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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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nächsten. Er war so schnell, dass alle Soldaten bereits tot waren, als der Rappe die letzten Meter bis zum Tor überwunden hatte. Ich wollte das Pferd ausbremsen, da das Tor geschlossen war und uns daher der Weg versperrt war. Aber in diesem Moment öffneten sich die gewaltigen Flügel einen Spalt. Gerade breit genug, dass ich mit dem seltsamen Hund im Schlepptau aus der Stadt hinausreiten konnte. Wir hatten es tatsächlich geschafft.
    Jetzt konnte ich wieder etwas freier atmen. Auch der Rappe schien sich gleich viel wohler zu fühlen. Und der Hund … er hechelte erschöpft hinter uns her. Ich blickte noch einmal zurück. Die Tore wurden vollends geöffnet und ein Trupp Soldaten ritt aus der Stadt. Ich meinte, gerade noch erkannt zu haben, dass Jason zum Tor gerannt war und mir entgeistert hinterherstarrte. Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne.
    Ich konnte nicht mehr zurück. Ich hatte eine Pflicht zu erfüllen und ein Leben zu retten.
    Das war meine Aufgabe, nicht die von Jason oder meinen anderen Freunden.

Finsternis
    Das kalte Wasser lief mir den Nacken herunter und wusch den Schweiß fort. Neben mir schlabberten der Hund aus Lyss und der Rappe aus dem Bach. Wir waren nun einen Tag unterwegs und hatten den Grenzwald erreicht. Dieser Wald war die letzte Station vor der Steppe. Dahinter lag die Halbwüste Samring und dann kamen die Sandweiten der Wüste Salahi. Ich überlegte, ob ich lieber in einem Bogen um die Wüste reiten sollte. Doch das würde zu lange dauern. Und ich hatte vielleicht nicht mehr viel Zeit.
    Ich betrachtete die beiden Tiere neben mir. Der Rappe hob den Kopf und sah mir in die Augen.
    „Na, wie heißt du?“, fragte ich lächelnd.
    Er schnaubte und schüttelte seine Mähne. Er senkte den Kopf, sodass ich ihm über seine Stirn streicheln konnte. Ich sah ihn mir genau an.
    „Du siehst für mich wie ein Kämpfer aus. Du verdienst einen starken Namen. Was hältst du von Fighter?“
    Der Rappe stupste mich sanft mit der Nase an.
    „Also heißt du ab sofort Fighter!“, stellte ich klar.
    Eine feuchte Schnauze stieß mich von hinten an. Ich drehte mich um. Der Hund, der uns aus der Stadt geholfen hatte, sah mich mit großen braunen Augen an. Er hatte den typischen Hundeblick aufgesetzt. Ich musste lachen.
    „Willst du auch einen Namen?“, fragte ich ihn.
    Er warf den Kopf zurück und kläffte.
    „O.k., dann bist du Seth!“
    Seth bellte aufgeregt. Er hatte braun-weiß geschecktes Fell, das in verwuschelten Büscheln abstand. Seine schwarze Schnauze glänzte im grauen Licht der Sonne. Er sah frech und wild aus. Ein Schaudern lief mir den Rücken herunter, als ich an die Soldaten dachte, die Seth getötet hatte. Ich versuchte die Erinnerung daran zu verdrängen.
    Da knurrte plötzlich mein Magen. Seth legte den Kopf schräg und Fighter scharrte mit den Hufen im Dreck. Ich stand auf und zückte mein neu erworbenes Messer. Ich sah mich um. Der Bach war die einzige Wasserquelle in der Nähe, also müssten eigentlich auch viele Tiere hierherkommen, um zu trinken. Ich folgte dem plätschernden Wasserstrom ein Stück weit, bis ich die frischen Spuren von Rehen entdeckte. Ich folgte den Spuren. Es war leicht, ihnen zu folgen, da die Tiere mit jedem Schritt in die vom weggetauten Schnee aufgeweichte Erde eingesunken waren. Ich folgte den Spuren in den Wald hinein.
    Ein knackender Ast machte mich auf ein junges Reh aufmerksam, das nicht weit von mir entfernt nach etwas Essbarem suchte. Ich war keine besonders gute Jägerin, also löste ich das Problem damit, dass ich mit dem Messer ausholte und es in Richtung des Rehs warf, bevor es sich aus dem Staub machen konnte. Ich hatte getroffen. Das Reh war zu Boden gestürzt, doch ich hatte es nur verletzt. Das Tier versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, aber es war zu schwach. Ich wollte es nicht noch länger leiden lassen und ging schnell auf es zu. Seine Augen blickten mich voller Panik an. Es wusste, dass es nun sterben müsste. Ich zog das Messer aus dem Bauch des Rehs und stach dort hinein, wo das zarte Herz des Tieres schlug. Warmes Blut lief mir über die Hände. Ich packte das tote Reh und brachte es zu unserem Rastplatz. Fighter und Seth warteten geduldig auf mich.
    Ich begann das Reh im Schnelldurchlauf auszunehmen und warf die Innereien Seth hin. Er verschlang sie mit großem Appetit. Dann bereitete ich ein Feuer und briet das Fleisch durch. Ich aß ein wenig davon und wollte den Rest für den Weg einpacken.
    In der Satteltasche, die ich

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