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Seehaie

Seehaie

Titel: Seehaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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krächzte
er. »Sollten Sie auch machen, eh’s zu spät ist. Aber schicken Sie vorher noch
ein letztes SOS an Ihre Kollegen. Lange halt ich
das nämlich nicht mehr aus …« Ein Hustenanfall schnitt ihm das Wort ab.
    Kalfass wollte es ihm gerade nachtun, da veränderten
sich die Außengeräusche. Der Motor des Lasters heulte auf, als spiele jemand am
Gaspedal herum. Zwei- oder dreimal wurde kräftig durchgetreten, und eine
hochkonzentrierte Dieselwolke waberte ins Treppenhaus. Verzweifelt dachte
Kalfass, es handle sich um das Vorspiel zu ihrem Ende – da setzte sich das
Fahrzeug langsam, ganz langsam in Bewegung, fuhr rückwärts weg und geriet
schließlich ganz aus ihrem Blickfeld. Frische Luft strömte ins Treppenhaus, und
durch die Fensteröffnung fiel wieder Tageslicht. Dann zwängte sich vorsichtig
ein Kopf durch das Loch.
    »Kollege Kalfass, bist du da drin? Alles in Ordnung?«
    Mit schiefem Grinsen nahm Kalfass den schützenden Arm
von Mund und Nase und rief: »Meerkatz, Menschenskind, wurde aber auch höchste
Zeit. Hol uns hier raus.«
    »Weg von der Tür. Wir brechen auf.«

22
    Der Raum lag Richtung Süden, und jetzt am
Mittag knallte die Sonne voll gegen die Hausfront. Obwohl sie die Fenster
geschlossen und die Jalousien abgesenkt hatten, war die drückende Schwüle fast
mit Händen zu greifen. Daran konnte auch der Ventilator nichts ändern, der an
der Decke träge seine Kreise zog.
    Das Paar auf der breiten Liegestatt schien davon
gänzlich unbeeindruckt. Schlangengleich räkelten sich die schweißnassen Körper
auf dem Laken, pressten sich aneinander, berührten sich mit fiebrigen Händen
und Lippen. Tiefe, gutturale Grunzlaute erfüllten den Raum, wurden schneller
und schneller, bis sie in wollüstig-gepresstes Stöhnen übergingen.
    Unvermittelt löste sich die Frau aus der Umarmung
ihres Partners, schwang sich mit einer lasziven Drehung auf ihn und begann, ihn
mit langsamen Bewegungen zu reiten. Schließlich fiel sie in einen furiosen
Galopp, dabei schloss sie immer wieder kraftvoll ihre Schenkel, gerade so, als
gäbe sie ihm die Sporen.
    Der Atem des Mannes ging nur noch stoßweise,
prickelnde Wonneschauer liefen durch seine Lenden. »Jaaa … jaaa … mach weiter
so … jaaa … gib’s mir«, brach es aus ihm heraus. Seine Hände zuckten
unkontrolliert, ehe sie sich in die drallen Schenkel seiner Reiterin krallten.
Dabei hingen seine Blicke unentwegt an ihren Brüsten, die dicht vor ihm auf-
und niederwippten.
    Es war, als sei der Verstand des Mannes ausgeschaltet.
Mit jeder Faser seines Körpers flehte er um den erlösenden Orgasmus, wollte,
dass seine Lenden kontraktierten, und wünschte doch, dieses irrsinnige
Hochgefühl möge nie enden. Als die Frau schließlich den Kopf in den Nacken warf
und ihren Oberkörper wie eine Gerte nach hinten bog, als sie die Hände nach
hinten zwischen seine Beine führte und ihn dort sanft massierte, da war es
endgültig um ihn geschehen. Von animalischem Stöhnen begleitet, begann sein
Glied wild zu zucken. Mit harten Stößen verströmte er sich in den Leib der
Frau, die kurz darauf ermattet von ihm glitt und keuchend neben ihm zu liegen
kam, bewegungslos und mit geschlossenen Augen. Ganz allmählich beruhigten sich
ihre Atemzüge und machten dem monotonen Drehgeräusch des Ventilators Platz.
    In diesem Augenblick läutete es an der Tür.
    Der Mann erhob sich ohne Hast und sah auf die Uhr.
»Gut getimt«, brummte er wenig erstaunt. »Das dürften die Bullen sein.« Er
setzte sich auf und griff nach einem Handtuch. Während er sich oberflächlich
abtrocknete, läutete es erneut. Gleich darauf wurde heftig an die Tür gepocht.
»Polizei. Öffnen Sie die Tür!«
    »Ja doch«, rief er, wickelte sich ohne Hast das Tuch
um die Hüfte und warf seiner Partnerin ein Badelaken zu. »Hier, mach dich
fein.« Danach steckte er sich, von erneutem, noch heftigerem Pochen
unterbrochen, eine Zigarette an, ehe er lässig zur Tür ging.
    »Guten
Tag. Hauptkommissar Wolf von der Kripo Überlingen.« Wolf hatte seinen Ausweis
gezückt. »Das sind meine Kollegen Louredo und Kalfass. Sie sind Bruno Starek,
richtig?«
    »Steht ganz groß draußen an der Tür. Was wollen Sie?«
Unbeeindruckt schlurfte Starek in die Wohnung zurück, ohne sich um die Besucher
zu kümmern. Wolf kam nicht umhin, seinen makellosen, braun gebrannten Körper zu
bewundern. Gut trainiert, der Mann, dachte er und sah neidisch auf das
Muskelspiel am Rücken. Dann fiel ihm auf, dass Starek die Haare hinten zu

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