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Seelenriss: Thriller

Seelenriss: Thriller

Titel: Seelenriss: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Winter
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prosteten sich zu und lächelten einander an. »Auf Fame und Moneten!«, rief Lukas.
    Lena lachte ihn an. »Und wann geht’s auf Tournee?«, fragte sie so ins Blaue hinein, doch das kurze Flackern in Lukas’ Augen verriet, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
    Während Lukas ihr von seinen Plänen erzählte, bemühte sie sich ernsthaft, eine interessierte Miene aufzulegen. Ihr Blick hing geradezu an seinen Lippen, doch es fiel ihr zunehmend schwerer, sich auf seine Worte zu konzentrieren. Obwohl sich inzwischen alles an diesem Abend als angenehm und ungezwungen herausgestellt hatte, fühlte sie sich noch immer fehl am Platz. Sie musste ihre Verunsicherung beiseiteschieben. Einfach loslassen. Entspann dich , sagte sie sich immer wieder und leerte ihr Weinglas. Eigentlich hatte sie schon mehr als genug getrunken, doch ehe sie es sich versah, hatte ihr Lukas den letzten Schluck Wein aus der Flasche eingegossen.
    »Und du?« Sie verzog den Mund zu einem schmalen Lächeln und zeigte auf sein leeres Glas.
    Er hob die Hände und lehnte sich im Stuhl zurück. »Ich glaube, ich habe genug.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, protestierte Lena. Sie stand auf, ging hinüber zum Weinregal und nahm kurzerhand einen 2009er Merlot heraus. Sie spürte, wie Lukas sie von der Seite ansah, während sie mit ungeschickten Handgriffen versuchte, die Flasche zu entkorken.
    »Sieht aus, als könntest du Hilfe gebrauchen«, meinte er und lachte.
    »Danke, es geht schon«, gab Lena zurück, doch Lukas stand bereits neben ihr und umfasste ihre Hände mit seinen. Lena hielt inne, als seine Lippen im nächsten Moment ihre nackte Schulter suchten und langsam ihren Hals hinaufwanderten. Er stellte die Flasche behutsam beiseite und wagte sich vor, sie auf den Mund zu küssen. Lena wollte schon zurückzucken, doch überwältigt von der Zärtlichkeit, mit der Lukas ihr begegnete, blieb sie stehen, schloss die Augen und ließ es geschehen. Seine Berührungen taten so unendlich gut.
    Lukas hörte nicht auf, sie zu küssen. Er ließ ihren Seidenschal zu Boden gleiten, schob ihr Top hoch und öffnete ihren BH . Lenas Hände knöpften wie von selbst seine Army-Hose auf und zerrten sie ihm, zusammen mit seinen Boxershorts, über die Hüften herunter, dann zog sie ihm hastig sein T-Shirt über den Kopf. Augenblicke später saß Lena, zwischen Tomatenscheiben, geriebenem Parmesan und einem Brotmesser mit gespreizten Beinen auf der Arbeitsfläche. Sie hielt die Augen geschlossen, und in ihrem Kopf drehte sich alles, als sie spürte, wie Lukas in sie eindrang. Sie umschlang ihn mit ihren Beinen, und ihre Fingernägel bohrten sich tief in seinen Rücken, während seine Stöße immer heftiger wurden und er sie so fest an sich drückte, dass sie seinen Herzschlag spüren konnte. Als sie fertig waren, lagen sie eine Weile erschöpft auf dem Küchenboden und starrten an die Decke. Lena rollte sich auf die Seite und legte den Kopf auf seine Brust.
    »Was denn, sind wir im Kopf etwa schon wieder auf Serienkillerjagd?«, fragte Lukas in die entstandene Stille hinein und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar.
    Lena hob den Kopf und betrachtete ihn schmunzelnd.
    »Serienkiller? Nie davon gehört …«
    Er lächelte sie fragend an. »Sicher?«
    »Ganz sicher.«
    »Wow, dann ist es mir also tatsächlich gelungen, die verbissenste Kriminalpsychologin des Landes auf andere Gedanken zu bringen?«
    »Absolut«, gab Lena zu. »Andererseits, wenn ich es mir recht überlege – vielleicht bin ich noch immer nicht hundertprozentig entspannt …« Sie verbarg ein Grinsen, während ihre Finger langsam seinen Bauch hinabwanderten.

38
    In derselben Nacht in Wilmersdorf …
    Zurück von der Jagd, wusch er die Klinge seines Messers und sah zu, wie das Blut in roten Bahnen in den Abfluss rann. Als er das Messer am Waschbeckenrand ablegte, bemerkte er, dass sein Gesicht mit roten Spritzern gesprenkelt war. Er fuhr mit der Hand zum Spiegel und sah in die kalten Augen jenes Mannes, auf dessen Bekanntschaft er noch vor wenigen Wochen gut und gerne verzichtet hätte. Damals, als seine Welt noch in Ordnung und er noch ein anderer gewesen war. Er ließ die Hand sinken und schaufelte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Wieder und wieder, bis nichts mehr von dem Blut zu sehen war. Dann griff er nach dem Frotteehandtuch und rubbelte sich grob das Gesicht ab. Auf einmal tauchte eine alte, finster dreinblickende Frau mit langen grauen Haaren hinter ihm im Spiegel auf.
    »Mutter!« Seine Stimme

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