracht sind, gab es ja Löcher. Stimmt, wir haben ja auf dem Oberland Löcher.»
    «Was denn für Löcher?», fragte Lilly, die sich in ihrer überbordenden Phantasie schon wieder vorstellte, in eins der Löcher zu fallen, um dann in der Nordsee und/oder in den Fangarmen eines Riesenkalmars zu landen.
    «Keine richtigen Löcher. So eine Art Dellen, ich zeig dir das mal. Und es könnte doch sein, dass darunter was liegt.»
    «Der Schatz», flüsterte Lilly andächtig, und Bonnie nickte.
    «Hier steht, dass die Südspitze weggesprengt wurde.» Lilly war nur am Lesen. «Das ist doch nicht richtig. Warum muss man im Krieg eigentlich ständig schießen und was wegsprengen?»
    Bonnie sah sie an, als sei sie nicht ganz dicht. «Was soll man im Krieg denn sonst machen? Mit dem Feind Muffins oder Pizza backen?»
    «Ich meine ja nur», sagte Lilly.
    «Aha», sagte Bonnie dann nach kurzem Nachdenken. «Die Südspitze ist weg, das heißt, es könnte doch sein, dass genau an der Stelle was weggesprengt wurde, wo der Schatz versteckt gewesen war.»
    «Wollen wir gleich morgen mal zu dieser Südspitze gehen, die es nicht mehr gibt?», fragte Lilly aufgeregt.
    «Nein», sagte Bonnie und legte die Karte beiseite. «Wir gehen jetzt gleich. Wir bauen unsere Betten so um, dass man denken könnte, wir schlafen, und dann klettern wir aus dem Fenster.»

    «Mit dem Wasser ist das so eine Sache», sagte Fridtjof, während sie nach Hause gingen. «Ich beschäftige mich damit, weil ich ja nicht schwimmen kann. Und seinen Feind sollte man kennen. Wusstest du, dass der Mensch bis zu 90 Prozent aus Wasser besteht?»
    «Nein, so genau wusste ich das nicht.»
    «Wahnsinn, oder? Man kann übrigens nicht nur sterben, wenn man zu
wenig
Wasser trinkt. Sondern auch, wenn man zu
viel
trinkt. Das ist dann eine Wasservergiftung.»
    «Aha.»
    Fridtjof kam in Fahrt, was relativ ungewöhnlich war, denn normalerweise war er eher ruhig.
    «Wusstest du, dass sich die tiefste Stelle des Meeres im Pazifischen Ozean befindet?»
    «Nein.»
    «Doch. Das ist der Marianengraben. Der ist 11 034 Meter tief. Stell dir das bitte mal vor.»
    «Ja. Tu ich.»
    «Und?»
    «Nichts. Also was bitte soll ich mir denn da vorstellen?»
    Fridtjof blieb stehen. «Hallo? Wie tief ist das denn? Das sind über elf Kilometer.»
    «Ja und?»
    «Was glaubst du, was da für Viecher rummachen», sagte Fridtjof aufgeregt. «Von denen hast du noch nie was gehört. Das ist der Hammer. Wir müssen das mal googeln. Da kann ich dir Sachen zeigen. Ganz ehrlich. Wasser

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