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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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seinen Kopf herein.
    „Aussteigen, ihr Süßen!“ Sein Mund verzog sich zu einem schmierigen Grinsen.
    Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst, doch ich hielt mich zurück. Das würde sonst nur die anderen in Gefahr bringen, außerdem war ich immer noch gefesselt.
    Dies schien auch dem Mann aufgefallen zu sein, denn er machte sich nun daran, unsere Ketten zu lösen. Grob zog er uns eine nach der anderen auf die Beine und zerrte uns nach draußen. Und tatsächlich, wie Layla es gesagt hatte, standen wir auf dem gewaltigen Rücken eines Elefanten. Dieser hatte sich in den Sand niedergelassen, sodass wir nur an seinem Hinterbein nach unten rutschen mussten.
    Es war bereits Nacht, trotzdem wurde alles in der Nähe hell erleuchtet von riesigen Fackeln, die ringsum um das Gebäude vor uns in die Erde gesteckt wurden.
    Der Mann übergab uns an zwei große, muskelbepackte Soldaten, die uns in Richtung des glänzend weißen Palasts schubsten. Ich wollte sie treten, sie beschimpfen, tat es jedoch nicht. Ich wollte den anderen keinen Ärger bereiten. Also lief ich widerstandslos mit den Soldaten. Der junge Mann folgte uns schweigend.
    Nachdem wir durch endlose Gänge und Flure gelaufen waren, an etlichen Wandteppichen, kunstvoll gemeißelten Fenstern und unzähligen Türen vorbeigegangen waren, kamen wir endlich in einem großen Saal an. Er hatte keine Fenster und nur zwei Türen, die, durch die wir hereinkamen, und ein weitere am anderen Ende des Raums. Die Marmorwände waren bunt bemalt mit den verschiedensten Figuren. In der Mitte des Raums standen ein Mann mittleren Alters, der ein edles, mit goldenen Stickereien verziertes Gewand trug, und ein Junge in weiten, grellgrünen Hosen. Der Junge trug ein rotes Kissen in den Händen, auf den ein blauer Samtbeutel gebettet war.
    Die zwei Soldaten stießen uns vier zu dem Mann in der Mitte des Saals. Der Mann in den edlen Gewändern betrachtete uns ausgiebig, umrundete uns wie ein hungriger Wolf seine Beute und zupfte mal hier, mal dort herum.
    „Wie viel?“, fragte er mit rauer Stimme.
    „Die Kleine 20, die anderen jeweils 30 Silberstücke!“ Der junge Mann, der uns gefolgt war, klang nervös.
    Der edel gekleidete Mann begutachtete uns noch einmal, dann stimmte er zu.
    „Einverstanden! 110 Silberstücke, das wären 11 Goldstücke!“ Mit diesen Worten griff er in den Samtbeutel, den der Junge trug, und zählte den genannten Preis ab.
    Dann drückte er dem jungen Mann das Geld in die Hand, der sich bedankte und sich so schnell, wie ihm möglich war, aus dem Staub machte. Der andere Mann drehte sich um und verschwand ebenfalls durch die Tür, wie auch der junge Mann es vor ihm getan hatte. Über seine Schulter brummte er noch: „Sorg dafür, dass sie sich anpassen!“
    Nun waren wir vier mit den zwei Soldaten und dem Jungen allein. Letztgenannter zeigte uns an, ihm zu folgen, und ging durch die andere Tür.
    Auf der anderen Seite der Tür befand sich ein noch größerer Raum. Anders als der vorherige war eine der Wände offen, sodass man über den Innenhof blicken konnte. In die gegenüberliegende Wand war eine wunderschön verzierte Tür eingelassen, an den anderen Wänden standen zwölf schlichte Betten aus Holz. In der Mitte des Raums lagen haufenweise Kissen, auf denen acht junge Frauen saßen und lagen.
    Der Junge in den grünen Hosen wies auf die Frauen und machte sich daran, unsere Fesseln zu lösen.
    Danach verließ er den Raum wieder und verschloss die Tür hinter sich.
    Die Frauen auf den Kissen starrten uns erst an, doch schließlich erhoben sie sich allesamt und stürmten auf uns zu.
    „Willkommen …!“
    „Wie heißt ihr?“
    „Woher kommt ihr?“
    „Wie alt seid ihr?“
    „Hoffentlich gefällt es euch hier …“
    Der Ansturm der Wörter und Fragen erdrückte mich schier. Loena schien dies nicht zu stören, sie genoss die Aufmerksamkeit. Layla und Emma allerdings erging es anscheinend genauso wie mir.
    Schließlich, als mir das alles zu viel wurde und mir der Kopf schwirrte, rief ich durch die Menge: „Ruhe! Ich bekomme schon Kopfschmerzen von eurem Geschnatter!“
    Augenblicklich verstummten die Frauen und starrten mich stumm an. Solange, bis eine, wahrscheinlich die Älteste, vortrat und das Schweigen brach.
    „Ich bin Sonja! Ich bin die erste Gemahlin des Sultans und somit die Herrin aller Ehefrauen. Ich heiße euch hier willkommen und werde euch alles zeigen und erklären.“
    Sie klang freundlich und zugleich streng. Offensichtlich hatten die

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