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Seelenmoerder

Titel: Seelenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie einen Bärenhunger bekommen.
    Sie improvisierten ein Picknick in Abbies Bett, wo sie – nach wie vor nackt – die Kissen ans Kopfteil lehnten und sich ein Handtuch auf den Schoß legten, um die Krümel aufzufangen. Für ein Picknick war es einsame Spitze. Man
musste keine Angst vor Ameisen haben, und die Aussicht, so befand Ryne mit einem Blick auf Abbies nackte Brüste, war einfach unschlagbar.
    Er tupfte einen Klecks Kartoffelbrei auf und ließ ihn auf eine ihrer Brustwarzen tropfen, ehe er sich herüberbeugte und ihn ableckte.
    »Interessante Tischmanieren.«
    »Ich sehe keinen Tisch.« Er griff nach der Hähnchenverpackung und musterte sie. »Aber jetzt verstehe ich, warum hier ›Vorsicht, heißer Inhalt!‹ steht.«
    Abbie kicherte und versetzte ihm einen liebevollen Stups. »Du bist verdorben. Ich weiß nicht, seit wann mir das an einem Mann gefällt.« Sie drohte ihm mit ihren fettigen Fingern. »Gib mir bitte ganz schnell eine Serviette.«
    Stattdessen griff er nach ihrer Hand, leckte ihre Finger einen nach dem anderen genüsslich ab und sah zu, wie ihr Blick weich wurde. Tiefe Befriedigung erfüllte ihn. Sonst war sie immer so zurückhaltend, dass es umso schöner war, ihre Miene zu beobachten, wenn er sie überraschte. Ihr Genuss bereitete. Ihr Verlangen zu spüren war berauschend, vor allem angesichts dessen, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte.
    Dass sie so unwiderstehlich auf ihn wirkte, hätte ihn eigentlich nervös machen müssen. Schon lange hatte er sich nicht mehr gestattet, einer Frau so nahezukommen. Und noch viel länger hatte er keine wirkliche Beziehung mehr geführt. Doch seit er nicht mehr trank, hatte er fast zwei Jahre damit zu kämpfen gehabt, die Lust auf Alkohol zu unterdrücken, und er hatte nicht die leiseste Absicht, dieses Verlangen ebenso niederzuringen.
    Er zog das Handtuch weg, das auf ihrer beider Schoß gelegen hatte, und wischte sich die Hände daran ab, ehe er es zu Boden warf und sich ihrer sanft gerundeten Schulter zuwandte.
Mit forschenden Lippen ergründete er ihre Form und Zartheit. Abbie würde hierbleiben, bis die Ermittlungen beendet waren, und dann abreisen, was ihn mit heftigem Bedauern erfüllte. Doch noch mehr würde er es bedauern, wenn er die Zeit nicht nutzte, um in ihr zu versinken und sie in vollen Zügen zu genießen, ehe alles wieder vorbei war.
    Er legte seine Hand auf ihre und verschränkte ihre Finger ineinander, ehe er ihre und seine Arme ausbreitete und mit den Lippen über ihren Bizeps fuhr. Unter der seidigen Haut war ein trainierter Muskel zu spüren, der ihn an die perfekte Kondition ihres ganzen Körpers erinnerte. Weichheit tarnte ihre Kraft. Genau wie bei ihrem Charakter. Vermutlich würden die meisten zunächst nicht über das ruhige, gelassene Äußere hinausblicken und den scharfen Verstand oder die eiserne Willenskraft dahinter erkennen.
    Und niemand würde die Geheimnisse, die sie verbarg, oder deren Ursache auch nur vermuten.
    Er hob den Kopf ein wenig, um die feinen weißen Linien zu studieren, die die Innenseite ihres Unterarms bedeckten. Ein Testament vergangenen Leids. Es krampfte ihm den Magen zusammen, wie immer, wenn das kleine Mädchen vor seinem geistigen Auge auftauchte, das sich, allein und verstört, aus irregeleiteten Schuldgefühlen und Angst selbst verstümmelte. Sie alle hatten irgendwelche Narben, doch bei manchen sah man sie nicht.
    Ryne beugte ihren Arm, um die Lippen auf eine Narbe zu drücken, die nach wie vor rosa und wulstig war, während Abbie näher an ihn heranrutschte und ihr Bein an seines presste. Sie begann seinen Schenkel zu streicheln und fuhr mit den Nägeln neckisch um die Partie herum, die sogleich deutliche Anzeichen von Interesse zeigte.
    »Hast du dir heute das Larsen-Haus angesehen, wo es gebrannt hat?«

    Sein Mund beschäftigte sich gerade intensiv mit ihrer Armbeuge. »Mm-hmm.«
    »Beschreib es mir.« Sie legte ihr Bein über seines und fuhr mit einem Fuß zu seinem Knie und wieder zurück.
    Er musste ihren Arm anheben, um an die sanfte Rundung ihrer Brust zu gelangen. Sachte fuhr er mit der Zungenspitze daran entlang und lächelte, als sie lustvoll erschauerte. »Ein kleines Haus mit zwei Schlafzimmern und zwei Eingängen von außen. Die Vordertür geht nach Norden, und zur hinteren führen drei Betonstufen. Weder Garage noch Carport. Parkplätze sind vor dem Haus an der Straße. Es gibt keine Alarmanlage, aber an beiden Türen Sicherheitsschlösser.«
    »Einbruchspuren?«
    Sie

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