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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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hat und dann jedes Jahr wiederkam. Aber irgendwann riss der Kontakt ab, und sie meinte, sie hätte echt keine Zeit mehr. Eigentlich wollte ich damals eine Woche später zu ihr nach München fahren, die Fahrkarte war sogar schon reserviert.»
    «Das hast du mir gar nicht erzählt», sagte Lena böse.
    «Ich hatte es auch vergessen», erzählt Frauke. «Es ist mir erst wieder eingefallen, als sie sich gemeldet hat. Ja, ob sie denn kurzfristig vorbeikommen könnte, sie wäre ja jetzt mit der Schule fertig und nimmt sich ein halbes Jahr Auszeit.»
    «Blablabla», sagte Vanessa. «Das ist genau das, was ich meine. Hallo? Merkt ihr denn alle nicht, wie absolut scheißkrass das ist? Das ist eine bodenlose Unverschämtheit. Ganz ehrlich, ihr seid voll die Honks, wenn irgendeine von euch jetzt irgendjemanden einlädt, der sich ‹schon lange mal melden wollte›. Ist doch voll klar, wieso die sich jetzt alle melden.»
    «Wegen Fiffi?», fragte Charlotte.
    «Herrje, natürlich wegen Fiffi.» Vanessa verdrehte die Augen. «Warum denn sonst?»
    «Mmpf», machte Charlotte.
    «Was ich aber eigentlich sagen wollte», fing Vanessa nun wieder an, «ist, dass wir zusammenhalten, und das meine ich ganz im Ernst. Es ist nämlich nicht normal, dass wir uns hier
nicht
gegenseitig die Augen auskratzen, um eventuell von Antonia als letztes Mädchen ausgewählt zu werden.»
    «Es ist doch allein Antonias Sache, wen sie nimmt», sagte Jasmin.
    «Eben. Das meine ich», erwiderte Vanessa. «Und jetzt kommt. Alle in einen Kreis.»
    Die Mädchen taten, was Vanessa sagte.
    «Nie im Leben werden wir neidisch oder missgünstig zu anderen sein. Wir versprechen uns, dass wir immer ehrlich sein werden und anderen das gönnen, was sie sich verdient haben. Auf drei sagen wir: Ich verspreche es. Eins, zwei, drei.»
    «Ich verspreche es», erklang es mehrkehlig, und Vanessa nickte zufrieden. Sie war stolz auf alle, und wenn sie sich in der Runde so umblickte und die grundehrlichen Gesichter sah, wusste sie, dass sie zu Recht stolz war.
    Sie schaute Antonia an, die nickte. Jetzt konnte es endlich losgehen.
    Und sie hatte gerade eine grandiose Idee.

16
    «Du bist Lilly?», fragte Fiffi.
    «Ja», sagte Lilly, die mit Bonnie in ihrem Zimmer saß und mal wieder verzweifelt versuchte, auf der Helgolandkarte eine Stelle zu finden, an der der Klaus den Schatz versteckt haben könnte.
    «Ich soll euch was geben», sagte Fiffi und klatschte in die Hände.
    «Uns?», fragte Bonnie. «Von wem denn?»
    «Na, von meinem Opa», sagte Fiffi und zog einen Umschlag aus der Tasche. «Opa Wilfried. Wilfried Claudius.»
    «
Unser
Opa Wilfried?», fragte Bonnie verwundert.
    «Ja.» Fiffi nickte. «Ihr könnt ja nicht wissen, dass er mein Opa ist. Also mein richtiger.» Klatschen. «Um ehrlich zu sein, er weiß es manchmal auch nicht. Er hat ja Alzheimer. Aber immer wieder hat er auch seine guten Stunden. Dann erzählt er von früher. Er war mit meinen Eltern in der Halle, als ich verkündet habe, dass es hierhergeht. Da hat er wohl einen lichten Moment gehabt. Nach der Veranstaltung kam er zu mir. Er sagte, hier gäbe es zwei Mädchen, Lilly und Bonnie, die wüssten schon, warum er ihnen das gibt.» Sie reichte Bonnie den Umschlag.
    «Danke», sagte Lilly, die gar nichts mehr verstand.
    «Also dann», sagte Fiffi fröhlich. «Wir sehen uns!»
    «Das Schlimme ist ja», sagte Bonnie, «dass mich diese Show gar nicht interessiert. Ich muss nur noch an diesen Schatz denken.»
    Lilly seufzte. «Das geht mir genauso.»
    Bonnie riss den Umschlag auf. «Jetzt bin ich echt mal gespannt.»
    Lilly rückte ganz nah an sie ran, und gemeinsam zogen sie ein Blatt Papier raus.
    «Kinder», stand darauf, «gerade ist mir eingefallen, was damals mein Freund zu mir gesagt hat. Der Archäologe. Ich schreibe es jetzt schnell auf, damit Fiffi euch die Information mitbringen kann.» Dann kam: «Jetzt habe ich es vergessen.»
    «Toll», sagte Lilly.
    «Es geht doch gleich weiter», sagte Bonnie. «Hast du keine Augen?»
    «Doch. Dann lies mal.»
    «Also. Hier steht … jetzt hör auf, mich zu schubsen.»
    «Ich will auch was sehen.»
    «Aber wenn du mich schubst, kann ich nicht lesen.»
    «Dann lass mich vorlesen.»
    «Nein. Wir lesen zusammen.»
    «Du bist schrecklich.»
    «Du auch. Also weiter. ‹Gerade ist mir eingefallen, was damals mein Freund zu mir gesagt hat. Der Archäologe. Ich schreibe es jetzt schnell auf, damit Fiffi euch die Information mitbringen kann.› O nein, jetzt hat er dasselbe

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