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Seefeuer

Seefeuer

Titel: Seefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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hältst du
davon?«
    »Höflich? Walter Höflich, der Winzer?«
    »So ist es. Was denkst du, müssen wir das ernst
nehmen?«
    »Das will ich meinen. Wir müssen sofort Wolf
verständigen.« Plötzlich schienen ihre Schmerzen wie weggeblasen.
    »Willst du nicht erst mit Höflich sprechen? Sein
Statement …«
    »Was sollen wir mit Höflichs Statement? Wir müssen das
globaler sehen, Jörg. Je eher der Fall in allen Einzelheiten aufgeklärt wird,
desto eher können wir unseren Lesern eine super Geschichte präsentieren, und
zwar als Erste, ich habe Wolfs Wort. Wir berichten nicht nur – wir wirken sogar
an der Aufklärung mit! Das wird einschlagen wie eine Bombe, verlass dich
drauf.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, murmelte Matuschek
ergeben und reichte ihr sein Handy. »Die Nummer hast du sicher im Kopf, oder?«
    Ohne zu antworten, nahm Karin das Mobiltelefon und
wählte Wolfs Nummer. »Herr Wolf, reißen Sie mir nicht gleich den Kopf ab, wenn
ich so spät noch … wie bitte? … Sind ja richtig gute Nachrichten! Was ich noch
sagen wollte …« Sie gab kurz weiter, was sie von Matuschek erfahren hatte.
»Wenn Sie Ihren Schönheitsschlaf noch etwas hinausschieben können, dann kommen
Sie doch später kurz bei Matuschek vorbei. Ich habe Ihnen was zu erzählen.«
    ***
    »Sind
nur Fleischwunden. Sie werden’s überleben, meine Liebe«, sagte Dr. Söderbaum
und trocknete sich die Hände ab. Nachdem er Matuschek um heißes Wasser gebeten
und ihn anschließend des Raumes verwiesen hatte, hatte er vier Einschüsse
konstatiert, drei davon in Karins Allerwertesten. Es dauerte etwas, bis die
Wunden medizinisch versorgt waren. Zu guter Letzt verpasste er der Patientin
noch eine schmerzstillende Spritze. »Dass Sie die kommenden zwei, drei Nächte
bevorzugt auf dem Bauch schlafen sollten, muss ich Ihnen wohl nicht extra
sagen.«
    Noch während er sich verabschiedete, klingelte
Matuscheks Handy. Er nahm das Gespräch an, reichte das Gerät aber nach wenigen
Sekunden an Karin weiter. »Noch mal dein Wolf. Du solltest endlich dein eigenes
Handy anschalten«, setzte er hinzu.
    Sie meldete sich, hörte kurz zu, dann antwortete sie:
»Sie meinen den Redaktionsschluss für die morgige Ausgabe?« Dabei blickte sie
fragend zu Matuschek hinüber, der zustimmend nickte. »Das kann ich Ihnen sagen:
dreiundzwanzig Uhr, keine Minute später … Gut! Bis nachher also.« Sie drückte
die Aus-Taste. »Wolf und Sommer hecken gerade einen abenteuerlichen Plan aus.
Damit er funktioniert, soll morgen früh ein Bericht im ›Seekurier‹ stehen.
Allerdings muss er dazu erst die Zustimmung von Höflich einholen. Was meinst
du?«
    »Wir sind dabei.«
    ***
    Wolf
hatte Marsberg vom Fernseher weggeholt. Nun saßen sie Walter Höflich in dessen
Wohnzimmer gegenüber und warteten, bis er seine Pfeife entzündet hatte.
    »Und ich darf Ihnen wirklich nichts anbieten, meine
Herren?«, vergewisserte sich Höflich erneut, woraufhin Wolf abermals den Kopf
schüttelte. Der Winzer nahm einen Schluck aus seinem Glas, dann lehnte er sich
bequem zurück und wartete, die Hände vor dem Bauch gefaltet, auf die Erklärung
der Beamten.
    »Um nicht lange drum herumzureden: Die Sache ist die«,
begann Wolf, »dass uns eine Meldung vorliegt, wonach Sie das nächste Mordopfer
sein sollen.«
    Höflich setzte sich auf, als hätte er einen Stock
verschluckt. »Entschuldigung, aber ich verstehe nicht. Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ist das so schwer zu erraten, Herr Höflich? Wir reden
von der Mordserie Weselowski/Hohnisch/Trost. Wenn wir richtig informiert sind,
waren Sie mit den Opfern befreundet. Stimmt doch, oder?«
    Höflich, der nervös an seinem Glas genippt hatte,
verschluckte sich prompt, er begann zu husten. Schließlich hatte er sich wieder
so weit gefangen, dass er zu einer Antwort fähig war. »Schon. Aber ich hab mit
der ganzen Sache nichts zu tun.«
    Nun hatten sie den Winzer an der Angel. »Welche Sache
meinen Sie denn?«
    »Nun ja, was man so hört und liest. Diese Sache mit
dem Schiff zum Beispiel. Sie glauben doch nicht etwa …«
    »Herr Höflich, bitte lassen Sie uns Ihre
Unschuldsbekundungen auf später verschieben. Fakt ist, dass nach einer uns
vorliegenden Nachricht ein Anschlag auf Sie geplant ist. Wir sollten uns
dringend darüber unterhalten, wie wir Sie schützen.«
    »Das heißt«, ergänzte Marsberg, »wir wollen einerseits
den Anschlag vereiteln, andererseits aber auch den Täter fassen. Dazu brauchen
wir Ihre Hilfe.«
    Höflichs Züge

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