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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
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Kirschkuchen.»
    «Werden wir dann mit runtergezogen wie die Leute damals auf der Titanic?», fragte Jan völlig entsetzt.
    «Es ist besser, wenn wir vorher wegschwimmen», sagte Fridtjof. «Man weiß nie. Aber noch ist es nicht so weit.»
    «Willst du mich verarschen? Was heißt denn ‹man weiß nie›? Und wie sollen wir schwimmen, solange dieses Urvieh im Wasser rumspringt, als hätte es nicht mehr alle Nadeln an der Tanne?»
    «Der wird uns schon nichts tun. Ich glaub, er will nur spielen. Und er ist irritiert, weil das Boot in ihm steckt.»
    «Sag mal, geht’s noch? Spinnst du? Dieses Vieh ist über 20 Meter lang und wiegt wahrscheinlich 50 Tonnen, und du sagst, es will nur spielen? Möglich, dass du recht hast, aber ich habe keine Lust, mit dem Viech zu spielen. Es soll weggehen und unser Schiff loslassen!» Nun schrie Jan und schlug auf die Pinne ein. «Sag dem Wal, er soll verschwinden! Sofort! SOFORT !»

    «Hier ist was!», rief Bonnie nach oben. «Eine Art Eingang. Komm runter.»
    «Das ist doch viel zu hoch!» Lilly blickte ängstlich nach unten.
    «Quatsch, ich hab mir auch nichts getan. Nur mein Po tut weh. Spring einfach.»
    Lilly schloss die Augen und sprang.
    «Das ist tatsächlich ein Eingang», sagte sie ehrfürchtig, als sie unfallfrei neben Bonnie stand, und steckte den Kopf in das dunkle Loch. «Gruselig.»
    «Den schauen wir uns mal genauer an.» Beide betraten den Eingang, der sie zu einem großen Wasserloch führte.
    «Das passt genau zu der Beschreibung vom Opa», flüsterte Lilly.
    Bonnie nickte. «Gut. Ich nehme das Seil und tauche», sagte sie. «Wenn etwas ist, ruckle ich dreimal dran, und du ziehst mich zurück.»
    «Was ist, wenn du keine Luft mehr bekommst, bevor du drüben ankommst?», fragte Lilly panisch.
    «Dann ruckle ich, so wie ich’s grad gesagt hab.»
    «Aber wenn das mit der Luft auch nicht reicht, bis ich dich wieder zurückgezogen habe?» Lilly wollte jede Unwägbarkeit ausschließen.
    «Dann weiß ich auch nicht. Es wird schon gehen.»
    «Oje», keuchte Lilly. «Oje, ob das alles richtig ist?»
    Bonnie kniff die Augen zusammen. «Willst du etwa nicht mehr? Willst du lieber nach Hause? Sag es nur!»
    «Natürlich nicht. Alles okay.»
    «Gut, dann also los. Wie gesagt, ich ruckle dreimal, wenn was ist. Wenn ich drüben bin, zieh ich fünfmal ganz fest, du machst das auch, und bevor ich dich ziehen soll, ruckelst du dreimal.»
    «Ja.»
    «Okay. Bis gleich.» Bonnie stieg über einige Steine nach unten ins Wasser und war wenige Sekunden später verschwunden.
    «Oje, oje», flüsterte Lilly und starrte auf das Seil.

18
    «Die Stunde ist um», sagte Fiffi heiter und schaute zu den Kameramännern. «Habt ihr so weit alles?»
    Sie nickten.
    Am Nachmittag ruhten sich alle in der Jugendherberge aus. So richtig Spaß hatte keine am Putzen finden können, und Leilani hatte ununterbrochen «Iiiih!» gerufen.
    «Ich glaube, ich habe eine Latex-Allergie», klagte Vita, eine Blonde, die sonst recht wenig sagte, und schaute auf die Pusteln an ihren Händen.
    «Stell dich nicht so an», sagte Sophia. «Es gibt Schlimmeres.»
    «Das musst gerade du sagen. Du hast doch versucht, gar nichts zu machen.»
    Sophia wurde zornig. «Das stimmt nicht. Ich habe total viel gemacht.»
    «Ach Blödsinn. Du hältst dich doch eh für was Besseres.»
    «Das tue ich nicht», sagte Sophia. «Ich habe als Einzige nicht rumgemeckert, sondern einfach gemacht, was Fiffi gesagt hat.»
    Das stimmte sogar. Antonia hatte sich total gewundert, weil Sophia sofort und ohne mit der Wimper zu zucken angefangen hatte, die Duschen zu schrubben und auch vor den Klos nicht haltgemacht hatte.
    Überhaupt wirkte Sophia für ihre Verhältnisse sehr entspannt. Antonia kannte sie viel hibbeliger, normalerweise redete sie ständig. Ein paarmal war sie zum Telefonieren rausgegangen, danach war sie noch stiller geworden. Wahrscheinlich rief sie überall an und erzählte ihren Freundinnen, was sie geleistet hatte und dass nur sie allein gut war in dem, was getan werden musste. Viele ihrer Freundinnen wären gern mit auf die Insel gekommen – natürlich –, aber das ging nicht. Die Produktionsfirma hatte es verboten. Das Gelände rund um die Jugendherberge war abgesperrt und wurde bewacht wie ein Hochsicherheitstrakt. Es wäre völlig sinnlos gewesen, sich in den Zug zu setzen. Aber so bekamen ja alle von Sophia die Infos aus erster Hand.
    «Habt ihr das mitbekommen?», fragte Astrid Prönkel, nachdem sich alle zum Abendessen

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