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Seelengrab (German Edition)

Seelengrab (German Edition)

Titel: Seelengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Buranaseda
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Eindringling mit knappen Worten.
    „Gut, danke“, gab Breitenbach zurück, als der Anrufer geendet hatte. „Bleiben Sie im Haus. Ich schicke einen Wagen raus.“
    Damit unterbrach der Polizeihauptkommissar die Telefonverbindung und funkte einen Streifenwagen an. Dann lehnte er sich auf seinem schwarzen Drehstuhl zurück und lockerte seine Nackenmuskulatur, indem er die Schultern kreisen ließ.
    „Na, Charly, alles klar bei dir?“, steckte ein Uniformierter den Kopf durch die Tür zur Leitstelle.
    Schichtwechsel. Der Kollege vom Nebentisch stand auf und überließ dem Uniformierten den Platz.
    „Ja, nur wieder so ein Verrückter, der auf ein Grundstück eingebrochen ist“, gab Breitenbach zurück und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Nachrichtensendung, die auf dem dritten Monitor lief. „Wahrscheinlich sturzbetrunken.“
    „Dabei ist Karneval längst vorbei.“
    „Haha, sehr witzig“, grinste Breitenbach. „Alkoholiker haben das ganze Jahr Saison.“
    Als der nächste Funkspruch ihn erreichte, gefror sein Lächeln.

43
    Kirchhoff beugte sich über die Klingeltafel. Er hatte Mühe, den Namen der Zeugin, die sie am Morgen nicht in ihrer Wohnung angetroffen hatten, zwischen den kleinbedruckten Schildern ausfindig zu machen.
    „Mist, ich hätte schwören können, dass die Klingel auf dieser Seite gewesen ist“, sagte er missmutig und ließ den Zeigefinger über die äußere rechte Reihe gleiten. In dem Haus, das zu einer heruntergekommenen Wohnsiedlung in Beuel-Ost gehörte, gab es mindestens 120 Mietparteien.
    „Ich glaube, die Klingel war auf der anderen Seite.“
    Hirschfeld trat neben seinen Partner und half beim Suchen.
    „Nehmen wir doch so lange diese“, sagte er, als er das Klingelschild gefunden hatte, und drückte den Knopf. „Du lässt schwer nach, Peter. Aber in deinem Alter …“
    „Nach so einem Tag siehst du auch nicht gerade aus wie der junge Morgen“, meinte Kirchhoff, während sie warteten.
    Fast gleichzeitig hatten sie einen Schritt zurückgemacht und schauten nach oben. Hinter den meisten Fenstern des Hochhauses brannte Licht.
    „Hoffentlich haben wir jetzt mehr Glück.“
    Hirschfeld nickte. Annelise Janssen war die letzte Zeugin auf ihrer Liste. Bis auf den Bademeister hatte sich niemand an Susanne Bach erinnern können. Mehr als einmal hatte sich ihnen das Gefühl aufgedrängt, ihre Zeit zu vergeuden. Doch als Kripobeamte hatten sie gelernt, jeden Stein umzudrehen, auch wenn die Erfolgsaussichten vergleichsweise gering erschienen. Denn unter irgendeinem Stein lag der Hinweis, der sie letztlich zum Ziel ihrer Ermittlungen führte.
    „Ja, bitte?“, drang eine weibliche Stimme durch das Knacken der Gegensprechanlage.
    „Hier ist Kriminalhauptkommissar Kirchhoff“, stellte er sich schnell wieder vor die Klingeltafel. „Ich bin hier mit meinem Kollegen. Dürften wir Sie einen Moment sprechen, Frau Janssen?“
    Die Frau schwieg einen Augenblick.
    „Kommen Sie rein, achter Stock.“
    Hirschfeld drückte die Eingangstür auf. Sie betraten den Hausflur und gingen zu den Aufzügen. Auf der Fahrt nach oben verschränkte Kirchhoff die Hände hinter seinem Rücken und starrte seine Schuhspitzen an. Er sah wirklich erschöpft aus, dachte Hirschfeld und beschloss, sich nach ihrem Besuch für die Portion Fritten zu revanchieren, die Kirchhoff ihm vor zwei Tagen am Einkaufszentrum ausgegeben hatte. Als sich die Fahrstuhltür in der achten Etage öffnete, rannten ein paar kreischende Kinder in dicken Anoraks an ihnen vorbei. Sie waren höchstens fünf oder sechs Jahre alt. Ihre Gesichter glühten. Ein kleiner schwarzhaariger Junge, der das Schlusslicht bildete, lachte ihnen zu. In der oberen Zahnreihe fehlten ihm mehrere Milchzähne. Seine Hände waren mit bunten Filzstiftstrichen bemalt. Hirschfeld konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eine solche Unbekümmertheit erlebt hatte.
    Sie verließen den Fahrstuhl und machten sich auf die Suche nach dem richtigen Appartement. Als sie das Ende des Gangs fast erreicht hatten, öffnete eine Frau Mitte bis Ende 40 ihre Wohnungstür. Sie hatte strähniges braunes Haar, das sie hinter die Ohren gestrichen hatte. Sie trug einen weißen Polyesterpullover und einen blauen Rock, der sich über ihre Oberschenkel spannte. Ihre Füße steckten in grauen Filzpantoffeln. Auf dem Arm hatte sie eine struppige Promenadenmischung mit braunen Knopfaugen. Der Hund zitterte am ganzen Leib und drückte sich nervös gegen sein

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