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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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zugab. Was, wenn das Ding sich doch seine Seele geschnappt hatte? Wäre sie in der Lage, das zu erkennen? Ein Knoten formte sich in ihrem Magen. »Beck …«, begann sie mit zitternder Stimme.
    »Ich will nicht darüber reden«, befahl er. »Es ist vorbei, und ich bestehe noch aus einem Stück.«
    Aber es hätte auch anders kommen können.

    Beck hatte seinen Schachzug von dem Moment an geplant, als die Beerdigung zu Ende war. Als Riley auf dem Parkplatz des Pubs anhielt, sprang er aus dem Wagen, in der Hoffnung, einen Streit zu vermeiden. »Danke, Mädel. Ruf mich an, wenn du in der Kirche bist, damit ich weiß, dass du in Sicherheit bist.«
    Rileys Gesichtsausdruck konnte er unmöglich ignorieren. Er kannte diese Miene nur zu gut, sie verhieß Trotz, so dass er nicht überrascht war, als sie den Motor abstellte, sich abschnallte und aus dem Wagen stieg. Beck beobachtete, wie sie über die Straße auf das Pub zuging. Ihr Haar schwang vor und zurück, ihre Stiefel klackerten auf dem Gehweg.
    Du solltest nicht hier sein.
Es war nicht gefährlich oder so, aber diese Sache ging nur Männer was an.
    »Wir besaufen uns, fluchen rum und erzählen jede Menge Kriegsgeschichten«, rief er laut. »Das ist alles.«
    Riley blieb im Eingang zum Six Feet Under Pub und Fish House stehen. »Ich weiß. Dad hat mir davon erzählt.«
    »Es ist kein Ort für … ein Mädchen.«
    »Aber für eine Dämonenfängerin«, sagte sie und ließ ihn wie einen Trottel stehen.
    »Warum musst du andauernd mit mir streiten?«, knurrte er. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr ihren Willen zu lassen. Wenn er sie an den Haaren hier rauszerrte, würden sie alle beide wie Idioten aussehen.
    Er entdeckte Riley am Tresen, wo sie gerade ein Glas Pepsi bestellte. Genau, wie er es sich ausgemalt hatte, musterte der Barkeeper sie von oben bis unten.
    »Du bist neu hier«, sagte der Typ und knipste seinen Charme an.
    »Hmm-mmh«, erwiderte Riley, legte einen Fünfer auf den Tresen und sah sich um. »Wo sind die Dämonenfänger?«
    »Ach, deswegen bist du hier? Sie sind oben, auf dem Dach«, antwortete er und deutete auf ein paar Stufen in der Nähe des Eingangs. Dann knallte er das Glas auf den Tresen und gab ihr das Wechselgeld. Als Beck sich näherte, nahm Riley ihr Getränk und ging zur Treppe, wobei sie tat, als würde er nicht existieren.
    »Hey, Mann«, rief der Barkeeper. »Ich habe das mit dem Tabernakel gehört. Tut mir echt leid.«
    »War richtig übel, das kann ich dir sagen«, sagte Beck. »Sag deinem Boss danke für die Blumen. Das hat den Familien echt viel bedeutet.«
    »Mach ich.« Der Barkeeper spülte ein paar Gläser, während er zusah, wie Riley die Treppe hochstieg. »Die ist ja echt richtig scharf.«
    »Denk nicht einmal daran«, warnte Beck.
    »Oh, sorry«, sagte er Typ und hob kapitulierend die Hände. »Ich wusste nicht, dass sie schon vergeben ist.«
    Beck stellte fest, dass er sich echt wie ein Depp benahm. »Ist ja nicht deine Schuld. Ich bin so was wie … na ja … sie ist Dämonenfängerin. Und Pauls Tochter.«
    »Ich dachte, sie wär’n Groupie oder so. Danke, dass du die Sache richtiggestellt hast.« Er schaltete wieder auf Barkeeper-Modus. »Das Übliche?«
    »Yeah. Mach mir mal gleich ein Großes, und mach einen Deckel auf.«
    »Mach ich glatt.«

    Über der Dachterrasse des Six Feet Under erstreckte sich der freie Himmel, so dass Riley sich vorsichtshalber in die Nähe eines Heizstrahlers setzte. Sie suchte sich einen freien Stuhl am Ende des langen Holztisches, der eigentlich aus drei Tischen bestand, die für die Dämonenfänger zusammengeschoben worden waren. Als sie sich setzte, drehten sich ein paar Köpfe zu ihr um. Hier und da runzelte jemand die Stirn. Sie freute sich, dass es nicht alle taten.
    »Hi, Riley«, rief Jackson laut. Er trank Kaffee statt Bier, wahrscheinlich aus Rücksicht auf seine Verletzungen.
    »Wie geht’s dir?«, fragte sie.
    »Nicht schlecht. Tut höllisch weh, aber der Doc sagt, ich brauche keine Transplantationen, ich will mich also gar nicht beschweren.«
    »Das sind ja gute Nachrichten.«
    »Das kannst du laut sagen. Wo ist Den?«
    »Hier!«, schrie Beck, als er die Treppe hochkam. Er stellte seinen Bierkrug neben Rileys Glas auf den Tisch. Er grinste hinterhältig und sagte: »Bring die beiden Gläser bloß nicht durcheinander, kapiert?«
    Riley warf ihm einen vernichtenden Blick zu, was reine Zeitverschwendung war. Die Runde verstummte, bis auf Beck, der einen langen, tiefen Schluck

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