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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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ihm klarzumachen.
    Mein kläglicher Versuch scheiterte. Um den Schmerz zu verdrängen, hatte ich die Zähne zusammengebissen und das Gesicht verzogen. Alec legte vorsichtig seine Hände auf meine Wunde und drückte leicht zu. Ich schlug die Zähne aufeinander und biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Diese fing sogleich an zu bluten.
    „Und ob das tragisch ist!“, erwiderte Alec darauf.
    Ich stöhnte erleichtert auf, als der Druck nachließ.
    „Wieso kannst du mir nicht einfach wieder von dem Zeug aus deiner Kette geben?“, fragte ich.
    Ein Lächeln zuckte über sein Gesicht, verschwand jedoch gleich darauf wieder.
    „Weil mein Gift bei dieser Art von Verletzung nicht viel ausrichten würde! Zumindest nicht so!“, antwortete er mir geduldig.
    „Wie würde es dann etwas … Warte! Dein Gift?“, rief ich.
    Alec musste übers ganze Gesicht grinsen.
    „Ja, mein Gift! Und es würde nur etwas ausrichten, wenn es direkt in die Wunde gelangt. Das wiederum …“
    Ich starrte ihn erwartungsvoll an.
    „Jaaa?“ Ich zog das Wort so weit wie möglich in die Länge.
    „Es wäre gefährlich!“, beendete Alec den Satz.
    Ich runzelte die Stirn.
    „Wäre das etwas Neues?“, fragte ich voller Ironie. „Aber in diesem Fall bin ich für jeden Vorschlag offen! Hauptsache, die Schmerzen verschwinden!“
    Alec schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Nicht diese Art von Vorschlag!“, entgegnete er.
    Ich zog die Augenbrauen hoch.
    „So schlimm? Schlimmer als das, was ich sowieso schon durchmachen muss?“, hakte ich nach.
    Er rollte mit den Augen.
    „Es würde dir nicht gefallen!“
    „Ach was! Wie ich schon sagte, Hauptsache, die Schmerzen vergehen!“
    Alecs Lächeln verschwand. Besorgt sah er mich an. Schließlich gab er nach und löste den Verband. Ich achtete auf meinen Atem und blendete alles andere aus. Ein- und ausatmen. Ein und aus. Dann spürte ich Alecs plötzlich wieder kühle Haut auf meiner. Ich schob mir ein Stück Stoff in den Mund, auf das ich beißen konnte, wenn die Schmerzen einsetzten. Doch es kam nichts. Ich öffnete die Augen, erst jetzt merkte ich, dass ich die Augen fest zusammengepresst hatte. Alec kniete unschlüssig neben mir und starrte auf das Blut, das aus der Wunde tropfte.
    „Nun mach schon!“, rief ich ihm barsch zu.
    Ich schloss erneut die Augen und machte mich auf den bevorstehenden Schmerz bereit. Aber anstatt der erwarteten Schmerzen spürte ich Alecs Atem auf der verletzten Haut. Je näher er mir kam, desto wärmer wurde sein Atem. Dann berührten seine Lippen meine Haut. Ich zuckte leicht zusammen, doch es tat nicht sehr weh. Es war höchstens etwas unangenehm. Denn Alec leckte die Wunde ab. Das gesamte Blut leckte er ab. Bis der tiefe Schnitt freilag. Ich spürte Alecs Hand, die meine ergriff. Und seine Zähne gruben sich in mein ohnehin schon gereiztes Fleisch.
    Ich stieß einen erstickten Schrei aus. Sobald ich das bemerkt hatte, biss ich fest auf den Stoff in meinem Mund. Ich wollte nicht schreien.
    Erinnerungen kamen in mir hoch. Black, Cassmira, Darmn. Wie sie mich gefoltert hatten. Alecs Zähne waren wie scharfe Messerspitzen, die sich tief in mein Fleisch hineinbohrten. Und zugleich wurde sein Gift in meinem Blut freigesetzt. Es brannte. Nicht so schrecklich wie Blacks Gift, dennoch schlimm genug. Das Feuer breitete sich in meinem Körper aus und beanspruchte meine gesamten Sinne. Ich musste mich mit aller Kraft darauf konzentrieren, nicht loszuschreien. Das wollte ich Alec nicht antun. Und schließlich hatte ich es schon einmal geschafft, nicht lauthals loszuschreien. Und diesmal war das Feuer nicht so heiß wie das von Black. So konnte ich es ertragen.
    Auf einmal war es jedoch weg. Kein Feuer mehr, kein Alec. Ich öffnete die Augen und erblickte Jacks Gesicht über mir. Wie konnte er hierhergelangen? Mein nächster Gedanke galt meiner Wunde. Meine Hand zuckte dorthin, wo sich einst die Verletzung befunden hatte. Doch da war nichts mehr. Nur noch der blutverklebte Verband neben mir.
    Und zudem fühlte ich mich gut. Sehr sogar. Ich war keineswegs erschöpft oder schwach. Ich strotzte nur so vor Energie. Ich richtete mich blitzschnell auf. Jack konnte noch im letzten Moment zurückweichen, um nicht mit mir zusammenzustoßen.
    Verwirrt sah ich mich in Zimmer um. Jason und Chaff hielten Alec fest. Dieser wehrte sich und warf ihnen schlimme Schimpfwörter an den Kopf.
    „Jack, sie sollen ihn loslassen!“, rief ich entsetzt.
    Jack warf mir einen besorgten Blick zu.
    „Ich

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