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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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schlüpften.
    Nach ein paar weiteren Schritten begann Kallik zu husten und sich die Augen zu reiben. Plötzlich hatte sie schwarze Streifen im Gesicht. Toklo blickte zu Boden und sah, dass er überall mit einem schwarzen, grobkörnigen Belag überzogen war.
    »Aua!«, japste Kallik blinzelnd. »Meine Augen tun weh!«
    »Hier, spül deine Tatzen ab«, schlug Toklo vor und schob sie in den kleinen Bach. Selbst in dem klaren Wasser entdeckte er schwarze Ascheflocken, die in der Strömung tanzten. Kallik tauchte ihre Tatzen ins Wasser, bis sie sauber waren, und rieb sich anschließend noch einmal das Gesicht.
    »Wo kommt der Rauch her?«, fragte sie.
    Toklo schaute angestrengt in den dichten grauen Nebel. Er musste die Augen zusammenkneifen, um sie vor dem Rauch zu schützen. Kaum konnte er noch die dunkle Masse der Felswände erkennen, die sich zu beiden Seiten erhoben.
    Da war ein Leuchten unweit des Fußes der rechten Felswand. Langsam schob er sich darauf zu, den Blick auf die Steine gesenkt, über die er lief. Sie fühlten sich seltsam warm an unter den Tatzen.
    »Was ist das?«, fragte Kallik mit ängstlicher Stimme. »Geh nicht zu weit, Toklo.«
    Im Steinboden am Fuß der Felswand tat sich ein Riss auf. Toklo spähte hinein und sah schwarze Felsklumpen im Innern des Bergs. Einige von ihnen glühten orangefarben.
    Der Berg brannte! Aber er brannte von innen ! Toklo bewegte sich wieder rückwärts. Es waren keine Flammen zu sehen. Das verwirrte und verunsicherte ihn, er wusste nicht, ob sie weglaufen sollten oder nicht.
    »Wir sollten wieder zurückgehen«, meinte Kallik beunruhigt. »Das hier gefällt mir nicht. Was, wenn der riesige Krallenlose irgendwo lauert und Jagd auf uns macht?«
    »Wir müssen etwas zu fressen finden«, beharrte Toklo. »Für Lusa.«
    Plötzlich huschte etwas vor seiner Nase vorbei. Es war klein und braun und bewegte sich nicht gar zu schnell. Ein Biber!
    »Kallik!«, rief er. Seine Stimme war ganz rau vom Rauch.
    Die Eisbärin sprang aus dem Wasser und kauerte sich dicht neben ihn. Er deutete mit der Schnauze in die Richtung, in der die Beute verschwunden war, in der Hoffnung, sie würde ihn auch ohne Worte verstehen. Sie nickte und gemeinsam schlichen sie der Beute hinterher.
    Toklo tat der Kopf weh, und seine Tatzen fühlten sich an, als gehörten sie gar nicht mehr zu seinem Körper. Er hatte das Gefühl, dass die Felswände zu beiden Seiten näher gekrochen kamen, als hätten sie die Absicht, ihn und Kallik unter sich zu begraben. Nein, das konnte doch nicht sein. Er schüttelte den Kopf, doch jetzt schien es, als würden die Felsen sich nach hinten lehnen, als wollten sie mit den Bären nichts zu tun haben. Der Rauch lichtete sich, waberte für Momente wie Bodennebel um ihre Tatzen, um sich aber gleich wieder zu einer graugelben, fast undurchdringlichen Suppe zu verdichten. Doch da tauchten die schemenhaften Umrisse der Beute vor ihnen auf und diesmal konnte Toklo auch den flachen Schwanz erkennen. Er setzte ihm nach, sprintete über das mit Asche bedeckte Gestein. Dann aber blieb ihm das Herz stehen, als er sah, wie die Steinwände sich auf ihn zubewegten. Wir werden zerschmettert! Voller Panik wandte Toklo sich um und stieß mit Kallik zusammen.
    »Toklo! Was ist los? Stimmt was nicht?«
    Toklo blinzelte. »Doch, alles in Ordnung.« Der Nebel lichtete sich, und er sah, dass die Felswände sich vor ihnen verengten und nur einen schmalen Durchgang ließen. Aber sie bewegten sich nicht. Das war nur eine durch den Rauch verursachte Täuschung gewesen. Der Biberschwanz blitzte auf der anderen Seite des Durchgangs auf und Toklo setzte ihm nach. Der Biber strebte einer Gruppe von Kiefern zu, die auf einer Anhöhe oberhalb des Wasserlaufes standen. Er hastete den Hang hinauf in das kleine Wäldchen. Dort verkroch er sich hinter einem Baum. Toklo sprang ihm nach, doch als er bei dem Baum ankam, war die Beute nicht mehr da.
    »Hier lang!«, rief Kallik aus einiger Entfernung. Aber das konnte nicht stimmen, der Biber musste in die andere Richtung geflüchtet sein. Die junge Eisbärin verschwand jedoch bereits hinter den nächsten Bäumen und Toklo eilte ihr nach.
    In höchstem Tempo schlängelten sie sich zwischen den Bäumen hindurch, ohne Rücksicht auf den Lärm, den sie dabei machten. Dann erblickte Toklo wieder etwas Braunes aus den Augenwinkeln. »Hier drüben!«, schrie er.
    »Nein, hier ist es«, ließ Kallik sich nicht beirren und stürmte mitten durch ein Gebüsch hindurch in die

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