Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
Vom Netzwerk:
sich früher zwangsläufig immer mal wieder mit Marko abgeben müssen. Sie war im Prinzip schuld daran, dass Vanessa und Marko sich überhaupt kennengelernt hatten. Sie war mal in der Stadt unterwegs gewesen und hatte Marko und Vanessa zeitgleich getroffen, die sich damals ja noch gar nicht kannten. Und natürlich hatte sie beide gegrüßt, und dann hatte Marko Vanessa ins Visier genommen. Mia hatte das Gefühl gehabt, dass er das nur aus Langeweile tat und weil Vanessa ihn anhimmelte, was ja klar war. Er war ihr erster Freund und strahlte so ein Mann-von-Welt-Gehabe aus, was sie, Mia, einfach nur lächerlich fand. Hätte sie die beiden bloß nicht zusammen getroffen!
    Und jetzt das. Kaum waren die Prönkels auf Helgoland, war Antonias beste Freundin mit Vanessas Freund zusammen oder hatte zumindest was mit ihm.
    «Sind die fest zusammen?», wollte Jan wissen.
    «Keine Ahnung», sagte Mia. «Es weiß ja auch keiner außer Nana und mir, und jetzt weißt du es noch. Die Bar hatte ja gerade erst aufgemacht.»
    «Sophia darf doch noch gar nicht in Bars», sagte Jan und kam sich plötzlich vor wie ein besorgter Vater.
    «So wie die ausgesehen hat, wäre sie in jede Bar reingekommen.» Mia trank einen Schluck Cola. «Ehrlich, das ging gar nicht.»
    «Ich muss es Antonia und Vanessa sagen.» Jan wollte aufstehen, aber Mia schüttelte den Kopf.
    «Das würde ich jetzt nicht machen», sagte sie. «Erstens mal würden die beiden es abstreiten, hundertpro, weil sie keinen Bock darauf haben, irgendwas erklären zu müssen, und außerdem sind beide zusammen nach New York geflogen.»
    «Nee, oder?»
    «Doch. Weiß ich von Nana. Voll zufällig hat sie die beiden vorhin gesehen und mir gleich gesimst. Sie jobbt doch am Wochenende immer in so einem Duty-free-Shop. Tja, so kann’s gehen. Nana hat auch ein Gespräch belauscht.»
    «Kennen die sich nicht?»
    «Nein, Nana geht doch auf ’ne ganz andere Schule.» Mia zog ihre Flip-Flops aus und begann, mit den Füßen im Sand zu graben, was ihr sehr zu gefallen schien. «Davon mal ganz abgesehen – egal. Die beiden haben gar nichts anderes wahrgenommen. Die waren nur mit sich selbst beschäftigt. Und jetzt sind sie erst mal weg, bis die Schule wieder anfängt, also für Sophia zumindest. Sie kommen erst Anfang September zurück. Wann fängt hier eigentlich die Schule wieder an?»
    «Am 18 . August. Der Rest von Schleswig-Holstein hat eine Woche länger Ferien, dafür fangen bei uns die Herbstferien früher an. Ich bin schon gespannt, wie das wird in der Schule. Aber was machen wir denn jetzt mit meinen Schwestern? Die sitzen hier, dürfen nicht runter von der Insel und denken an nichts anderes als an diese beiden Vollidioten.»
    Mia überlegte. «Ich würde erst mal nichts sagen», sagte sie dann. «Warum willst du deinen Schwestern Kummer machen? Wir werden es ihnen irgendwann schonend beibringen. Dass Marko und Sophia die letzten Charakterschweine sind, ist ja wohl klar. Aber warum den Sommer verderben?» Mia war eher pragmatisch eingestellt. «Ich werde ihnen einfach sagen, dass es Sophia und Marko gutgeht und beide aus welchen Gründen auch immer keine Zeit haben, sich zu melden.»
    «Das glauben die doch nie», war Jan sicher.
    Mia grinste. «Wer was glauben will, der glaubt es auch.»
    «Meinst du?» Jan zweifelte immer noch.
    «Ja», nickte Mia weise und stippte die letzten Pommes in die Mayonnaise. «Das ist so. Du glaubst ja auch, dass du mit mir zusammen bist.»
    «Sehr witzig.»
    «Außerdem müssen wir den beiden die Chance geben, es selbst zu sagen», sagte Mia. «Wenn man sich verknallt, kann man ja nichts dagegen tun.»
    «Nee, natürlich nicht. Aber muss man dann sofort nach New York fahren? Und vor allen Dingen wäre es einfach nett, wenn man wenigstens ehrlich ist. Ich meine, die beiden reagieren einfach gar nicht mehr, beziehungsweise Marko geht nur manchmal ans Telefon und ist dann genervt. Ich hab das schon ein paarmal mitgekriegt.»
    «Charakter kann man nicht erzwingen.»
    «Mann, Mia, wie alt bist du eigentlich? Dreißig? Du redest wie eine Lehrerin.»
    «Das will ich ja auch mal werden.» Mia stand auf. «Das ist doch eine gute Übung. Und jetzt will ich baden.»

10
    Abends waren alle zusammen zum ersten Mal im
Hummerkorb
, weil Mia unbedingt weggehen wollte. Vanessa und Antonia, Frauke und Lena, Jan und Mia, Fridtjof, Marie-Christine, Charlotte, Arend und noch ein paar andere.
    «Also es ist schon gewöhnungsbedürftig», wisperte Vanessa.
    «Aber irgendwie

Weitere Kostenlose Bücher