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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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, und du fragst noch, was wir machen sollen? Niemand interessiert sich momentan für uns. Wir besorgen uns Seile und diese komischen Lampen, die man sich auf den Kopf setzen kann, und dann los zum Lummenfelsen. Du glaubst doch nicht, dass ich noch eine Minute länger warte als nötig.» Lilly stand auf. «Los, steck den Brief ein. Und jetzt gehen wir zu diesem Laden am Hafen und kaufen alles, was wir brauchen.»
    Zwei Tage später
    «Hey, hey, hey!» Sophia umarmte Antonia euphorisch und tat so, als sei sie gerade von einer fünfjährigen Weltumsegelung zurückgekommen. «Das ist ja krass genial hier. Hätte ich gar nicht gedacht. Und voll gutes Wetter habt ihr auch, obwohl Oktober ist. Und die Leute hier sehen ja ganz normal aus.» Einige Inselbewohner, die auf den Kat gewartet hatten, um Besucher in Empfang zu nehmen, lächelten ihnen freundlich zu.
    Antonia lächelte erst die Leute, dann Sophia an. «Wie schön, dass du mit dabei bist. Und ja, hier sehen alle ganz normal aus. Wir haben die Steinzeitmenschen vorübergehend in ihre Höhlen zurückgeschickt. Sie haben dort genug zu tun, weil sie das Mammut auseinandernehmen und braten müssen.»
    «Echt? Wow! Hey, klar, ich hab das ja immer gedacht. Und ich freu mich so, dass du dabei bist. Deswegen hab ich ja auch angerufen. Ich dachte, das ist doch eine gute Gelegenheit, um den blöden Streit zu beenden. Und wenn du den ersten Schritt nicht tust, mach ich ihn eben. Aber dass du mich dann fragst, ob ich die Nummer 10 sein will, das war schon total super! Echt, Antonia. Ich wusste ja immer, dass wir wieder zusammenkommen, und jetzt ist es endlich so weit. Ich finde das alles sooo toll!»
    Antonia atmete tief ein, und Vanessa, die neben ihr stand, ergriff ihre Hand so, dass Sophia es nicht mitbekommen konnte. Antonia drückte die Hand und knirschte leise mit den Zähnen.
    «Ach, Vanessa», fuhr Sophia fort. «Ich bin ja so froh, dass du wegen Marko nicht sauer bist. Weißt du, das war ein
ganz großer Fehler
. Er hat mir den letzten Scheiß über dich erzählt, voll krass, ehrlich. Dass du ihn betrogen hättest und so weiter. Ich war ja von Anfang an total vorsichtig. Wenn ich die Wahrheit gewusst hätte, wäre ich nie auf ihn reingefallen. Ich fang doch nichts mit dem Freund der Schwester meiner besten Freundin an.»
    «Aber ich hab dir nach diesem komischen Telefonat so oft auf die Mailbox gequatscht und dir total viele SMS geschrieben und PN s bei Facebook hinterlassen, du hast nie geantwortet. Warum nicht?»
    «Du, nachdem wir telefoniert hatten und ich mich so aufgeregt habe, da dachte ich, es ist vielleicht besser, wenn ein bisschen Zeit vergeht.»
    «Warum musstest du mich denn als Freundin bei Facebook entfernen?»
    Sophia machte große Augen. «Ich hab dich doch nicht entfernt.»
    «Doch, hast du.»
    «Da muss was an dem System nicht stimmen. Echt jetzt. Ich hab dich nicht entfernt.»
    Antonia schnaubte nun fast, weil sie genau sah, dass Sophia log. Sie log wie gedruckt. Antonia erinnerte sich noch ganz genau an das Telefonat mit ihr. Wie kalt sie gewesen war. Wie sie ihr einfach so Dinge unterstellt hatte. Dass sie überhaupt kein Unrechtsbewusstsein hatte. Dass sie Lügen benutzte, um mit gutem Gewissen mit Marko zusammensein zu können. Diese feige Kuh.
    «Weißt du, was du bist?», sagte Antonia keuchend. «Du bist …»
    «… natürlich immer noch deine Freundin», wurde sie von Vanessa unterbrochen. «So was kann ja mal passieren. Ist doch klar, Sophia. Wenn jemand so viel Schlechtes erzählt, hätte ich genauso gehandelt.»
    «Grrrmpf», machte Antonia leise und bohrte ihre Fingernägel in Vanessas Hand.
    «Mit Marko hab ich natürlich gleich Schluss gemacht, nachdem wir telefoniert haben, Antonia. Er ist echt ein mieser Kerl. Wie konnte ich nur darauf reinfallen?»
    «Ja, wie konntest du nur!»
    «Dass ich den anderen die Story auch erzählt habe – herrje, so what. Ich hab inzwischen alles klargestellt, ehrlich. Ist kein Problem mehr. Alles wieder okay, dank mir.»
    Gleich würde Antonia ihr an die Gurgel gehen; sie sah zumindest so aus. Vanessa hatte Mühe, die Schwester festzuhalten. Sie legte den Arm um ihre Schultern und zog sie ein Stück zurück. ‹Von wegen›, dachte sie. ‹Das war doch allen im Prinzip scheißegal. Marko und Sophia waren in Frankfurt, und wir waren hier. Mit wem stellte man sich also besser? Natürlich mit denen, die vor Ort sind.› Während Antonia nach Blutrache gierte, schaute Sophia sich unbedarft um.
    «Echt

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