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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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geringere Schwerkraft als Dillia, was sich günstig auswirkte, wenngleich sie fürchteten, auf Hexagons zu stoßen, in denen das Umgekehrte galt.
    »Wie lange noch, bis wir die Grenze erreichen?« sagte Makorix zu dem Yugash.
    »Nicht mehr lange«, erwiderte der Ghiskind. »Gleich hinter der nächsten Erhebung.«
    Renard schaute sich zweifelnd um.
    »Hübscher Ort für einen Hinterhalt«, sagte er. Antor Trelig, der sich mit seinen großen, voneinander unabhängigen Chamäleonaugen ebenfalls umsah, nickte nervös.
    »In Yugash wagen sie nichts zu unternehmen«, versicherte der Ghiskind. »Der Kult hat hier nur noch wenig Bedeutung, und meine eigenen Leute haben uns unsichtbar begleitet. Sie kennen unsere Stärke, und sie wissen auch, daß sie einen Angriff auf ihren Haupttempel gewärtigen müßten, wenn sie sich hinreißen ließen. Nein, hier wird es keinen Hinterhalt geben. Und in Masjenada werden wir sie umgehen. Wenn wir sie nicht überholen, werden wir wenigstens nicht mit ihnen zusammenstoßen. Der beste Ort wäre wohl Pugeesh; darüber haben wir nahezu nichts in Erfahrung bringen können. Aber – da, sehen Sie! Da ist schon die Grenze!«
    Sie erreichten die Kuppe. Obwohl alle Bewohner der Sechseck-Welt an plötzliche Veränderungen bei den Hex-Grenzen gewöhnt waren, fiel das hier doch aus dem Rahmen.
    Die dunkle Ode von Yugash erreichte die unsichtbare Linie, und auf der anderen Seite explodierte der Horizont in Licht und Farbe. Der Boden selbst gleißte. Schillerndes Gelb und Grün und Orangerot, das eigenes Leben zu besitzen schien. Überall auf den gewölbten Ebenen dicke, hellrote Pflanzen, die wie exotische Korallen aussahen. Der Himmel von leuchtendem Hellgrün, mit dünnen, braunen Wolken gesprenkelt. Er schien die vom Boden heraufschimmernden Farben widerzuspiegeln.
    »Masjenada«, sagte der Ghiskind. »Sehen Sie den Felsen auf der linken Seite? Das ist unser Treffpunkt.«
    Sie machten sich auf den Weg dorthin. Als sie in ihren Druckanzügen die Grenze überschritten, sank die Schwerkraft gering auf etwa 0,8 des Sechseck-Welt-Durchschnitts, so daß sie müheloser und schneller vorankamen.
    Die Pflanzen waren so steinhart wie sie aussahen, und die Expedition mied sie, so gut es ging, da sie oft scharfe Vorsprünge hatten und einen Anzug beschädigen konnten. Sie erreichten bald den Felsen, und die beiden Dillianer lösten sich vom Wagen.
    Man packte verschiedene Vorräte aus, die Nahrungs- und Wasserkapseln wurden überprüft und nötigenfalls ausgewechselt. Trelig und Burodir halfen wenig; sie saßen geduldig dabei und schienen es für ihr Vorrecht zu halten, bedient zu werden.
    Sie brauchten auf den Kontakt nicht lange zu warten.
    Die Masjenadier waren ausgesprochen ungewöhnlich. Man konnte bald mehrere von ihnen in der Nähe fliegen sehen, dann kreiste eine kleine Anzahl und näherte sich auf Umwegen. Sie glichen Schwänen, wie ein meisterhafter Glasbläser sie hätte erschaffen können, waren aber drei Meter lang und aus durchsichtigem Stoff, der die vorherrschenden Farben auffing und glitzernd zurückwarf. Die Wesen schienen weder Hals noch Kopf, noch Beine zu besitzen. Sie waren stilisierte Kristallformen, mühelos mit nahezu unsichtbaren Flügeln fliegend.
    Die Gruppe beobachtete sie fasziniert. Renard erschrak, als zwei der Wesen direkt aufeinander zuflogen.
    »Sie stoßen zusammen!« schrie er und stand auf.
    Aber davon konnte keine Rede sein. Die Masjenadier begegneten sich und schienen gegeneinander hindurchzugleiten, als nähme keiner den anderen wahr – als bestünden beide aus Luft.
    »Wie, zum Teufel…?« stieß Trelig hervor.
    »Ich fürchte, sie existieren auf mehr Ebenen als wir«, erklärte der Ghiskind. »Ich weiß nicht recht, ob ich das richtig begreife, aber sie fliegen die ganze Zeit ohne nachteilige Wirkung gegeneinander hindurch – und sie können sich auch vereinigen.«
    »Was sind sie, Gasblasen?« fragte Vistaru kopfschüttelnd.
    »Wir wissen nicht genau, was sie sind«, bekannte der Ghiskind. »Eines steht fest – sie besitzen Masse und alles, was damit zusammenhängt.«
    Die Masjenadier, die sich durchdrungen hatten, blieben einige Zentimeter über dem Boden vor ihren Besuchern hängen.
    Der Ghiskind näherte sich ihnen.
    »Die Lata haßt Schlangen«, sagte er rätselhaft.
    In einem der Wesen erglühte plötzlich grellgelbes Licht.
    »Wenn die Lata nicht eine Schlange ist«, erwiderte das Wesen mit einer dünnen, schrillen, vibrierenden Stimme.
    Als die Kennwörter

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