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Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition)

Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition)

Titel: Seelenqual: Peter Nachtigalls zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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Woche war sie plötzlich wieder da.«
    »Weißt du noch, wie das Mädchen hieß?«
    »Ja, Lara Meister.«
    »War das nicht ihre beste Freundin? Ich glaube, der Name ist mir heute schon einmal untergekommen.«
    »Friederike hatte viele beste Freundinnen – und ich glaube es war immer diejenige gerade die Favoritin, die sich am besten manipulieren ließ.«
    Jule goss die Nudeln ab und schichtete sie mit der Tomatenzucchinimischung, den Pilzen und den Zwiebeln in eine Auflaufform. Danach bestreute sie alles großzügig mit Käse und schob den Auflauf in den Backofen. Casanova erkannte seine Chance und warf sich ihr in den Weg. Jule lachte leise und strich ihm über sein weiches Fell. Ein forderndes Maunzen erinnerte sie daran, dass der Kater noch kein Abendessen bekommen hatte.
    Während sie eine Dose für ihn öffnete und seinen Napf großzügig füllte, meinte sie:
    »Es gibt bestimmt eine dicke Akte bei euch. Lara wurde natürlich polizeilich gesucht und als sie wieder auftauchte, musste sie sich erkennungsdienstlich behandeln lassen. Sie hat tagelang von nichts anderem geredet als von den blöden Bullen, die sie so perfekt an der Nase herumgeführt hatten und die nun glaubten, sie könnten sie mit solchen Dingen wie Fingerabdrücke nehmen und Foto schießen beeindrucken.«
    »Aha. Stolz war sie also auch noch auf ihre Taten.«
    »Aber wie!«
    »Gibt es denn schon einen konkreten Tatverdacht gegen jemanden?« Emile probierte von seinem Wein und schnalzte anerkennend mit der Zunge. So viel Weinverstand hätte er Peter Nachtigall gar nicht zugetraut, aber diese Sorte würde tatsächlich perfekt zu dem Auflauf passen. Heimlich schielte er auf das Etikett: Grauer Burgunder, aus Kirchhofen, Baden-Württemberg.
    »Nur das, was schon in der Zeitung steht. Wilde Party, Drogen, Alkohol, Sex und am Ende sind alle weg und im Flur verblutet Friederike Petzold. Immerhin wissen wir ziemlich genau, wer alles unter den Gästen war: Fingerabdrücke ohne Ende. Einige konnten wir sehr schnell zuordnen.«
    »Und die Nachbarn? Hat denn keiner was gesehen oder gehört?«
    »Doch, gehört schon – aber als es ruhiger wurde, sind angeblich alle erleichtert eingeschlafen.«
    »Mord? Oder eher Tod als Folge einer Auseinandersetzung?«
    »Das wissen wir erst, wenn klar ist, woher das Messer stammt. In ihrer Wohnung haben wir keines gefunden, das zu der Tatwaffe passt – aber vielleicht hat sie es als Einzelstück gekauft, weil sie es toll fand. Allerdings ist es ein Filiermesser – die sind so richtig teuer.«
    »Essen ist fertig!«
    Jule stellte Teller und Besteck zurecht, legte einen Korkuntersetzer auf den Tisch und zog den duftenden Auflauf aus dem Ofen.
    Casanova sprang auf einen der Stühle und rollte sich zusammen. Vielleicht würde später doch noch etwas von dem Menschenessen für ihn abfallen, er würde jedenfalls alle gut im Auge behalten.
    »Die, die zu ihrer Party eingeladen waren, gehörten zu dieser Streunergruppe, die immer im Park auf den Bänken rumlungert. Und das sind ausgerechnet die, die Friederike vermissen werden«, beschloss Nachtigall nachdenklich das Gespräch und während des leckeren Essens nahmen sie das Thema auch nicht mehr auf.
     
    Michael Wiener hängte frustriert die Jacke auf. Wieder kein Glück gehabt. Er seufzte.
    In der Mikrowelle erwärmte er die kleine Portion Mehlwurminnereien und trug dieses Abendessen in den angrenzenden Raum. Er vermisste seine Freundin, deren Praktikum noch fast eine Woche dauern würde. Wenn er gewusst hätte, wie zeitaufwendig der Gefallen war, um den sie ihn gebeten hatte – warum musste sie auch gerade Biologie studieren!
    »Na komm mein Kleiner«, brummelte er dann fast liebevoll und löste vorsichtig ein winziges Fledermausbaby von seiner Ersatzmutter, die Marnie aus einer Röhre und einer dicken Wintersocke gebaut hatte: »Zeit fürs Abendessen!«

22
    Mir ist so kalt. Wie soll ich denn da richtig nachdenken? Wie kann mir nur in diesem heißen Sommer kalt sein – oh, ja – der Tod und sein Messer!
    Wenn Dirk nicht doch noch von meiner kleinen Bruderrettungsaktion erfahren hat, dann war es vielleicht Monika .
    Ja, gut möglich, dass sie mich besucht hat. Messer haben sie schon immer fasziniert. Aber sie kann mich doch nicht ernsthaft deswegen töten wollen – schließlich war sie selbst für die Sache verantwortlich. Nachher einem anderen alles in die Schuhe schieben zu wollen ist ja mal wieder typisch.
    Dabei hatte sie mich angerufen. Ihre Mutter hatte ihr zum x-ten

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