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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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doch ich blieb, wo ich war.
    Im Hintergrund füllten sich allmählich die Straßen, immer mehr Männer in den weißen Gewändern traten heran.
    Der Mann vor mir musterte mich von oben bis unten. Plötzlich fühlte ich mich nackt und dem gierigen Blick der vielen Männer um mich herum ausgeliefert.
    „Nun, abgesehen von ihrem Temperament ist sie nicht übel. Ich denke, wir könnten eine Vereinbarung treffen.“
    Ich runzelte die Stirn. Was hatte das zu bedeuten? Er sah mich an, als … als wäre ich ein Handelsobjekt, das jedermann kaufen konnte. Jack musste es auch bemerkt haben, denn er riss den Kopf herum und stieß den Mann mit dem linken Arm zur Seite. Den rechten Arm legte er mir um die Schultern.
    „Sie steht nicht zum Verkauf!“ Er schrie die Worte beinahe.
    Ein paar der Männer wichen zurück, andere verengten beleidigt die Augen und wieder andere stießen empörte oder belustigte Laute aus.
    „Das denke ich schon!“, sagte der Mann, der mich so besitzergreifend begutachtet hatte.
    Auf ein unsichtbares Zeichen hin schossen ein halbes Dutzend kleiner Pfeile aus allen Richtungen auf uns zu. Zwei dieser Pfeile bohrten sich mit ihrer feinen Spitze in meine Haut. Augenblicklich wurde alles schummrig und verschwamm auf ein Mal. Dann sank ich zu Boden und verlor das Bewusstsein.

Verkauft
    Als ich aufwachte, schaukelte es. Ich saß mit drei weiteren Frauen in einer kleinen Kammer, die wie auf Wellen immer wieder nach links, rechts, vorne und hinten schaukelte. Wie auch die anderen Frauen war ich an die hölzerne Wand gekettet. Ich zog an meinen Fesseln, was mir nichts weiter brachte, als Schmerzen zu bereiten. Schon nach wenigen Minuten tropfte Blut zwischen den Ketten hervor. Ich hatte meine Handgelenke wund gerieben. Schließlich gab ich es auf und betrachtete die drei Frauen.
    Die, die mir am nächsten war, hatte langes blondes Haar und grüne, schräg stehende Augen, mit denen sie mich argwöhnisch beobachtete. Sie hatte ein wirklich schönes Gesicht. Sie trug, wie wir alle, ein orientalisches Gewand, das aus nur einem knappen Oberteil und einem leichten Rock bestand. Der Stoff war luftig und fast durchsichtig, mit kunstvollen Verzierungen bestickt.
    Die nächste Frau hatte dunkelbraunes Haar und schokobraune Augen. Sie war etwas kleiner als die Erste, hatte allerdings eine dunkelbraune Haut.
    Die Letzte sah jünger aus als ich. Sie hatte weiche, kindliche Züge, braunes Haar und blaue Augen. Sie sah verängstigt aus.
    „Wo sind wir hier?“, fragte ich, um die unangenehme Stille zu brechen.
    Keine der Frauen gab mir eine Antwort.
    „Was? Dürft ihr nicht sprechen?“
    Die Blonde schüttelte mit grimmigem Blick den Kopf.
    „Das ist es nicht!“
    Ich wartete, dass sie weitersprach, doch als nichts kam, zog ich ungeduldig die Augenbrauen hoch.
    „Was ist es dann?“
    Diesmal antwortete die dunkelhäutige Frau.
    „Wir wurden dazu erzogen, nur zu sprechen, wenn uns ein Mann auffordert, dies zu tun.“
    Ich stieß einen angeekelten Laut aus.
    „Was für ein Schwachsinn!“
    „Sprich nicht so! Du bringst uns alle noch in Schwierigkeiten!“ Es war wieder die Blonde.
    „Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, aber wir sind in einer sich bewegenden Kammer angekettet! Also, wenn ihr mich fragt, dann stecken wir schon in Schwierigkeiten!“ Ich war wütend, ich wollte mich nicht beherrschen.
    Die Jüngste zuckte bei meinem Tonfall zusammen. Als ich ihr Gesicht sah, entschuldigte ich mich freundlich, darauf bedacht, ihr nicht noch mehr Angst zu machen.
    „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Jaqueline!“ Ich versuchte das Eis zu brechen, und es funktionierte.
    „Ich bin Layla, das ist Emma und sie heißt Loena!“, erklärte die dunkelhäutige Frau, während sie zuerst auf sich, dann auf die jüngste und schließlich auf die Blonde zeigte.
    „Und was deine Frage, wo wir uns befinden, angeht: Wir sitzen in einer Sattelkammer auf dem Rücken eines Wüstenelefanten. Wir werden bald in Hima ankommen. Und dann werden wir dem Sultan vorgeführt.“ Layla klang traurig und gleichzeitig wütend.
    „W-warte mal! Der Sultan? Wir werden dem Sultan vorgeführt ?“ Meine Stimme überschlug sich.
    Sofort zischten mir alle „Pst!“ zu. Ich sollte leise sein, was ich nicht gerne einsah. Ich war schon immer ein kleines Plappermäulchen, so sagte mein Vater immer, trotzdem schaffte ich es, ruhig zu sein. Doch in dem Moment öffnete sich ein kleines Türchen und ein junger Mann mit Dreitagebart steckte

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