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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Lastwagen.«
    »Scheiße! Wo sind die beiden jetzt?«
    »Die KI’s haben Suchroutinen gestartet, doch diesmal sind sie schwieriger zu finden als das erste Taxi. Ich halte Sie auf dem laufenden.«
    Die Verbindung endete. Ralph ließ den Blick über die schwarz gekleideten Gestalten der Männer des Einsatzkommandos schweifen, die sich dem Lagerhaus näherten – mehr bewegliche Schatten als menschliche Umrisse. Sie verstanden ihren Job, wie er widerwillig eingestand.
    »Alles in Position, Sir«, meldete Nelson Akroid per Datavis. »Und die KI’s haben die Sicherheitskameras übernommen. Der Gegner weiß nicht, daß wir das Gebäude umstellt haben.«
    »Sehr schön.« Ralph verzichtete darauf, ihm zu widersprechen. Falls Tremarco oder Gallagher in diesem Lagerhaus waren, dann wußten sie mit Sicherheit längst, daß das Einsatzkommando draußen lauerte. Ralph wollte, daß die Männer professionell und selbstbewußt an ihre Arbeit gingen und nicht auf Phantome schossen.
    »Bereithalten«, übermittelte Ralph per Datavis an das Kommando. »Wie weit sind die Mechanoiden?«
    »Aktiviert, Sir«, berichtete der technische Offizier des Kommandos.
    Ralph richtete die Sensoren ein letztes Mal auf das große Rolltor. Wie die Büchse der Pandora, dachte er. Wenn das Tor erst einmal auf ist, gibt es kein Zurück. Und nur Ralph, Roche Skark und Admiral Farquar wußten, daß der gesamte Industriepark von orbitalen Verteidigungsplattformen unter Feuer genommen werden würde, falls es den Virusträgern gelang auszubrechen.
    Er konnte fast spüren, wie die Beobachtungssatelliten im niedrigen Orbit auf ihn gerichtet waren.
    »In Ordnung«, sagte er. »Los geht’s.«
     
    Die Mechanoiden der mobilen Einsatzkommandos von Ombey sahen aus, als hätten die Konstrukteure zu viele Horror-Sens-O-Vis gesehen, um sich inspirieren zu lassen. Drei Meter hoch, wenn sie sich zur vollen Größe aufrichteten, mit sieben plasmatischen Beinen, die an Tentakel mit Hufen erinnerten und die Maschinen befähigten, schneller als jeder aufgerüstete Mensch selbst über das rauheste Terrain zu rennen. Der Rumpf sah aus wie ein segmentiertes Faß und verlieh ihnen eine schlangengleiche Flexibilität. Es gab Sockel für bis zu acht spezialisierte Gliedmaßen, von krallenbewehrten Kletterhänden bis hin zu mittleren Gaußkanonen. Sie konnten autonom nach einem vorher geladenen Programm arbeiten oder per Datavis wie Waldos ferngesteuert werden.
    Fünf Mechanoiden rasten über den Parkplatz vor dem Lagerhaus und legten die letzten dreißig Meter in weniger als zwei Sekunden zurück. Lange peitschenartige Fühler schossen aus der Oberseite der Rümpfe und blieben an dem zentimeterdicken Komposit der Rolltür haften. Sekundenbruchteile später erfolgte eine Detonation; die gerichteten EI-Entladungen der Fühler waren stark genug, um einen Meter Beton zu durchdringen.
    Die zerfetzte Tür hatte nicht einmal genügend Zeit, in sich zusammenzufallen.
    Alle fünf Mechanoiden prallten synchron wie ein eingeübtes Ballett gegen das Material und brachen in das Innere der Halle durch. Die Überreste der Tür bäumten sich auf und platzten auseinander, und Splitter und zerfetzte Trümmer flogen durch den zentralen Gang des Lagerhauses.
    Nachdem das Schußfeld auf diese Weise frei war, jagten die Mechanoiden ein Sperrfeuer aus elektronischer Munition durch das gesamte Gebäude, um gegnerische Sensoren zur Überladung zu bringen, während gleichzeitig ihre eigenen Sensoren die als feindlich designierten und panisch durcheinander laufenden Menschen erfaßten und das Feuer auf sie konzentrierten.
    Hinter den Überfallmechanoiden stürmte das Einsatzkommando durch die rauchende Bresche. Die Männer warfen sich hinter Kistenstapeln und Containern in Deckung und suchten die weiter hinten gelegenen Bereiche der Halle nach versteckten Gegnern ab. Dann schwärmten sie im Feuerschutz der im Mittelgang postierten Mechanoiden aus und begannen, das Gebäude zu durchkämmen.
    Mixi Penrice, der Inhaber von Mahalia Engineering Supplies, war damit beschäftigt, den Linearmotor von der Hinterachse des gestohlenen Taxis zu bauen, als die Überfallmechanoiden die Rolltür seines Lagerhauses aufbrachen. Der Lärm der gerichteten Elektronenionisierungsladung war so gewaltig, als stünde Mixi direkt neben einem einschlagenden Blitz.
    Der Schreck ließ ihnen einen halben Meter in die Luft springen, keine leichte Sache, wenn man sein Übergewicht von sicher zwanzig Kilogramm bedachte. Schreckliches

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