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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hinunterzugehen. Dort herrschte reges Treiben, aber er konnte ungehindert ins Wasser gleiten, das erstaunlich kalt war. Er spürte die Kälte aber nur wenige Augenblicke, dann schien die Temperatur zu steigen, bis sie genau richtig war. Kaltblütig, entschied er, es war nicht die Wassertemperatur, die gestiegen war, sondern seine Körpertemperatur hatte sich gesenkt.
    Das Schwimmen gelang so mühelos wie vorher das Hüpfen. Seine kräftigen Hinterbeine trieben ihn schnell durch das Wasser, und er glitt auf natürliche Weise dahin. Das Jucken ließ jedoch nicht nach, und nach einiger Zeit tauchte er hinunter.
    Plötzlich geschah etwas Seltsames. Eine Membran glitt über seine Augen herab, durchsichtig wie Glas, aber ein vollkommener Schutz. Auch sein Sehvermögen schien sich zu verändern, weniger tiefen- und farbenempfindlich zu werden, jedoch den Schattierungen von Hell und Dunkel gut angepaßt. Seine Nase schien sich durch innere Klappen abzuschließen, aber daß er nicht atmete, störte ihn nicht. Er fragte sich, wie lange er unter Wasser bleiben konnte, und beschloß, es auszuprobieren.
    Je länger er unten blieb, desto weniger schien es ihm auszumachen. Er hatte das seltsame Gefühl, daß er flach, kaum merklich atmete, obwohl es keine Luftbläschen gab. Er hatte auch keine Kiemen. Er kam schließlich zu der Vermutung, daß seine Haut dem Wasser ein gewisses Maß an Sauerstoff entziehen konnte. Das reichte zwar nicht, wie er feststellte, dafür, ständig unter Wasser zu leben, aber er konnte mindestens eine halbe Stunde, wenn nicht viel länger, unten bleiben, bevor er wieder heraufkommen und Luft holen mußte.
    Er tauchte an einer der Inseln auf und schaute sich um. Der große Palast auf dem höchsten Hügel war von Fackeln und vielfarbigen Glaslampen hell beleuchtet. Er wirkte wie aus einem Märchen.
    Widerwillig schwamm er zum Ufer zurück. Er spürte Hunger, und es gab viel zu tun. Die Luft wirkte, als er herausstieg, bedrückend heiß und schwer. Sein Körper paßte sich aber bald an, und er lief weiter.
    Anrüchige Kneipen schien es hier, wie er nach einiger Zeit zugeben mußte, nicht zu geben. Was auch fehlte, war Sex. Sie schienen sich damit einfach nicht abzugeben. Keine Paare, die verliebt zu sein schienen, keine Avancen. Freundschaftliche Gruppen, gemischt, aber keine sexuellen Anreize. Um nicht aufzufallen, beschloß er, zum Stadtrand zurückzukehren, woher er gekommen war. Vielleicht würde sich irgend etwas ergeben; wenn nicht, konnte er immer noch in den Wald zurückkehren und ihn als vorübergehenden Stützpunkt benützen.
     
     
    Die weibliche Makiem erschien zuerst wie vom Himmel gesandt. Sie war offenbar wohlhabend, vielleicht Landwirtin, nur für den Abend in die Stadt gekommen. Keine Tätowierung. Jung und sehr klein.
    Und völlig betrunken.
    Sie konnte nicht hüpfen, konnte kaum kriechen, lallte etwas vor sich hin oder sang vielleicht, auch wenn es nur Grunz- und Knarrlaute waren. Sie fiel um und rollte in den Graben.
    »Ach, Scheiße!« hörte er sie laut schimpfen, aber einige Sekunden danach begann sie zu schnarchen.
    Er hüpfte zu ihr hinüber. Seine Sehfähigkeit im Dunkeln entsprach etwa der eines Menschen.
    Sie lag auf dem Rücken, die großen, gebogenen Beine hatte sie ausgestreckt. Er betrachtete sie zunächst. Aus Notwendigkeit und Erfahrung hatte er festgestellt, wie ein Makiem die Toilette benützte und wo er das tat, aber auf keinen Fall konnte dieser Apparat sexuellen Zwecken dienen. Auch bei ihr war nicht viel zu entdecken. Er wandte sich wichtigeren Dingen zu und betastete vorsichtig ihren Kieferbeutel; er enthielt etwas, vielleicht einen Geldbeutel. Er zögerte kurz, dann schüttelte er sie. Sie rührte sich nicht.
    Überzeugt davon, daß sie nicht aufwachen würde, beugte er sich vor und versuchte ihren Mund zu öffnen.
    Dieser blieb fest zugeklemmt, als hätte man ihn verschweißt.
    Trelig wollte aufgeben, als sie einen lauten Schnarchton von sich gab und der Mund ein wenig aufging, weil sie sich auf die Seite drehte. Er griff vorsichtig in den Mund hinein – und spürte eine glatte, knochenharte Platte, die so genau hineinpaßte, daß er sie nicht einmal zu ergreifen vermochte. Sie wachte nicht auf, aber der Mund klappte plötzlich zu und klemmte seine Hand ein. Er versuchte sie herauszuziehen, ohne Erfolg. Fast eine halbe Stunde lang plagte er sich ab, aber es war unmöglich, die Hand herauszureißen.
    Er geriet beinahe in Panik, vor allem, als ihre Zunge das Objekt

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