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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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gekannte Art gut an, aber gleichzeitig spüre ich einen eigenartigen Schmerz in der Brust.
    Immer wieder fasst er mich so an; es scheint, als müsste er sich jedes Mal wieder vergewissern, dass ich wirklich da bin. Merkt er, was das mit mir macht, der einfache Druck seiner warmen Handfläche auf meiner? Pulsiert ihm auch das Blut in den Adern? Oder ist er einfach nur froh, nicht mehr allein zu sein?
    Er schwingt unsere Arme hin und her, als wir unter einer Gruppe Balsampappeln hindurchgehen, deren Grün sich so lebhaft von dem Rot dahinter abhebt, dass meine Augen ganz durcheinandergeraten und ich alles verschwommen sehe. Er ist glücklich hier, glücklicher als irgendwo anders. Ich bin auch glücklich. Das Gefühl ist mir immer noch fremd.
    Seit jener ersten Nacht, in der ich geschrien habe, als ich die Narbe in seinem Nacken ertastete, hat er mich nicht mehr geküsst. Will er mich nicht mehr küssen? Sollte ich ihn vielleicht küssen? Und wenn er das nicht mag?
    Er sieht auf mich herunter und lächelt; die Fältchen um seine Augen breiten sich wie kleine Netze aus. Ich überlege, ob er wirklich so gut aussieht, wie ich glaube, oder ob es mir nur so vorkommt, weil er außer mir und Jamie der einzige Mensch auf der ganzen Welt ist.
    Nein, ich glaube nicht, dass es daran liegt. Er ist wirklich schön.
    »Woran denkst du, Mel?«, fragt er. »Du siehst aus, als würdest du über etwas wirklich Wichtiges nachgrübeln.« Er lacht.
    Ich zucke mit den Schultern und mein Bauch kribbelt.
    »Es ist schön hier.«
    Er sieht sich um. »Das stimmt. Aber ist es zu Hause nicht immer schön?«
    »Zu Hause«, wiederhole ich leise. »Zu Hause.«
    »Es ist auch dein Zuhause, wenn du willst.«
    »Ich will.« Es kommt mir vor, als hätte mich jede einzelne Meile, die Ich in den letzten drei Jahren zurückgelegt habe, an diesen Ort geführt. Ich möchte hier nie wieder weg, auch wenn ich weiß, dass wir das müssen. Essen wächst nicht auf Bäumen. Zumindest nicht in der Wüste.
    Er drückt meine Hand und mein Herz donnert gegen meine Rippen. Es schmerzt, dieses Glück.
    Das Bild verschwamm, als Melanie weitersprang, ihre Gedanken durch den heißen Tag tanzen ließ, bis die Sonne längst hinter den roten Felswänden des Canyons untergegangen war. Ich folgte ihr, fast schon hypnotisiert von der endlosen Straße, die sich vor mir erstreckte, und den verkrüppelten Sträuchern, die mit einschläfernder Gleichförmigkeit vorbeiflogen.
    Ich werfe einen Blick in das schmale kleine Schlafzimmer. Die breite Matratze ist auf beiden Seiten nur ein paar Fingerbreit von den rauen Steinwänden entfernt.
    Es erfüllt mich mit einem unglaublichen Glücksgefühl, Jamie in einem richtigen Bett schlafen zu sehen, den Kopf auf ein weiches Kissen gebettet. Er hat seine schlaksigen Arme und Beine ausgestreckt, so dass neben ihm nicht mehr viel Platz für mich ist. In Wirklichkeit ist er viel größer als in meiner Vorstellung. Fast elf - bald ist er kein Kind mehr, auch wenn er für mich immer eines bleiben wird. Jamie atmet ruhig im Schlaf. Keine Angst, die seinen Traum stört, im Moment jedenfalls.
    Leise schließe ich die Tür und gehe zurück zu dem kleinen Sofa, auf dem Jared wartet.
    »Danke«, flüstere ich, obwohl ich bezweifle, dass Jamie aufwacht, selbst wenn ich die Wörter schreien würde. »Ich hab ein schlechtes Gewissen. Dieses Sofa ist doch viel zu kurz für dich. Vielleicht solltest du lieber bei Jamie im Bett schlafen …«
    Jared lacht leise. »Mel, du bist doch nur ein paar Zentimeter kleiner als ich. Schlaf endlich mal bequem. Nächstes Mal, wenn ich auf Tour gehe, klaue ich mir ein Klappbett oder so was.«
    Das gefällt mir aus mehreren Gründen nicht. Will er denn bald wieder weg? Wird er uns dann mitnehmen? Hält er diese Zimmeraufteilung für dauerhaft?
    Er legt mir den Arm um die Schultern und zieht mich an sich. Ich schmiege mich dicht an ihn, obwohl mir die Wärme seiner Berührung schon wieder einen Stich ins Herz versetzt.
    »Was ist?«, fragt er.
    »Wann musst du … wann müssen ›wir‹ hier wieder weg?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Wir haben auf dem Weg hierher genug Essen für ein paar Monate eingesackt. Ich kann ein paar kürzere Touren machen, wenn du eine Weile an einem Ort bleiben möchtest. Ich bin sicher, du hast das Umherziehen satt.«
    »Allerdings«, gebe ich ihm Recht. Ich hole tief Luft, um mir Mut zu machen. »Aber wenn du gehst, komme ich mit.«
    Er drückt mich noch fester an sich. »Ich gebe zu, dass mir

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