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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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was ein! Was hätten Sie denn getan, wenn Heiler Fords nicht ans Saint Marys gewechselt hätte? Würden Sie dann bis nach Chicago fahren?«
    »Nein. Aber da das Auto jetzt sehr wohl eine Alternative ist, werde ich fahren. Ich habe auch Lust, ein bisschen mehr von dieser Welt zu sehen. Die Wüste kann wirklich atemberaubend sein …«
    »Die Wüste ist todlangweilig.«
    »… und ich hab’s überhaupt nicht eilig. Ich muss über ein paar Dinge nachdenken und ich wär gern eine Zeit lang allein .« Ich betonte das letzte Wort und sah sie dabei vielsagend an.
    »Ich verstehe sowieso nicht, was Sie bei Ihrem alten Heiler wollen. Hier gibt es auch eine Menge kompetente Heiler.«
    »Ich fühle mich bei Heiler Fords gut aufgehoben. Er hat Erfahrung mit so etwas und ich bin mir nicht sicher, ob ich alle Informationen habe, die ich brauche.« Ich warf ihr noch einen vielsagenden Blick zu.
    »Sie können es sich nicht mehr erlauben, es nicht eilig zu haben, Wanderer. Ich kenne die Anzeichen.«
    »Entschuldigen Sie, aber ich halte Sie und Ihre Informationen nicht für objektiv. Ich habe genug menschliche Erinnerungen, um zu merken, wenn ich manipuliert werde.«
    Sie sah mich wütend an.
    Ich belud meinen Mietwagen mit den wenigen Dingen, die ich mitnehmen wollte. Ich besaß genug Kleidung, um nicht öfter als einmal die Woche waschen zu müssen, und die notwendigsten Kosmetikartikel. Es war nicht viel, aber ich ließ noch weniger zurück; ich hatte kaum persönliche Gegenstände angesammelt. Nach all den Monaten waren die Wände meiner kleinen Wohnung immer noch kahl, die Regale leer. Vielleicht hatte ich nie wirklich vorgehabt, mich hier niederzulassen.
    Die Sucherin stand auf dem Bürgersteig neben dem offenen Kofferraum und bombardierte mich mit lästigen Fragen und Kommentaren, wann immer ich in Hörweite war. Wenigstens war ich sicher, dass sie viel zu ungeduldig war, um mir hinterherzufahren. Sie würde nach Tucson fliegen und hoffte, mich mit ihren bissigen Bemerkungen so sehr provozieren zu können, dass ich ebenfalls flog. Ich stellte mir vor, wie es wäre, sie jedes Mal in der Nähe zu haben, wenn ich anhielt, um etwas zu essen; wie sie vor Tankstellentoiletten herumlungern würde; ihre unerschöpflichen Befragungen, die mich bei jedem Halt an einer Ampel erwarteten. Bei dem Gedanken schüttelte es mich. Wenn ich durch die Entscheidung für einen neuen Körper die Sucherin loswurde … dann war das schon ein großer Anreiz.
    Ich hatte aber noch eine andere Möglichkeit. Ich könnte meinen Aufenthalt auf dieser Welt für gescheitert erklären und zu einem zehnten Planeten weiterziehen. Ich könnte mich bemühen, diese ganze Episode zu vergessen; die Erde würde nur ein kurzer Ausrutscher in meiner ansonsten makellosen Geschichte sein.
    Aber wo sollte ich hin? Auf einen Planeten, auf dem ich bereits gewesen war? Die Singende Welt war einer meiner liebsten gewesen, aber meine Sehkraft gegen Blindheit eintauschen? Der Blumenplanet war nett … Aber Lebensformen auf Chlorophyllbasis verfügten über eine so begrenzte Palette an Gefühlen. Nach dem Tempo, das in dieser menschlichen Welt herrschte, würde mir der Blumenplanet unerträglich langsam vorkommen.
    Ein neuer Planet? Es gab tatsächlich eine vor Kurzem neu besetzte Welt - hier auf der Erde nannte man die neuen Wirte in Ermangelung eines besseren Vergleichs »Delfine«, obwohl sie eher Libellen glichen als Meeressäugern. Es war eine hochentwickelte Spezies und sicherlich sehr mobil, aber nach meinem langen Aufenthalt beim Sehtang stieß mich der Gedanke an einen weiteren Wasserplaneten ab.
    Nein, es gab auf diesem Planeten hier noch so viel Neues für mich zu entdecken. Im ganzen Universum gab es keinen Ort, der mich so reizte wie dieser schattige, kleine grüne Hof an dieser ruhigen Straße. Oder wie der Zauber des weiten Himmels über der Wüste, den ich nur aus Melanies Erinnerungen kannte.
    Ich wusste nicht, was Melanie von meinen unterschiedlichen Optionen hielt. Seit ich beschlossen hatte, Fords Deep Waters, meinen ersten Heiler, aufzusuchen, war sie sehr still. Ich war mir nicht sicher, was diese Zurückhaltung zu bedeuten hatte. Versuchte sie, weniger gefährlich zu wirken oder weniger lästig? Stellte sie sich auf die Besetzung durch die Sucherin ein? Auf den Tod? Oder bereitete sie sich auf einen Kampf mit mir vor? Auf den Versuch, die Kontrolle zu übernehmen?
    Was auch immer sie plante, sie hatte sich zurückgezogen – sie war nicht mehr als ein

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