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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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nicht?
    Nachdem sie Winzenburg erreicht hatten, dirigierte Markus sie zu einem schmalen Waldweg. Er sprang aus dem Wagen und öffnete die Schranke. Hinter ihnen klappte er sie wieder zu, verschloss sie aber nicht.
    Lisa parkte das Auto am Wegesrand. Hintereinander stiegen sie die ausgetretenen Felsstufen bis zum Plateau hinauf. Sie erkannten auf den ersten Blick, dass die Spurensicherung hier gearbeitet hatte. Überall waren Farne heruntergetreten, Zweige abgebrochen und es lag nicht ein einziges Stück Müll herum. Dafür hatten die Männer einige ihrer weißen Fähnchen vergessen.
    Die beiden Kriminalpolizisten sahen sich das gesamte Plateau an, sie gingen sogar bis zu dem alten Brunnen und umrundeten den Bergfried.
    Lisa seufzte. „Meinst du, der Täter hat vielleicht irgendwo gesessen und zugesehen?“
    „Kann ich mir nicht vorstellen. Man kann kaum vorhersagen, wann jemand einen Cache aufsucht.“
    „Gibt es keine Erfahrungswerte? Dauert es im Schnitt einen Tag oder eine Woche, bis der erste Schatzjäger kommt?“
    „Hm, Fitz hat gesagt, dass seine Caches ziemlich beliebt sind und meist schon nach wenigen Stunden zum ersten Mal besucht werden. Anscheinend gibt es extra eine Kategorie FTF, soll heißen ,First to find‘ und gilt unter Geocachern als besonders angesagt.“
    Lisa blieb stehen und blickte ihn an. „Wie muss ich mir das vorstellen? Fitz postet die Koordinaten eines neuen Schatzes und dann rast unser Täter los, um als Erster da zu sein und Fitz’ Cache für seine Zwecke zu gebrauchen? Dann hockt er sich in irgendein Versteck und wartet auf den, der nach ihm kommt?“
    „Dazu müsste er im Voraus wissen, wo Fitz den nächsten Cache legen wird.“
    „Kann er das in Erfahrung bringen? Hat Fitz seine Pläne irgendwo veröffentlicht?“
    „Müssten wir ihn fragen.“ Markus’ Augen blitzten auf. „Das würde die Suche enorm einschränken, oder?“ Er zückte sein Handy, runzelte aber enttäuscht die Stirn. „Kein Empfang.“
    „Mich würde trotzdem interessieren, ob er die Kinder beobachtet hat.“
    „Warum?“
    „Woher will er sonst wissen, dass wir seine Botschaft erhalten haben? Herr Falkner wird diesen Cache kaum im Internet eintragen. Wir beabsichtigen nicht, die Presse zu informieren.“ Sie ließ den Satz in der Luft hängen.
    Markus schaute sich um. „Du glaubst, er muss das Versteck beobachten.“
    „Oder von Zeit zu Zeit mal nachgucken kommen.“

2

Im Dunkel

9
    Alfeld, Montag, der 5.9.2011
    Als Lisa das Polizeikommissariat verließ, war es noch früher Nachmittag. Trotzdem wollte sie möglichst bald nach Hause, erst in die Badewanne und dann auf ihr Bett. Sie hatte den Band „U is for Undertow“ von Sue Grafton angefangen und musste unbedingt erfahren, was die beiden Männer in dem Waldstück verbuddelt hatten. Sie hatte alle Grafton ABC-Krimis von „A für Alibi“ an gelesen und fragte sich schon seit geraumer Zeit, was die Autorin tun würde, sobald sie bei Z angekommen war. Sie konnte von vorn anfangen oder sich den Zahlen zuwenden oder aufhören, was Lisa schade fände. Sie hatte sich an Kinsey Milhone, Graftons Privatdetektivin, gewöhnt.
    Obwohl sie abgespannt war, fuhr sie auf Verdacht den kurzen Umweg an Fitz’ Haus vorbei, dem einzigen Fachwerkhaus in dieser Straße. Irgendwo abgebaut und mitten im Neubaugebiet erneut errichtet. Sein Moped stand vor der Tür. Manchmal muss man als Polizistin einfach Glück haben. Sie bevorzugte es, sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten. Telefon oder E-Mail verrieten oft nicht alles. Lisa fand ein paar Grundstücke weiter einen Parkplatz und hielt an.
    Als sie seine Gartenpforte beinahe erreicht hatte, öffnete sich die Haustür von innen. Fitz trat heraus. Begleitet von einer dunkelhaarigen Frau, die interessiert zuhörte, was Fitz ihr erzählte. Sie trug ein helles Kostüm und Schuhe, in denen Lisa keine hundert Meter weit gekommen wäre. Lisa blieb stehen und beobachtete die beiden. Irgendwo hatte sie die Frau schon gesehen, konnte dem Gesicht allerdings keinen Namen zuordnen. Sie beschloss, sich keinesfalls beim Starren erwischen zu lassen. Mit einem fröhlichen Hallo ging sie auf Fitz und seine Bekannte zu. Der drehte sich zu ihr um, als er ihre Stimme hörte, und sie konnte deutlich sehen, dass er überrascht war, sie zu sehen und … dass er sich freute. Ertappt wirkte er jedenfalls nicht, stellte Lisa erleichert fest. Gleichzeitig versuchte sie, den Gedanken weit wegzuschieben. Fitz war Markus’ bester Freund,

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