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Seelennacht

Seelennacht

Titel: Seelennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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»Er ist kurz vor unserem Dad ausgestiegen.« Er sah Andrew an. »Deswegen haben die auch gewusst, wo sie dich finden, stimmt’s? Als wir abgehauen sind, haben sie sich gedacht, dass wir herkommen würden, also haben sie versucht, dich als Köder einzusetzen.«
    »Das scheint jedenfalls der Plan gewesen zu sein. Und davon abgesehen war es eine gute Entschuldigung, mich auffliegen zu lassen – das scheinen sie seit Jahren vorgehabt zu haben.«
    »Wieso das?«, fragte Tori.
    »Wir reden später drüber. Als Erstes sollten wir etwas Essbares auftreiben, und dann könnt ihr mir erzählen, was eigentlich los ist.«
    Das einzige offene Lokal, das wir fanden, war ein Drive-in-Schnellrestaurant in der nächsten Kleinstadt. Ich hatte keinen Hunger, aber Simon bestand darauf, mir wenigstens einen Milchshake zu besorgen. Ich nippte daran, während er Andrew erzählte, was passiert war – Lyle House, unsere Flucht, das Labor, das Experiment, der Tod von Liz und Brady und Amber …
    »Rachelle ist noch dort«, sagte er, als er zum Ende kam. »Und Chloes Tante auch. Sie ist inzwischen natürlich eine Geisel, genau wie du es warst.«
    »Wenn sie nicht …«, begann Tori.
    Simons wütender Blick brachte sie zum Schweigen. »Ihr geht es gut. Aber wir müssen sie und unseren Dad da rausholen. Chloes Tante hat zwar nicht geglaubt, dass sie ihn erwischt haben, aber es muss so sein.«
    »Ich muss mich dir da anschließen«, sagte Andrew. »Bei meinen eigenen Recherchen habe ich auch keinen Hinweis auf irgendeine andere Erklärung gefunden.«
    Derek warf ihm einen scharfen Blick zu. »Du hast nach ihm gesucht?«
    »Nach euch allen.«
    Wir fuhren fast eine Stunde lang und kamen, während wir uns immer weiter von New York City entfernten, nur durch eine einzige Stadt. Irgendwann bog Andrew in eine private Zufahrt ab, die sich als noch länger und gewundener herausstellte als seine eigene.
    »Wo sind wir hier? Eine geheime Unterkunft für Paranormale?« Simon stieß mich an. »Klingt wie aus einem Film, oder?«
    »Na ja, es ist auf jeden Fall schon so genutzt worden, von Paranormalen, die auf der Flucht vor den Kabalen waren«, sagte Andrew.
    »Kabalen?«, fragte Tori.
    »Ein anderes Problem. Aber das Haus hier ist eigentlich eher eine Art Stütz- und Treffpunkt für die Mitglieder unserer Gruppe. Es hat einem der Gründungsmitglieder gehört – sein Familiensitz, den er uns vermacht hat, damit wir unsere Sache weiterbetreiben können.«
    »Welche Sache?«, erkundigte sich Tori.
    »Die Edison Group zu beobachten und irgendwann zu zerstören.« Andrew fuhr langsamer, als der Weg holprig wurde. »Jedenfalls war das unser ursprüngliches Ziel. Angefangen hat es mit einer Gruppe ehemaliger Mitglieder der Edison Group – Deserteuren wie mir, die sich wegen der Aktivitäten der Gruppe Sorgen gemacht haben. Nicht nur wegen dem Projekt Genesis Zwei. Das war zwar eins unserer Hauptanliegen, aber die Edison Group treibt Dinge, die weit darüber hinausgehen. Später haben sich uns andere Leute angeschlossen, die nicht nur Probleme mit den Aktivitäten der Edison Group hatten, sondern auch mit den Kabalen und anderen paranormalen Organisationen. Aber die Edison Group ist nach wie vor unser Hauptanliegen – ihre Arbeit zu beobachten, kleine Sabotageakte durchzuführen …«
    »Sabotage?«, fragte Simon. »Cool.«
    »
Kleine
Sabotageakte. Wir haben uns weitgehend aufs Beobachten beschränkt, zum wachsenden Ärger einiger von uns, mich selbst eingeschlossen.«
    »Hatte Dad irgendwas damit zu tun?«
    Andrew schüttelte den Kopf. »Ich nehme an, ihr wisst, dass euer Dad und ich ein … eine …«
    »Ein Zerwürfnis hattet.«
    »Ja. Und es ist dabei um die Gruppe gegangen. Euer Dad hat sich da immer rausgehalten. Ihm war das alles zu politisch. Er war gewillt, uns zu helfen, aber ansonsten hat er sich nicht beteiligt. Er hat gedacht, es würde nur unnötig Aufmerksamkeit auf euch Jungs ziehen. Aber die anderen haben mich bedrängt, ich sollte ihn mit an Bord holen. Er war der Vater von zwei Versuchspersonen aus dem ambitioniertesten – und potenziell gefährlichsten – Projekt, das die Edison Group je unternommen hatte. Er wäre damit genau die richtige Person gewesen, um mächtige neue Mitglieder aus der paranormalen Gemeinschaft zu rekrutieren. Er war fuchsteufelswild. Die ganze Mühe, die er sich gegeben hatte, um euch aus dem Rampenlicht rauszuhalten, und jetzt wollte ich
das.
Ich gebe zu, ich war durchaus für die Idee. Aber ich habe

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