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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Rand des Grabens hinweg. Keuchend blieb er dort sitzen, während Toklo mit rutschigen Tatzen auf der Schlange Halt suchte, um als Nächstes auch Lusa behilflich zu sein.
    Beim Erklimmen des Erdhaufens und beim Sprung auf die Schlange kamen der Schwarzbärin ihre Kletterkünste zugute. Für einen Moment geriet sie ins Schwanken, dann aber fand sie ihr Gleichgewicht wieder und schob sich vorsichtig auf Toklo zu. Der gab ihr einen Stoß, und sie flog durch die Luft, um unmittelbar unter dem Grabenrand zu landen. Ujurak erwartete sie schon, bereit, seine Zähne in ihr Nackenfell zu schlagen und sie zu sich hinaufzuhieven.
    Toklo war der Nächste. Mit seinen kräftigen Hinterbeinen stieß er sich von der Schlange ab. Seine Tatzen hinterließen braune Abdrücke auf der silbrig glatten Oberfläche. Sobald er aus dem Graben heraus war, drehte er sich um und rief zu Kallik hinunter: »Und jetzt du! Schnell!«
    Seinem besorgten Blick entnahm sie, dass die Krallenlosen sich von hinten näherten. Sie grub ihre Vordertatzen in den Erdhaufen und hievte sich hinauf. Die Silberschlange war glitschig wie Eis, aber Kallik verteilte ihr Gewicht gleichmäßig auf alle vier Tatzen und bewegte sich tief gebückt so, wie sie es auf dem Eis gelernt hatte. Sie lief ein Stück auf der Schlange entlang und sprang dann hoch. Ihr schlammverschmierter, nasser Pelz klatschte schwer gegen ihren Bauch und drohte sie hinabzuziehen, aber ihre Vorderkrallen bohrten sich in die Grabenwand, und da erschien auch schon Toklos Gesicht über dem Rand. Er packte ihr Nackenfell mit den Zähnen und zog sie hinauf.
    Kallik rang nach Luft, als sie auf die Erde rollte. Sofort rappelte sie sich auf, warf einen schnellen Blick in die Runde. Der Wald war so nahe, dass sie jeden Baumstamm erkennen konnte. Gleich dahinter ragten die Berge schwarz und nebelumhüllt in die Höhe. Eine kurze Reihe von Feuerbiestern versperrte ihnen den Weg, aber sie kauerten alle nur still da, und es waren keine Krallenlosen zu sehen.
    Ujurak war bereits losgerannt. Auf der anderen Seite der Silberschlange standen die Krallenlosen, starrten und riefen herüber, doch keiner machte Anstalten, den Graben zu überqueren. Toklo lief dicht hinter Ujurak, seine Tatzen flogen nur so über die nackte, zerschundene Erde. Kallik stieß Lusa an, und dann rasten sie los, ließen den Graben hinter sich, stoben spritzend durch Pfützen und sprangen über breite Löcher hinweg.
    Vorn hatten Toklo und Ujurak bereits unbeschadet die schlafenden Feuerbiester passiert und die Baumlinie fast erreicht. Kallik beschleunigte noch einmal sein Tempo und schoss mitten zwischen zwei Feuerbiestern hindurch. Ihr kriegt mich nicht!, dachte sie triumphierend.
    Plötzlich ertönte ein Grollen, das sich rasch zu einem Brüllen steigerte. Der Boden erzitterte, und ein bitterer, beißender Geruch erfüllte die Luft. Eines der Feuerbiester war aufgewacht! Kallik wandte den Kopf, um sich davon zu überzeugen, dass Lusa dicht hinter ihr war. Zu ihrem großen Entsetzen aber steuerte die kleine Schwarzbärin geradewegs auf die Lücke neben dem erwachenden Feuerbiest zu. Hörte sie den Lärm denn nicht? Lusa hatte den Kopf gesenkt und rannte, ohne nach links und rechts zu schauen.
    Kallik hielt den Atem an. Bitte, lass sie durchkommen . Der Lage seiner großen runden Augen nach zu urteilen, blickte das Feuerbiest in die andere Richtung, konnte Lusa also nicht sehen. Aber gerade in dem Moment, als Lusa durch die Lücke flitzen wollte, röhrte das Feuerbiest laut auf und machte einen Satz nach hinten. Die kleine Schwarzbärin jaulte auf vor Schmerz, als das Biest sie ansprang, und stürzte zu Boden.
    »Nein, nicht!« schrie Kallik. Das Biest schien sie nicht zu hören. Es rollte noch ein Stück weiter und Kallik konnte Lusa nicht mehr sehen. War sie unter den gewaltigen schwarzen Tatzen zerquetscht worden?
    »Lusa!«, heulte Kallik auf.
    Sie wirbelte herum, rief nach Toklo und Ujurak, aber die Braunbären waren schon zu weit weg und konnten sie nicht hören. Kallik wusste nicht, was sie tun sollte. Den beiden hinterherjagen? Dafür war keine Zeit. Lusa brauchte sofort Hilfe. Ein schrilles Kratzgeräusch ertönte, das Feuerbiest rollte vorwärts und scherte aus der Linie aus, um sich in Richtung des Grabens zu bewegen. Jetzt sah Kallik Lusas schlaffen Körper auf dem Boden liegen. Krallenlose sprangen aus den anderen Feuerbiestern und rannten auf sie zu.
    Mit wilden Sätzen stürmte Kallik über die nackte Erde und brüllte aus

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