Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
Vom Netzwerk:
zurück und sah mich empört an.
    „Ich bin nett!“, stellte er klar.
    Ich musste lachen. Es war mir egal, wer von beiden das nun gesagt hatte. Alec hatte von Anfang an recht gehabt. Wenn ich wirklich lieben würde, würde ich beide Seiten gleichermaßen lieben. Und das tat ich.
    „Wir sollten zurück zu den Massen! Sonst fantasieren sie noch, was wir hier anstellen könnten!“, meinte Alec.
    Ich nickte. Wir verließen den Raum und liefen die Gänge zurück, bis wir wieder im Hof standen. Als Lord Jared uns entdeckte, kam er eilig auf uns zu.
    „Königin Jaqueline, Alecan, ich habe schlechte Nachrichten!“, rief er schon von Weitem. „Chraz hat eine weitere Welle geschickt! Unsere Späher haben die Truppe etwa zwei Meilen entfernt gesichtet! Sie werden bald hier eintreffen!“
    Ich starrte ihn entsetzt an.
    „Dann werden wir sie entsprechend empfangen!“, erwiderte Alec bestimmt, da ich keinen Ton herausbekam.
    Lord Jared sah mich fragend an, ich nickte.
    „Macht euch bereit! Wenn sie einen Kampf wollen, werden sie einen bekommen!“, antwortete ich.
    Lord Jared nickte und drehte sich um.
    „Rüstet euch! Unsere Feinde werden bald hier eintreffen!“, rief er über den Platz.
    Alle sahen ihn für einen Moment entgeistert an, dann kam Leben in sie hinein.
    Die Frauen und Kinder verschwanden in den Häusern, die Soldaten bewaffneten sich und nahmen ihre Positionen in der Stadt ein, um diese zu verteidigen. Auch ich wollte mir ein Schwert nehmen, doch Lord Jared hielt mich zurück.
    „Für Euch gibt es eine besondere Waffe!“, erklärte er sich.
    Er gab einem der Soldaten ein Zeichen, der sogleich im Palast verschwand und kurz darauf mit einer kleinen Truhe zurückkehrte. Der Soldat hielt sie Lord Jared so hin, dass dieser die Truhe öffnen und hineingreifen konnte. Lord Jared holte ein handlanges Stück Metall heraus und reichte es mir. Ich betrachtete das Metallstück misstrauisch. Es ähnelte keiner Waffe, die ich kannte, und schien auch nicht für einen Kampf geeignet zu sein. Allerdings waren wunderschöne Verzierungen eingeritzt und ein daumennagelgroßer Saphir darin eingelassen.
    Fragend sah ich Lord Jared an.
    „Ihr müsst auf den Saphir drücken!“, entgegnete er.
    Ich tat wie geheißen und drückte auf den Edelstein. Augenblicklich schnellten auf beiden Seiten des Metallstücks Klingen heraus. Die umherstehenden Soldaten wichen erschrocken zurück. Ich starrte die Doppelklinge in meiner Hand erstaunt an. Das hatte ich nicht erwartet.
    „Probiert aus, ob Ihr damit kämpfen könnt!“, rief Lord Jared mir zu.
    Das tat ich sofort. Ich schwang es durch die Luft. Es war leichter als jedes Schwert, das ich je geführt hatte. Es glitt geschmeidiger durch die Luft als jede andere Klinge. Und es lag besser in der Hand als jedes andere Schwert.
    „Es ist perfekt! Danke!“, erwiderte ich Lord Jared.
    Lord Jared verneigte sich. In diesem Moment kam ein Soldat völlig außer Atem angerannt.
    „Sie kommen!“, brüllte er so laut, wie es ihm möglich war.
    Die Soldaten rannten auf ihre Posten, Lord Jared brüllte die letzten Befehle. Er führte mich in eine dunkle Gasse nahe der Stadtmauer. Auf den Dächern der umliegenden Häuser hatten Schützen Posten bezogen. Viele Speerträger standen um uns herum und warteten auf den Angriff. Ich blickte in den Himmel. Ein plötzlicher Windstoß fegte durch die Straßen von Lyss. Die Wolken zogen sich zusammen und eine graue Wand tat sich hoch über unseren Köpfen auf. Ein Sturm zog auf. Ein ohrenbetäubender Donnerschlag brachte die ersten Regentropfen mit sich. Schon nach wenigen Augenblicken schüttete es in Strömen.
    Dann klopfte es laut an das Tor. Alle hielten den Atem an und starrten gespannt auf das Tor. Nichts und niemand rührte sich, alles blieb still. Nur der Regen prasselte unbarmherzig auf uns herab. Auf einmal wurde das Tor in winzige Stücke gesprengt. Die Holzsplitter wirbelten durch die Luft und dichter Rauch versperrte uns den Blick auf unseren Angreifer.
    Die Soldaten um mich herum wurden nervös. Schwerter klapperten, Schilde schepperten.
    Der erste Dämon, den ich erkennen konnte, trug eine große Fahne an seinem langen Speer. Auf dem schwarzen Tuch war eine rote Schlange abgebildet, die sich um einen hell leuchtenden Baum wand und diesen zu erwürgen schien. Ich hatte dieses Zeichen schon einmal gesehen. Auf der Schatulle, die Chraz’ Dienerin getragen hatte.
    Der Dämon trat vor und erhob seine Stimme.
    „Mein Herr bietet jedem von Euch

Weitere Kostenlose Bücher