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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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denke, das wäre keine so gute Idee!“, antwortete er nach kurzem Schweigen.
    Ich sah ihn fragend an.
    „Er hätte dich gerade beinahe umgebracht!“, erklärte mir Jack.
    „Nein, er wollte mir helfen!“, entgegnete ich.
    Ein Schrei von Alec ließ mich zusammenfahren. Ich sprang auf die Füße und machte einen Schritt auf die drei miteinander Ringenden zu. Jason und Chaff hatten alle Mühe, Alec zu bändigen.
    „Lasst mich los!“, brüllte dieser.
    „Niemals, du Bastard! Du hast versucht, sie umzubringen!“, erwiderte Jason zornig.
    „Jason, er hat nur versucht, meine Wunde zu heilen!“ Ich legte Jason eine Hand auf die Schulter.
    Er sah mich nicht an, sondern konzentrierte sich auf den rasenden Alec.
    „Alec, hör auf, dich zu wehren!“, wies ich ihm an.
    Doch Alec hörte nicht auf mich. Er schlug weiter um sich und machte Anstalten, Chaff und Jason abzuschütteln.
    „Ich will sie ! Jetzt!“, schrie Alec rasend vor Wut.
    So ungehalten wie jetzt hatte ich ihn noch nie gesehen. Und das machte mir Angst. Voller Entsetzen starrte ich auf ihn. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Alec sich so weit beruhigt hatte, dass er meinen Blick halbwegs vernünftig erwidern konnte. Schließlich hörte er auf, sich zu wehren und sank in sich zusammen. Er rutschte mit dem Rücken an der Wand herunter und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Jason und Chaff ließen ihn nun los, als sie registrierten, dass er keine Gefahr mehr war. Jedenfalls keine offensichtliche mehr.
    Jason kam zu mir herüber und legte mir seine Hand auf die Schulter. Ich war erstarrt und rührte mich nicht mehr. Jason sagte etwas zu mir, doch ich verstand es nicht. Mein Blick ruhte auf Alec, der vollkommen entkräftet an der Wand kauerte.
    Er hob den Kopf und sah mich an. In seinem Blick waren Reue und Trauer. Er öffnete den Mund, doch es kam kein Ton heraus. Chaff trat nun ebenfalls an meine Seite und beugte sich zu mir herunter.
    „Komm mit uns! Hier ist es nicht sicher! Bei Alec ist es nicht sicher!“, sagte er zu mir.
    Meine Augen zuckten für einen kurzen Moment zu ihm hin, waren binnen weniger Sekunden jedoch wieder auf Alec gerichtet. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt.
    „Jaqueline!“, raunte mir Jason eindringlich zu, „Chaff hat recht! Er ist gefährlich! Er kann sich nicht kontrollieren! Du bist in seiner Nähe nicht sicher, begreif das doch endlich!“
    Ich war noch so benommen, dass mir nicht bewusst war, dass ich jetzt eine Entscheidung treffen musste. Alle starrten mich erwartungsvoll an.
    „Jackie … ich …“, flüsterte Alec in die Stille hinein, „es tut mir so leid!“
    Er senkte den Kopf wieder und seine Schultern fingen an zu beben. Endlich konnte ich wieder richtig denken. Ich zuckte zusammen und machte einen Schritt zurück, wie eine verspätete Reaktion auf Alecs Anfall. Jason reichte mir seinen Arm. Ich ergriff ihn dankbar und stützte mich an ihm ab.
    „Ich …“, der Satz blieb mir im Hals stecken.
    Jason nahm mich in den Arm. Ich lehnte mich an seine Brust. Nun hob Alec den Kopf noch einmal.
    „Sie haben recht, Jackie! Du solltest mit ihnen gehen, weg von hier!“ Sein Blick war wie vereist, so kalt und leer.
    Ich wusste, was er damit sagen wollte. Ich sollte nicht nur weg von diesem Ort, sondern auch weg von ihm. Etwas in mir sträubte sich mit aller Gewalt dagegen, doch mein Verstand sagte mir etwas anderes. Ich nickte nach langem Zögern.
    Jason grinste, Jack schaute erstaunt auf, Chaff schnaubte erleichtert. Alec nickte zur Antwort.
    Dann drehte Jason mich um und hob mich hoch. Auf seinem Rücken trug er mich aus dem Raum. Chaff und Jack folgten ihm. Das Letzte, was ich von Alec sah, war ein kläglicher Haufen Elends, der keine Hoffnung und Freude mehr kannte. Ich wollte ihm etwas zum Abschied zurufen oder erst gar nicht gehen, aber ich konnte mich nicht rühren.
    Ich hatte soeben die schwerste Entscheidung getroffen, vor der ich je gestanden hatte. Nichts hatte so wehgetan wie dieser Abschied. Ich versuchte die Schmerzen, die mein Herz beim Schlagen verursachte, zu ignorieren. Aber sie kehrten immer wieder zurück. Schließlich drängte ich sie in den hintersten Winkel meines Bewusstseins und rief mir in Erinnerung, dass Alec nicht in mein Leben gehörte. Er hätte nie darin auftauchen dürfen.
    Ich kaute auf meinen Fingernägeln, da ich solchen Hunger hatte. Chaff bemerkte es und warf mir ein Stück Brot mit Käse herüber. Ich fing es etwas ungeschickt auf und machte mich über das Essen her.

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