Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
zu beobachten, wie das alles vor sich geht.«
    »Was Sie sehen werden, ist, wie nichts vor sich geht, aber dann haben Sie eben auch ein leichtes Leben. Hätte das auch machen sollen, als ich jung war. Nein, ich mußte natürlich Farmer werden. Frei und unabhängig, sagte ich damals. Keine Vorgesetzten.«
    Er zischte böse. »Am Ende kennt man nichts als Steuern und Vorschriften, Vorschriften und Steuern.«
    »Ich kann Sie gut verstehen.« Trelig schaute sich um, als habe er es eilig. »War sehr nett, mit Ihnen reden zu können, und ich wünsche Ihnen viel Glück und Wohlstand, aber ich muß weiter.«
    »War mir ein Vergnügen. Wollen Sie nicht einen Schluck gutes Bier trinken? Bis Druhon sind es nur noch ein, zwei Stunden.«
    Das war eine gute Nachricht.
    »Vielen Dank, nein«, sagte er. »Ich muß in die Stadt. Aber ich werde an Sie denken, Sir, wenn ich reich und mächtig bin.«
    »Tun Sie das, junger Mann«, sagte der andere lachend, und Trelig hüpfte weiter.
    Unterwegs unterhielt er sich, selbstsicherer geworden, mit mehreren anderen Wesen. Sie waren zumeist schlichte Gemüter, dem Boden verbunden. Die Frauen waren etwas kleiner und von glatterer Haut, die Stimmen klangen ein wenig höher, aber sonst gab es keine Unterschiede.
    Er erfuhr, daß das Land Makiem hieß, wie seine Bewohner auch. Es war üblich, wenn auch nicht überall der Fall, daß Rassen- und Weltname übereinstimmten. Er bekam außerdem zu hören, daß der Staat eine Erbmonarchie war. Das war keine so angenehme Nachricht. Verwaltet wurde das Hexagon von einer großen Bürokratie, deren Angehörige aus allen Bereichen des Lebens durch Prüfungen ausgesiebt wurden. Das entsprach Trelig.
    Druhon, die Hauptstadt, war eine Überraschung. Erstens war sie riesengroß – eine echte Großstadt, aus dem Urwald herausgerodet, auf einer Reihe kleiner Hügel in einiger Höhe über dem Sumpf. Im Westen lag ein weiter, klarer See, in dem viele Bewohner schwammen. Trelig hatte ein Jucken gespürt; jetzt erriet er den Grund. Obwohl die Leute hier Landbewohner waren, blieben sie nah am Meer, aus dem sie hervorgekommen waren, und sie mußten von Zeit zu Zeit zurückkehren, um sich feucht zu halten. Aber einmal am Tag mochte auch ein Abspritzen mit dem Wasserschlauch genügen.
    Eine weitere Überraschung waren die Gebäude selbst. Riesige Schlösser und große Gebäude aus Stein verrieten hohe Geschicklichkeit beim Bau, massive Holztüren und Figuren aus Messing und Eisen auf Toren, Zäunen und über den Türen zeigten hohe handwerkliche Fähigkeiten. Wenn man bedachte, daß es sich hier offensichtlich um ein nichttechnologisches Sechseck handelte, hatten die Bewohner eine wirklich erstaunliche, moderne Kultur entwickelt. Sein Respekt wuchs.
    Ein Problem war zunächst die Frage des Geldes. Er ging durch die Straßen voller Verkaufsstände, wo Riesenfrösche ihre Waren feilhielten. Es gab Geld, und die Leute gaben es aus. Er sah, daß die Makiem alles, was sie brauchten oder benützten, in den Mündern trugen. Auch die Gerüche und Sehenswürdigkeiten der Stadt erregten ihn. Ferner sah er Tätowierungen, geheimnisvolle Symbole mit irgendeinem Gerät auf den Unterbauch gezeichnet. Nicht alle hatten sie – die meisten Farmer zum Beispiel nicht –, aber hier trugen viele Leute sie. Er vermutete, daß es sich um Abzeichen der Autorität handelte. Vielleicht Polizisten und Regierungsbeamte.
    Die Polizei, der seine erste Sorge galt, war am einfachsten auszumachen. Er wußte nicht, wie viele Leute in dieser Stadt lebten, aber eine Viertelmillion mußten es gewiß sein. Dadurch gab es Stauungen auf den Straßen. Er sah viele Wagen, gezogen von Rieseninsekten, die länger als die Makiem waren. Diese glichen Heuschrecken. Das alles verlangte Verkehrsregelung, also gab es Verkehrspolizisten.
    Er sah sich mehrere an und achtete vor allem auf die großen Symbole an ihrer Brust – eine Art Doppelrad mit zwei schrägen Balken.
    Er betrachtete die großen Gebäude mit den Türmen und Flaggen. Ohne Zweifel Regierungsbauten. Das größte davon mit vielen Eisengittern und hohen Toren war offenkundig der königliche Palast. Am Tor standen Wachen mit gefährlich wirkenden Armbrüsten und Piken und einem unglaublich komplizierten Symbol auf der Brust, das sich im Zaun in Abständen wiederholte.
    Ohne Zweifel das königliche Symbol. Er lernte schnell. Das Jucken nahm zu. Seine Haut fühlte sich trocken und unbehaglich an, als wolle sie sich ablösen. Er beschloß, zum großen See

Weitere Kostenlose Bücher