Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
über seine Schulter lugen. »Sagen Sie, wenn ich Ihnen behilflich sein kann.« Beim Ausziehen oder bei was-auch-immer, dachte Derek. Er war so froh, dass Simon nicht ernsthaft verletzt war. Sie mussten nur aufpassen, dass sich die Wunde nicht entzündete.
»Danke, ich schaffe das«, sagte Simon, der gerade sein zerschnittenes Hemd abstreifte.
Dere k schluckte, als er Simons breiten Rücken und die schmalen Hüften erblickte.
Die Hose rutschte nach unten und Simon stieg heraus. Er war nackt. Wunderschön. An ihm war einfach alles perfekt. Die Narben an der Schulter sahen zwar furchtbar aus, aber Derek störten sie nicht. Erstens war sein eigener Körper ebenfalls mit Narben übersät und außerdem bestand Simon ja nicht nur aus Narben. Er hatte lange, schlanke Gliedmaßen, nicht zu dünn, sondern durchaus athletisch. An den leicht behaarten Unterarmen konnte Derek einige Adern sehen, die Simons Muskeln überzogen. Über dem Po besaß er zwei Grübchen und auf einer Pobacke befand sich ein süßer Leberfleck, der beinahe die Form eines Herzens hatte.
Obwohl Simon ihm den Rücken zudrehte und sie sich nicht anschauten, war die Luft förmlich aufgeladen. Ob Simon auch eine Erektion hatte wie er gerade?
Nachdem Derek endlich eingefädelt hatte, hielt er die Nadel in die Flamme einer der drei Kerzen, die auf der Kommode standen. Sie erhellten den winzigen Raum, der eine Kombination aus Bade- und Ankleidezimmer darstellte, nur schwach. Seine Hand zitterte immer noch. Er musste sich beruhigen, wenn er die Wunde versorgen wollte.
»Sarah hat zum Glück nichts bemerkt.« Simon ließ sich in das heiße Wasser sinken. Den verletzten Arm legte er auf den Wannenrand.
Derek zog sich die Jacke aus und krempelte die Hemdärmel hoch. Dann hockte er sich auf einem Sc hemel neben die Wanne und stellte den Kerzenständer an den Rand, um besser sehen zu können, wenn er den provisorischen Verband löste. Dabei vermied er es, ins Wasser zu schauen. Es roch nach Lavendel. Derek konnte bis auf den Boden der Metallwanne blicken. »Ein Streifschuss. Sie hatten riesengroßes Glück.«
Simon legte den Kopf zurück und schloss die Augen. »Oder der Schütze hat absichtlich sein Ziel verfehlt? Vielleicht eine weitere Warnung?«
Derek glaubte das nicht. »Wir werden das hoffentlich bald erfahren. Ich werde den Vorfall melden. Womöglich hat irgendjemand den Reiter erkannt. Ich gehe morgen sofort in den Park und befrage die Besucher.«
Seufzend ließ sich Simon tiefer in die Wanne sinken. »Es war fast dunkel und der Park verlassen.«
»Vielleicht sah das auf den ersten Blick so aus, aber ich hab doch das eine oder andere Liebespaar gesehen.« Derek räusperte sich. »Haben Sie Alkohol hier?«
»In der zweiten Schublade ist eine Flasche. Damit reinigt Smithers immer mein Rasiermesser.«
Derek holte sie aus der Kommode und goss eine großzügige Portion auf die Wunde.
Simon fluchte leise. »Brennt höllisch.«
»Normalerweise näht man einen Streifschuss nicht, aber die Kugel ging knapp unter der Haut durch und hat diese ausgefranst. Ein paar Stiche müssen sein.« Während Simon in der Wanne lag, nähte Derek seine Wunde und Simon hielt sich tapfer. Derek wusste aus seiner Zeit als Straßenjunge, wie Wunden zu versorgen waren. Er wunderte sich jedoch über Simon. »Warum sollte Ihr Diener keinen Arzt holen?«
Simon zuckte und ballte die Hand zur Faust, als Derek einen neuen Stich machte. »Je weniger alle von der Sache wissen, desto besser. Ich vertraue zwar auf Smithers, aber bei Angestellten weiß man nie. Zu schnell verbreiten sich Geschichten. Sarah soll auf keinen Fall etwas erfahren und vor allem nicht Mutter. Ihr geht es ohnehin so schlecht.«
»Ich werde ein zusätzliches Auge auf Ihre Schwester haben,«
Simon lächelte matt. »Das ist sehr nett von Ihnen.«
Der Earl war absolut kein verweichlichter Beau. Kein Wunder, er hatte auch schon viel in seinem Leben durchmachen müssen.
»Da hat Sie jemand wirklich auf der Abschussliste.«
»Hm«, brummte Simon. Er atmete schnell, Schweiß stand auf seiner Stirn.
Derek verknotete die Schnur und schnitt den restlichen Faden ab – dann legte er einen frischen Verband an. »Das Schlimmste haben Sie überstanden.«
Simon drehte den Kopf, öffnete die Augen und flüsterte: »Danke.«
»Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht zu viele Schmerzen zugefügt.« Lächelnd kratzte Derek sich am Kopf. »Ich bin nicht gut im Nähen.«
»Sie waren exzellent.« Simon senkte die Lider. »Außerdem
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