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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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Gesichter der Soldaten. Ich nahm an, dass die meisten von ihnen Familie hatten. Und ich war ihre Königin, die ein solches Ende hätte verhindern müssen. Alec legte mir eine Hand auf die Schulter.
    „Du kannst nichts dafür! Chraz allein ist dafür verantwortlich!“, versuchte er mich aufzumuntern.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ich hätte es verhindern sollen!“, entgegnete ich.
    „Und wie? Du konntest nichts machen!“, erwiderte Alec.
    Ein schriller Schrei ließ mich zusammenfahren. Ich starrte erschrocken zum Palast, von wo der Schrei gekommen sein musste. Sofort setzte ich mich in Bewegung, rannte durch den Regen und sprang über die Leichen hinweg. Als ich im Palasthof ankam, waren auch dort bereits alle tot. Selbst Frauen und Kinder lagen leblos auf dem Boden.
    Ein Wimmern aus dem Innern des Palastes ertönte. Ich rannte weiter, Lord Jared und Alec folgten mir.
    Ich stolperte durch die Gänge und ging geradewegs auf den Thronsaal zu. Als ich durch die Tür eintrat, schlug diese sogleich hinter mir zu. Ich drehte mich um und versuchte sie mit aller Kraft wieder zu öffnen. Alec klopfte von der anderen Seite gegen die massive Tür. Doch trotz unserer gemeinsamen Bemühungen ließ sich die Tür keinen Zentimeter bewegen.
    Ich wandte mich wieder um. Kein Licht brannte, ein dunkelgrauer Schleier legte sich über den Saal. Durch die riesigen Fenster drang genügend Licht, sodass ich die Umrisse erkennen konnte. Regentropfen prasselten auf die Fensterscheiben. Vor mir auf dem Thron saß eine dunkle Gestalt. Ich ging langsam auf sie zu.
    „Ich bin erfreut, dass dir nichts geschehen ist!“, begrüßte mich Chraz.
    Ich blieb stehen.
    „Ich hatte nicht erwartet, dass du dich hierhertrauen würdest!“, keifte ich.
    Chraz lachte auf.
    „Ich bin kein Feigling, wie du vielleicht annimmst!“
    „Gut! Ich nämlich auch nicht!“, zischte ich zwischen den Zähnen hindurch.
    Chraz erhob sich vom Thron. Er machte ein paar Schritte auf mich zu und betrachtete mich.
    „Du bist zur Königin gekrönt worden! Ich gratuliere! Nur … glaubst du wirklich, dass du dieser Aufgabe gewachsen bist? Du bist doch nur ein kleines schwaches Mädchen! Unbedeutend, und trotzdem haben sie dich erwählt, sie anzuführen“, Chraz machte eine Pause, „aber du wirst genauso versagen wie deine Vorgänger und wie deine Großmutter und deine Mutter!“
    Ein unbeschreiblicher Zorn wuchs in mir heran und wollte aus mir herausbrechen.
    Ich packte meine Doppelklinge und stürzte vor. Chraz verschwand vor meinen Augen und tauchte hinter mir wieder auf.
    „Jaqueline, ich dachte, das hätten wir hinter uns!“, flüsterte er mir ins Ohr.
    Ich riss die Klinge herum und stach nach ihm. Erneut löste er sich in schwarzen Rauch auf und tauchte auf meiner anderen Seite wieder auf.
    „Wir könnten so viel gemeinsam erreichen! Du müsstest dich nur mir anschließen!“, bot mir Chraz an.
    „Eher würde ich sterben!“, spuckte ich ihm wie Gift ins Gesicht.
    In diesem Moment brach Alec durch die Tür und stürzte sich auf Chraz. Dieser konnte nicht schnell genug ausweichen und wurde von Alec zu Boden gerissen. Er schleuderte Alec in die Luft und sprang wieder auf die Beine. Alec landete geschickt auf den Beinen und schoss erneut vor, um Chraz mit sich zu reißen. Sie durchbrachen eines der großen Fenster. Das Glas zersprang und flog nach allen Seiten. Ich duckte mich und schützte meine Augen vor den Scherben. Als ich mich wieder aufrichtete, waren die beiden draußen in der Tiefe verschwunden. Ich rannte zu dem zerbrochenen Fenster und schaute hinab. Ich konnte gerade noch sehen, wie Chraz Alecs Kopf gegen einen Schleifstein in der Hofschmiede schlug und sich gleich darauf in schwarzen Rauch auflöste. Alec lag reglos auf dem Boden.
    Ich rannte aus dem Thronsaal und lief, so schnell ich konnte, durch die Gänge des Palastes. Lord Jared begegnete mir auf dem Weg in den Hof und lief mir nach.
    Ich stürzte hinaus ins Freie und rannte auf die Schmiede zu, in der Alec lag. Eine große Platzwunde hatte seine rechte Schläfe gesprengt.
    Ich hob vorsichtig seinen Kopf hoch und legte ihn in meinen Schoß. Ich riss ein Stück Stoff von meinen Kleidern ab und umwickelte damit vorsichtig Alecs Wunde. Nun traf auch Lord Jared ein. Er blieb stumm hinter mir stehen.
    „Alec! Gib jetzt nicht auf!“, bettelte ich schluchzend.
    Tränen rannen über meine Wangen und tropften in Alecs Haar. Ich prüfte seinen Puls und Atem, spürte jedoch nichts. Er war nicht mehr

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