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Seelenrächer

Seelenrächer

Titel: Seelenrächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G O'Carroll
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der Anruf aus Harold’s Cross kam.«
    Quinn und Doyle verließen Aherns Büro und gingen zurück zu ihrem Wagen. Als Quinn die Fahrertür öffnete, klingelte sein Handy. »Keira«, meldete er sich, »wie ist Frank denn heute morgen drauf? Hat er schon nach uns gefragt?«
    »Er hat mich gebeten, dich anzurufen.« Sie erzählte ihm von der Telefonzelle.
    »Harold’s Cross?«, wiederholte Quinn mit einem Seitenblick auf Doyle.
    »Um kurz vor sieben. Ich habe die Spurensicherung losgeschickt und fahre gleich selber hin.«
    »Maggs war in Harold’s Cross«, stellte Quinn fest.
    »Und Jimmy Hanrahan auch. Das soll ich dir vom Superintendent ausrichten. Er wollte, dass ich dir sofort Bescheid gebe.«
    »Gut, dann fahren wir jetzt zu den Tom-Kelly-Wohnblocks runter. Mal sehen, ob Maggs daheim ist. Mach doch einen kurzen Abstecher zu uns, Murph. Wir treffen uns bei seiner Wohnung.«
    Nachdem Doyle und er ihren Wagen hinter der Richmond Street geparkt hatten und die Treppe zur Wohnung hinaufgegangen waren, mussten sie feststellen, dass niemand zu Hause war. Während sie auf die dunkle Tür starrten, blies Doyle ratlos die Wangen auf und stieß die Luft wieder aus.
    »Was zum Teufel läuft da ab, Moss? Erst die Made, dann Schüreisen-Jimmy und der gottverdammte Paddy Maguire und jetzt wieder Maggs. Jesus, Maria und Josef, tanzen wir eigentlich nach unserer eigenen Melodie, oder zieht da irgendjemand die Fäden, so dass wir nur herumhampeln wie Marionetten?«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen blassen Schimmer. Jedes Mal, wenn ich glaube, wir wären einen Schritt weiter, passiert wieder irgendetwas, das in eine völlig andere Richtung weist.«
    Doyle überlegte einen Moment. »Nachdem wir schon mal in dieser Ecke der Stadt sind, könnten wir doch einen kleinen Spaziergang am Kanal entlang machen und nachsehen, ob unser anderer Kandidat zu Hause ist.«
    »Lass uns auf Murphy warten. Sie soll uns erst mal auf den neuesten Stand bringen, was Frank betrifft. Bestimmt hat er inzwischen schon mit Paddy gesprochen, so dass wir uns die Mühe sparen können.« Auf das Geländer gestützt, blickte er zu dem mit spitzigen Zacken versehenen Geländer zwei Stockwerke tiefer hinunter. »Weißt du, was?«, murmelte er. »Wir werden sie nicht rechtzeitig finden. So sehr wir uns auch bemühen, Doyle, wir werden sie nicht rechtzeitig finden.«
    Doyle gab ihm keine Antwort. Bisher hatte er Quinn immer Mut gemacht, aber nun war er selbst nicht mehr sicher. Quinn sah ihn an. »Uns bleibt keine Zeit mehr, und wir haben noch immer keine Ahnung, wo sie ist. Mein Gott, was soll ich nur den Mädchen sagen?«
    Sie gingen wieder hinunter und setzten sich in den Wagen, wo Quinn bei offenem Fenster eine rauchte. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Noch zwölf Stunden«, stellte er fest, »mehr haben wir nicht.«
    Doyle schwieg. Im Seitenspiegel sah er Murphy hinter dem Steuer eines Ford von der Richmond Street einbiegen.
    Sie stiegen alle drei aus, und Quinn fragte Murphy, ob Frank etwas über Paddy gesagt habe.
    »Zu mir nicht«, antwortete sie, »aber er ist im Moment überhaupt nicht sehr gesprächig.«
    Quinn verzog den Mund und warf einen raschen Blick zu Doyle hinüber.
    Murphy sah die beiden fragend an. »Gibt es da etwas, das ich nicht weiß?«
    »Ich muss die Mädchen anrufen«, erwiderte Quinn. Mit diesen Worten holte er sein Handy heraus und wanderte damit ein Stück in Richtung Hauptstraße.
    Murphy wandte sich an Doyle. »Was ist los, Sergeant?«
    Doyle atmete hörbar durch die Nase ein. »Du siehst geschafft aus, Keira. Hast du ein bisschen Schlaf erwischt?«
    »Nein, wer kann im Moment schon schlafen?« Sie musterte ihn immer noch prüfend. »Dürfte ich vielleicht erfahren, was los ist?«
    »Bist du mit der Theorie, von der du mir erzählt hast, irgendwie weitergekommen?«
    »Ich habe einen Blick ins Internet geworfen, allerdings nicht viel gefunden, abgesehen von ein bisschen englischer Geschichte: die Blendung dreier protestantischer Märtyrer durch Bloody Mary. Sie hat ihnen die Augen ausstechen und sie dann an der Oxford University verbrennen lassen. Ich habe Maguire informiert, aber der war nicht der Meinung, dass uns das irgendwie weiterbringt.«
    »Nein, das hat wahrscheinlich nichts …« Doyle schien plötzlich zu erstarren. »Lieber Himmel!«, murmelte er.
    »Sergeant?«
    Doyle wirbelte herum und rief nach Quinn. »Moss, hör auf zu telefonieren!«
    Einen Moment später riss er die Wagentür auf und sprang

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