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Seelenband

Seelenband

Titel: Seelenband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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und streifte leicht seine Lippen mit den ihren.
Ganz ohne sein Zutun waren seine Hände plötzlich um ihre Körpermitte geschlungen und er zog sie eng an sich, atmete ihren Duft in vollen Zügen ein und spürte ihren wilden Herzschlag an seiner Brust. Er genoss den Augenblick, so lange er dauerte. Dann riss er sich mit einer gewaltigen Anstrengung von ihr los. Die Wucht ließ ihn nach hinten fallen. Am Boden sitzend umfasste er seine Knie mit den Händen und ließ seinen Kopf gequält darauf fallen.
"Ich kann das nicht, Valerie!" stieß er keuchend hervor.
Er spürte förmlich, wie sie in sich zusammen sank. "Es ist wegen Inara, nicht wahr?" flüsterte sie kraftlos.
"Nein! Oh Gott, nein!" Mit einem Sprung war er wieder bei ihr und fasste ihre Hand.
"Warum dann?" Sie sah ihn verständnislos an.
"Ich kann das nicht zulassen, weil ..." Er stockte. Dann sah er sie entschlossen an. "Weil du mich nicht kennst", beendete er den Satz.
Verdutzt starrte Valerie ihn an. "Was soll das denn jetzt wieder bedeuten? Ich habe in den letzten Wochen mehr Zeit mit dir als mit irgendjemandem sonst verbracht."
"Und dennoch kennst du mich nicht", beharrte er finster.
"Gut, dann klär mich auf." Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
John schluckte. Er war sich bei weitem nicht sicher, dass sie die Wahrheit verkraften würde. Aber er konnte keine Partnerschaft auf einer Lüge aufbauen. Er sah sie eindringlich an und atmete einige Male tief durch.
Sie ließ ihm die Zeit und er konnte spüren, wie neugierig sie war.
"Ich bin kein Mensch", stieß er schließlich hervor und sah sie ängstlich an.
"Und was dann?" Sie sah ihn an, als versuchte sie, die Pointe zu finden. "Ein Vampir, ein Werwolf oder ein Alien?"
"Ich denke, Alien würde es am ehesten treffen", sagte er reumütig.
Valerie lachte hysterisch auf. John hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Sie sprang auf und stieß ihn dabei beinahe um. "Und als nächstes erzählst du mir vermutlich, dass du vom Krypton kommst, wie?" Sie lief aus dem Zimmer und schüttelte fassungslos den Kopf. "Dass ich so blöd sein konnte!" murmelte sie wütend vor sich hin, während sie ihre Jacke und ihre Handtasche vom Kleiderständer riss.
"Valerie, warte!" John stand vor der Wohnungstür und streckte beschwörend seine Hand nach ihr aus.
"Wenn du nicht mit mir zusammen sein willst, dann sag es mir bitte direkt!" schleuderte sie ihm entgegen. "Anstatt so etwas vorzuschieben. Das ist doch absurd!" Sie schüttelte erneut den Kopf und sah ihn enttäuscht an. "Ich bin ein großes Mädchen, ich kann es verkraften. Und jetzt geh mir aus dem Weg." Sie versuchte, an ihm vorbei zu kommen.
"Nein", sagte John fest. Er hatte mit vielem gerechnet, mit Angst vor Allem, aber nicht damit, dass sie ihm einfach nicht glaubte. "Ich lüge nicht", sagte er langsam.
"Also gut." Valerie blieb stehen und sah ihn sarkastisch an. "Dann beweise es. Flieg im Kreis, verbrenne etwas mit deinem Blick oder ramm dir ein Messer in den Leib!" forderte sie.
"Ich kann nicht fliegen", erwiderte John leise.
"Dachte ich's mir doch", schnaubte Valerie und versuchte erneut, an ihm vorbei zur Tür zu gelangen. Er machte Anstalten, sie festzuhalten, doch sie riss sich energisch los.
"Ich habe auch keinen Laser im Kopf", fuhr er ruhig fort. "Und so gern ich dir den Gefallen mit dem Messer in meinem Herzen auch tun würde ...", Valerie erbleichte, "... so habe ich doch eine Verpflichtung, die mich bedauerlicherweise ans Leben fesselt", beendete er bitter. "Aber wenn du einen Beweis benötigst, dann kannst du ihn haben."
Valerie erstarrte und wich einen Schritt zurück, als er begann, sein Hemd aus seiner Hose zu lösen.
"Was hast du vor?" Trotz ihrer Entrüstung war nun doch eine Spur von Angst in ihrer Stimme.
"Keine Angst", sagte er sanft und hob sein Hemd hoch.
Valerie sah einen flachen muskulösen Bauch, bei dem jedes
    Cola light
Model neidisch werden würde, doch irgendetwas stimmte damit nicht. Sie brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was es war. "Du hast keinen Bauchnabel", flüsterte sie fassungslos und trat noch einen Schritt zurück.
"Nein", sagte er ernst. "Niemand in meinem Volk hat einen."
Valerie schlug sich mit der Hand vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken. Er kam definitiv nicht aus Osteuropa. Auf einmal hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. "Ich muss hier raus", stammelte sie.
Dieses Mal hielt John sie nicht auf, als sie nach der Tür griff. Er trat langsam beiseite und ließ

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