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Seelenkuss / Roman

Seelenkuss / Roman

Titel: Seelenkuss / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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geeilt kamen. Und er bildete sich ein, Ashe zu hören, die seinen Namen rief. Prompt schlug sein Herz schneller vor Angst und Liebe. In seinem eigenen Leben war so vieles entsetzlich schiefgegangen, und dies war das Einzige, was er tun konnte, um Ashes besser zu machen. Nur dass er noch nicht ganz fertig war. Er musste sich dringend aufrappeln.
    Wo war er?
    Was hatte er gerade gewollt? Erinnerungen flackerten auf und verblassten wieder.
    Ach ja!
Er begann, sich auf Hände und Knie aufzustützen, sackte jedoch gleich wieder zusammen.
    Seine Brust schmerzte furchtbar.
    »Captain Reynard!« Eden rüttelte mit aller Kraft an ihm, während die Welt schwarz wurde.
     
    Ashe ging hinter Mac her, gefolgt von dem lautlos schreitenden Alessandro. Mac zu finden war leicht gewesen. Er hatte eine kleine blaue Elfe, nicht größer als eine von Edens Barbiepuppen, mit Fragen bombardiert. Das Ding brabbelte irgendetwas von Vampiren, Entführung und Kindern. Als Ashe erschienen war, beendeten die beiden ihren Streit, und Mac machte sich mit den anderen auf den Weg.
    Der Dämon stürmte in eine riesige dunkle Höhle. Seine Zorneshitze strahlte in Wellen von ihm ab. Sobald sie konnte, wich Ashe zur Seite aus, wo es ein bisschen kühler war. Und in dem Moment, in dem sie den offeneren Bereich betraten, lief sie los.
    Reynard lag in der Mitte der Höhle, neben ihm Eden, die seine Hand hielt.
    »Spatz!«
    Eden stockte der Atem, und sie kam ihr entgegengerannt. Ashe schlang die Arme um ihre Tochter und drückte sie fest an sich. Eine maßlose Erleichterung überkam sie, als sie Edens Duft einatmete und ihre weiche Haut spürte.
    »Captain Reynard geht es ganz schlecht!«, schluchzte Eden. »Und der Prinz ist weg, als er euch kommen gehört hat.«
    Reynard!
Ashes Erleichterung wich erst eisiger Wut, dann Panik. Alessandro und Mac waren bereits bei Reynard, der Mühe hatte, auf die Beine zu kommen.
    »Bringt ihn hier raus!«, befahl Mac. Weitere Wachen strömten herbei, angelockt von dem Tumult. »Öffnet ein Portal, und schafft ihn auf die andere Seite! Bringt ihn zu Holly, vielleicht kann sie etwas tun.«
    Alessandro hob den Captain hoch und hängte einen von Reynards Armen über seine Schultern. Die Vampirkraft machte es ihm möglich, einen erwachsenen Mann zu tragen. »Geh du vor!«
    Der Feenprinz musste schuld sein. Warum sonst hätte er verschwinden sollen, sowie sie auftauchten? Ashe ließ Eden los, richtete sich auf und zog ein langes Messer aus ihrem Stiefel. »Göttin, wo steckt dieser Schweinekerl von Dunkelfee?«, krächzte sie mit belegter Stimme. Angst, Erleichterung und Entsetzen rangen in ihr und zerrissen sie innerlich.
    Mac erhob sich ebenfalls und rannte zum Höhleneingang. Flammen hüllten ihn in einen gleißenden Lichterkranz. Er holte tief Luft und schrie in die Dunkelheit:
»Wachen, sucht das Dunkelfeenschwein!«
    Die Wände erzitterten unter seinem Gebrüll, als würde die Burg vor seiner Wut kuschen. Wo immer die Wachen sich befinden mochten, sie hörten ihn.
    »Aber er hat gar nichts gemacht!«, beharrte Eden. »Er ist nett zu mir gewesen!«
    Doch niemand hörte auf ein Kind. Das tat kein Erwachsener.

[home]
19
    Sonntag, 5. April, 22.30 Uhr 101.5 FM
    U nd nun ein exklusives Telefoninterview mit Belenos, dem Vampirkönig des Ostens. Majestät, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie geehrt wir uns fühlen, dass Sie zu einem Gespräch mit uns bereit sind.«
    »Ich danke Ihnen, Errata, dass Sie mich interviewen wollen. Lassen Sie mich vorweg sagen, dass ich froh über die Gelegenheit bin, mit Ihren Hörern im reizenden Nordwesten zu sprechen.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf unserer Seite, Majestät. Worüber würden Sie gern reden?«
    »Über die Beziehungen zwischen den Arten. Die menschlichen Medien behaupten seit langem, eine Vermischung von menschlicher und nichtmenschlicher Gesellschaft würde zwangsläufig zur Katastrophe führen.«
    »Nicht alle menschlichen Medien sagen das.«
    »Aber die meisten. Ich möchte nachdrücklich darauf hinweisen, dass es nicht stimmt. Es kann sehr wohl eine friedliche Koexistenz geben.«
    »Und wie sollte die Ihrer Meinung nach zustande kommen?«
    »Die Menschen sind uns zahlenmäßig überlegen, deshalb glauben wir, sie wären stärker, was ich allerdings bezweifle.«
    »Warum spielt es eine Rolle, wer stärker ist?«
    »Errata, meine Liebe, die Hälfte Ihrer Zeit tragen Sie den Pelz eines Berglöwen. Gewiss ist Ihnen das Gesetz von Klauen und Zähnen vertraut. Die Herrschaft

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